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Olympia 2016: Kaum deutsche Medaillen in der Leichtathletik

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Olympia 2016: Kaum deutsche Medaillen in der Leichtathletik

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Kernsportart in Erklärungsnot

Seit Samstag wartet die deutsche Leichtathletik auf eine dritte Medaille, die Stars patzen reihenweise. Selbst das Mindestziel ist in Gefahr, der DLV sucht nach Gründen.
Hadern mit Platz 8 und 11: Die Speerwerferinnen Christina Obergföll und Linda Stahl verkauften sich in Rio unter Wert
Hadern mit Platz 8 und 11: Die Speerwerferinnen Christina Obergföll und Linda Stahl verkauften sich in Rio unter Wert
© Getty Images
Seit Samstag wartet die deutsche Leichtathletik auf eine dritte Medaille, die Stars patzen reihenweise. Selbst das Mindestziel ist in Gefahr, der DLV sucht nach Gründen.

Die Topstars schwächeln, die positiven Überraschungen bleiben fast komplett aus: Nach den Schwimmern bahnt sich auch bei den Leichtathleten eine herbe Pleite für das deutsche Team an.

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Bei den Sommerspielen in Rio reiht sich auch in der zweiten olympischen Kernsportart eine Enttäuschung an die andere.

Bis zum Freitag gab es lediglich zwei Podestplätze: Gold und Bronze durch die Diskuswerfer Christoph Harting und Daniel Jasinksi. Die acht Medaillen von London? Nicht mehr zu erreichen. Die offizielle Zielvorgabe des DOSB von mindestens viermal Edelmetall? Steht mehr als auf der Kippe.

Storl beklagt eine Katastrophe 

Der Hauptgrund: Ausgerechnet in den sonst so medaillenträchtigen Disziplinen gehen die Topstars des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV) überraschend leer aus.

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Am Donnerstagabend setzte der zweimalige Kugelstoß-Weltmeister David Storl mit Platz sieben die Pleitenserie fort. "Eine einzige Katastrophe", wie Storl anschließend befand.

Auch die hochgehandelten, aber offenbar vom Nominierungs-Hickhack beeinträchtigten, deutschen Speerwerferinnen erlebten einen Wettkampf zum Vergessen.

Beste war noch die ehemalige Weltmeisterin Christina Obergföll - auf Platz acht. Die EM-Zweite Linda Stahl, vor vier Jahren in London hinter Obergföll Olympiadritte, wurde sogar nur Elfte.

Krise quer durch Wurfdisziplinen

Erstmals seit 16 Jahren gab es keine Medaille durch eine deutsche Speerwerferin. Zudem steht dort ein Generationenwechsel an. Obergföll und Stahl hören auf. Die Deutsche Meisterin Christin Hussong beendete ihre Olympiapremiere als Zwölfte.

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Schon zuvor hatten zahlreiche Stars geschwächelt. Qualifikations-Aus für Robert Harting (Diskus) und Raphael Holzdeppe (Stabhochsprung), Platz sechs für Christina Schwanitz (Kugel). Alle hatten wie Storl nach Verletzungen eine schwierige Saison.

 Dazu gab es noch Rang vier für Betty Heidler (Hammer). Die Diskuswerferinnen mit Nadine Müller und Julia Fischer landeten ebenfalls nicht auf dem Podest. Vize-Weltmeisterin Cindy Roleder hatte gegen die Übermacht der US-Sprinterinnen trotz guter Leistung das Nachsehen.

Hoffen auf die neuen Namen 

"Es ist teils individuelles Pech, kein strukturelles Problem", sagte DLV-Präsident Clemens Prokop. Und erklärte: "Es kommen neuen Namen nach, schon hier in Rio."

Sprinterin Gina Lückenkemper (20) beispielsweise, die in Amsterdam EM-Dritte wurde. Oder Weitspringerin Malaika Mihambo (22), die nach einem beherzten Auftritt und persönlicher Bestleistung aber gegen die etablierten Favoritinnen letztendlich keine Chance hatte.

"Wenn das dann nicht reicht, dann ist das in Ordnung", sagte Mihambo nach ihrem Auftritt. Das konnten aber nur die wenigsten der deutschen Athleten von sich behaupten.

Letzte Hoffnung: Die Speerwerfer 

Inzwischen sind die Medaillenhoffnungen der Deutschen signifikant geschrumpft.

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Mit den besten Aussichten gehen noch die Speerwerfer mit dem Weltjahresbesten Thomas Röhler, der Nummer zwei der Welt Johannes Vetter und dem in der Qualifikation stark werfenden Julian Weber ins Rennen.

In den übrigen Disziplinen wären deutsche Medaillen aber schon eine echte Überraschung.