Während Laura Dahlmeier im fernen Pyeongchang zu ihrem zweiten Olympiatitel stürmte, herrschte nicht nur in Südkorea große Euphorie um die erfolgreiche deutsche Biathletin.
So feiert Dahlmeiers Heimatklub
Etwa 8600 Kilometer weiter westlich spielten sich beim Public Viewing im "Olympiahaus" des Skiclub Partenkirchen unbeschreibliche Szenen ab, wie Präsident Michael Maurer schilderte.
"Das kann man in Worte gar nicht beschreiben", sagte der sichtlich stolze Vereinschef bei SPORT1. "Mir gehen die Superlativen langsam aus, wie sie alles zusammenbringt und mit dem Druck umgeht. Als siebenfache Weltmeisterin anzureisen - und jeder erwartet etwas von ihr. Zumal der Saisonverlauf nicht ganz so rund war. Da muss man einfach den Hut ziehen."




Dabei verät Maurer, dass er den Triumph eigentlich lieber im stillen Stübchen genossen hätte. "Ich bin einer, der es gerne in aller Ruhe daheim anschaut." Doch mit der Ruhe war es spätestens vorbei, nachdem Dahlmeier im vierten Schießen ohne Fehler blieb.
"Bei Felix Loch hat man es gesehen..."
Keine Selbstverständlichkeit, findet Maurer: "Man sieht ja bei den anderen, wie schwer es ist, bei den Bedingungen zu schießen. Das sind ja alles Sportlerinnen auf höchstem Niveau."
Dass es auch kurz vor dem Triumph noch schief gehen kann, musste ein anderer deutscher Athlet am Sonntag am eigenen Leib erfahren. "So schön es für die Laura gerade ist, aber beim Felix Loch hat man gesehen, was passieren kann. Er ist drei Durchgänge perfekt gefahren ist und hat es dann noch vermasselt. Es ist bis zum Schluss spannend, Laura wurde nichts geschenkt."




Ob Dahlmeier nach dem Olympischen Spielen das Gewehr an den Nagel hängt, darüber will Maurer nicht spekulieren.
"Auf der einen Seite liebt Laura den Sport, auf der anderen Seite weiß sie aber auch, dass es auf der Welt noch andere schöne Sachen gibt. Ich denke, sie macht keine Ewigkeitskarriere - aber wann sie aufhört, kann ich nicht sagen."