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Tod einer Schlüsselfigur der Wrestling- und MMA-Geschichte

Trauer um Legende des Wrestlings

Hisashi Shinma, das frühere Mastermind des japanischen Wrestlings mit vielen revolutionären Ideen, ist tot. Er spielte auch eine aktive Rolle bei WWE - und trug dazu bei, dem Milliardengeschäft MMA den Boden zu bereiten.
Hisashi Shinma bei einer WWE-Ehrung nach seiner Hall-of-Fame-Aufnahme 2019
Hisashi Shinma bei einer WWE-Ehrung nach seiner Hall-of-Fame-Aufnahme 2019
© WWE
Hisashi Shinma, das frühere Mastermind des japanischen Wrestlings mit vielen revolutionären Ideen, ist tot. Er spielte auch eine aktive Rolle bei WWE - und trug dazu bei, dem Milliardengeschäft MMA den Boden zu bereiten.

Nur sehr eingefleischte Fans kennen seinen Namen, aber sein Einfluss auf die Geschichte des Wrestlings und indirekt auch auf die des MMA-Sports war enorm.

Hisashi Shinma, Hall-of-Fame-Mitglied bei WWE und als langjähriges Mastermind der japanischen Wrestling-Szene eine Schlüsselfigur der Kampfsport-Welt, ist im Alter von 90 Jahren verstorben.

Mastermind des japanischen Wrestlings

Shinma war in den siebziger und frühen achtziger Jahren Chef und kreativer Kopf hinter den Kulissen der japanischen Liga NJPW und bahnte in dieser Rolle zahlreichen wegweisenden Entwicklungen den Weg.

Der Aufstieg von Antonio Inoki zum größten Star des japanischen Wrestling und zu einer weit über die Branche hinaus bekannten Persönlichkeit galt im Wesentlichen als Shinmas Werk - wenngleich es unter Kennern Meinungsverschiedenheiten gibt, wie sehr Shinma und wie sehr Inoki selbst der Ideengeber war. Sicher ist: Der 2022 verstorbene Inoki und Shinma waren eng verworben, Shinma war auch Inokis rechte Hand, als der später in die Politik ging.

Bahnbrechend war in jedem Fall auch Shinmas Kreation der Junior-Heavyweight-Division bei NJPW, die mit Stars wie Tiger Mask, Dynamite Kid und „Rollerball” Mark Rocco / Black Tiger (später auch: Jushin Thunder Liger, Owen Hart, Eddie Guerrero, Chris Benoit) das athletische Niveau des Sports neu definierte und den Stil von NJPW und auch WWE bis heute prägen.

Shinma fädelte seinerzeit auch eine Kooperation zwischen NJPW und der damaligen WWF ein, wo er sogar als der fiktive Präsident der Liga im US-TV auftrat - als Vorgänger des bei Fans der Neunziger noch bekannten Jack Tunney.

Shinma war ein Wegbereiter des MMA-Booms

Eine bedeutende Rolle spielte Shinma auch durch seinen Blick über den Tellerrand hinaus: Er engagierte für seine Wrestling-Shows auch Stars aus anderen Kampfsportarten und war auch einer der Hintermänner des berühmten Boxer-Wrestler-Duells zwischen Inoki und Muhammad Ali.

Die von Shinma vorangetriebenen Crossover-Kämpfe bereiteten dem Phänomen Mixed Martial Arts den Weg, das durch den Aufstieg der UFC mittlerweile ein Milliarden-Geschäft ist. Als Shinma NJPW in den Achtzigern nach einem Skandal verließ - die Liga hatte Gelder von NJPW für andere Geschäftsideen Inokis unterschlagen -, trieb er die Popularisierung von MMA auch durch die Gründung der Liga UWF voran.

Dort waren die Kämpfe zwar ebenfalls wie im Wrestling inszeniert, aber in ihrer realistischeren Machart eine Brücke zwischen Wrestling und MMA schlugen.

WWE nahm Shinma - im japanischen Wrestling bis zuletzt als „Elder Statesman“ präsent - 2019 in den „Legacy Wing“ seiner Hall of Fame auf, veröffentlichte nun auch einen Nachruf auf Shinma und drückte den Angehörigen Beileid aus.