222 Tage vor der Eröffnung der Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio hat Japans Premierminister Shinzo Abe am Sonntag das Nationalstadion eröffnet.
Staatschef eröffnet Olympiastadion
Die vom Star-Architekten Kengo Kuma entworfene Arena mit 68.000 Plätzen wurde an der Stelle des Olympiastadions von 1964 erbaut und soll während der Spiele im kommenden Sommer (24. Juli bis 9. August) dank ausgeklügelter Techniken Athleten und Zuschauer vor der Gluthitze der japanischen Hauptstadt schützen.
Fast 2000 Kubikmeter Zedernholz wurden in dem Stadion verarbeitet, es ist eine Hommage an die Pagode des 1300 Jahre alten Horyuji-Tempels. 185 große Ventilatoren und acht Nebelmaschinen wurden integriert, begrünte Decks sollen weitere Abhilfe gegen die Hitze schaffen - im Hochsommer sind in der Millionenmetropole Tokio Temperaturen von 40 Grad keine Seltenheit.
Über eine Milliarde Baukosten
Die Bauzeit der Arena betrug knapp drei Jahre. Die Kosten lagen bei insgesamt 1,3 Millionen Euro, nachdem ein erster Entwurf nach Erteilen des Zuschlags als zu teuer bewertet und der Bau eines günstigeren Stadions beschlossen wurde.
Bei der kleinen Zeremonie am Sonntag wies Abe recht unverblümt auf "viele Schwierigkeiten beim Bau" hin. Zugleich pries der Politiker das Bauwerk als "Symbol für die Olympischen und Paralympischen Spiele", weiter lobte er das "Design auf höchstem Level" und "die Harmonie mit der Umwelt".
Im Nationalstadion werden bei Olympia die Eröffnungs- und Schlusszeremonie sowie Leichtathletikwettbewerbe und einige Fußballspiele stattfinden. Der frühere Sprintkönig Usain Bolt wird am 21. Dezember in einem Staffel-Schaukampf die Arena sportlich eröffnen, der erste offizielle Wettbewerb wird am 1. Januar das Finale des japanischen Fußballpokals sein.