Robert Harting hat die Entscheidung des Leichtathletik-Weltverbands IAAF, die Sperre der russischen Leichtathleten auch bei den Olympischen Spielen aufrecht zu erhalten, mit Genugtuung zur Kenntnis genommen.
Harting freut sich über Russland-Bann
"Ich freue mich über diesen Schritt! Das ist das richtige Signal für den Weltsport", sagte Harting zu SPORT1.
"Nun sollten wir es erreichen, dass jeder auch nur ausgeführte globale Sport sich an konvente Regeln hält. Die Leidenschaft und der Glaube, dass das wofür ich kämpfe, erreichbar ist, wurde mir persönlich somit ein wenig erhalten", ergänzte der Diskus-Olympiasieger von 2012.
Das IAAF-Council hatte zuvor auf seiner Sitzung in Wien die Sperre des russischen Leichtathletik-Verbands (RUSAF) bestätigt.
SPORT1 fasst weitere Reaktionen zusammen:
Clemens Prokop (Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbands): "Ich begrüße die konsequente Entscheidung über den russischen Ausschluss. Gleichzeitig stehe ich dem Beschluss, vermeintlich sauberen Athleten eine Startberechtigung zu geben, mit größter Skepsis gegenüber. Wenn ein Anti-Doping-Programm in der Vergangenheit nachweislich nicht funktioniert hat, kann Chancengleichheit nicht gegeben sein."
Witali Mutko (Russlands Sportminister): "Die Suspendierung ist eine erwartete Entscheidung. Wir hätten das vorhersagen können, wir werden reagieren."
Jelena Issinbajewa (Stabhochsprung-Olympiasiegerin): "Ich sehe das als Diskriminierung unserer Nation, weil wir aus Russland sind. Das ist eine Menschenrechtsverletzung. Ich werde nicht schweigen, sondern kämpfen. Ich werde IAAF und WADA beweisen, dass sie die falsche Entscheidung getroffen haben."
Michael Vesper (DOSB-Boss): "Wir begrüßen diese Entscheidung der IAAF, dass sie diese systematischen Dopingbefunde in der russischen Leichtathletik nicht einfach hinnimmt und daraus die entsprechenden Konsequenzen zieht. Alles andere hätte die Öffentlichkeit und die sauberen Athleten an der Ernsthaftigkeit dieses Kampfes zweifeln lassen. Athleten und Athletinnen, die nicht vom russischen Anti-Doping-System kontrolliert worden sind, sollen, sofern sie das nachweisen können, zugelassen werden. Das muss natürlich sorgfältig geprüft werden. Aber im Prinzip ist auch das eine richtige Entscheidung. Dadurch wird deutlich, dass der Sport sowas nicht hinnimmt, wenn systematisch betrogen wird. Der Schutz der sauberen Athleten ist das oberste Gebot."
Alfons Hörmann (DOSB-Präsident): "Das ist ein erster großer Schritt in die richtige Richtung, dem weitere folgen müssen, um die internationale Chancengleichheit und damit die Rechte der sauberen Athletinnen und Athleten weiter zu stärken. Die angekündigten Ausnahmeregelungen für Athleten, die von Dopingkontrollsystemen außerhalb Russlands getestet wurden, sind logisch, fair und akzeptabel, wenn sie klar nachvollziehbar sind. Der Anti-Doping-Kampf darf nun nicht stehen bleiben. Der IOC-Vorschlag einer unabhängig und weltweit agierenden Anti-Doping-Kontrolleinheit muss jetzt so schnell wie möglich und in aller Konsequenz umgesetzt werden."
Andrea Gotzmann (NADA-Vorstandsvorsitzende): "Der Bericht der unabhängigen Kommission der WADA zur Aufarbeitung der Vorgänge in der russischen Leichtathletik belegt schwerwiegende Mängel in der Anti-Doping-Arbeit. Dies ist fatal für den fairen Sport und für die internationale Chancengleichheit, deshalb ist die heutige Entscheidung zu begrüßen."
Dagmar Freitag (Vorsitzende des Sportausschusses im Deutschen Bundestag): "Ich habe gehofft, dass es ein klares Urteil geben wird, dass Worten auch Taten folgen. Die internationale Leichtathletik muss es ernst meinen mit Reformen im Anti-Doping-Kampf. Es geht darum, die Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen."
Özcan Mutlu (sportpolitischer Sprecher der Grünen): "Die Verlängerung der Sperre und der Ausschluss der russischen Leichtathletinnen und Leichtathleten von den Olympischen Spielen sind konsequent und folgerichtig. Ein Verband, der die internationalen Auflagen des Anti-Doping-Kampfs nicht erfüllt, kann und darf auch bei internationalen Großsportveranstaltungen, wie den Olympischen Spielen keine Sonderbehandlung erhalten. Diese Regelung gilt für alle."