Home>Wrestling>WWE>

Ein WWE-Foto, das fünf Jahre danach verblüfft - und traurig macht

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Ein WWE-Foto, das heute verblüfft

Heute vor fünf Jahren überraschte WWE die Fans mit einem vieldiskutierten Sieg von Legende Bill Goldberg über den mittlerweile tragisch verstorbenen „Fiend“ Bray Wyatt. Seitdem hat sich in der Wrestling-Welt verblüffend viel verändert.
Bill Goldberg wurde 2020 gegen den Fiend nochmal WWE Universal Champion
Bill Goldberg wurde 2020 gegen den Fiend nochmal WWE Universal Champion
© WWE
mhoffmann
Heute vor fünf Jahren überraschte WWE die Fans mit einem vieldiskutierten Sieg von Legende Bill Goldberg über den mittlerweile tragisch verstorbenen „Fiend“ Bray Wyatt. Seitdem hat sich in der Wrestling-Welt verblüffend viel verändert.

Und plötzlich befanden sich die WWE-Fans wieder im Jahr 2003 - 16 1/2 Jahre danach.

{ "placeholderType": "MREC", "placement": "rectangle", "placementId": "rectangle" }

Heute vor fünf Jahren überraschte die weltgrößte Wrestling-Liga ihr Publikum mit einem unerwarteten Clou, der die Fans in den sozialen Medien in Wallung versetzte wie noch nie zuvor. Bei weitem nicht nur in freudige.

Altstar Bill Goldberg holte sich am 27. Februar 2020 unerwartet den Universal Title von Horror-Kultfigur The Fiend alias Bray Wyatt, demontierte seinen Gegner dabei regelrecht. Unvermutet hielten damit, kurz vor dem Jahreshöhepunkt WrestleMania, wieder die beiden selben Stars die zwei wichtigsten WWE-Titel wie im Herbst 2020: Goldberg und sein alter Rivale Brock Lesnar.

Ein Bild von Goldbergs Titelgewinn sorgte damals bei Instagram für einen historischen Like-Rekord - aber auch erbitterte Diskussionen über den Kurs, den die Liga damals fuhr.

{ "placeholderType": "MREC", "placement": "rectangle", "placementId": "rectangle2" }

Ein Rückblick auf den umstrittenen Meilenstein zeigt aus heutiger Sicht, wie verblüffend schnell und umfassend sich die (Wrestling-)Welt innerhalb von fünf Jahren verändern kann.

Bill Goldberg wurde 2020 nochmal Champ bei WWE

Zur Erinnerung: Der Titelgewinn Goldbergs - damals 53 Jahre alt und 2016 in den Ring zurückgekehrt - stieg bei der Veranstaltung Super ShowDown in Saudi-Arabien.

Ein Bild des Siegerjubels auf dem Instagram-Kanal von WWE mit Goldberg und dem gewonnenen Gürtel erhielt innerhalb von gut 24 Stunden 850.000 Likes. Damit war das Bild der bis dahin erfolgreichste Post der WWE-Geschichte. Auch TV-Quoten und andere Parameter stiegen an.

Ungeteilte Begeisterung herrschte trotzdem nicht - im Gegenteil.

{ "placeholderType": "MREC", "placement": "rectangle", "placementId": "rectangle3" }
Dieses Foto erhielt innerhalb von gut 24 Stunden über 850.000 Likes
Dieses Foto erhielt innerhalb von gut 24 Stunden über 850.000 Likes

Es gab viele schlechte Kritiken für die Show und die kreativen Entscheidungen. Die Demontage des im Jahr zuvor mit viel Aufwand und kreativer Energie als ultimatives Monster inszenierten Fiend durch den Oldie sorgte für heftige Debatten - wie auch das Ausmaß, in dem die Veteranen Goldberg, Lesnar (damals 42) und auch Legende The Undertaker (54) vor der Megashow Mania im Fokus standen.

Die damals noch vom alternden Ligagründer Vince McMahon gelenkte Liga - neu unter Druck gesetzt von dem frisch gestarteten Rivalen AEW - hatte den Generationswechsel und die Kreation neuer Stars verschlafen, so der Tenor vieler. Der Karten-Vorverkauf für WrestleMania lief damals schleppender an als in den Jahren zuvor.

Corona stürzte WrestleMania-Saison ins Chaos

Die Planungen von WWE sahen damals vier große Matches für das im NFL-Stadion von Tampa geplante Megaevent vor: Goldberg sollte in einem Duell der Generationen auf Liga-Topstar Roman Reigns treffen, World Champ Lesnar auf den aufstrebenden Drew McIntyre, The Fiend auf John Cena und der Taker in seinem letzten Match auf AJ Styles.

{ "placeholderType": "MREC", "placement": "rectangle", "placementId": "rectangle4" }

Es kam einiges dazwischen, allen voran die Weltlage: Der Ausbruch der Corona-Pandemie zwang WWE zur Verlegung der Show in ihr Trainingszentrum in Orlando - ein Teil der Matches wurde atmosphärisch arm ohne Publikum ausgetragen, ein anderer Teil (Cena vs. Fiend, Styles vs. Undertaker) als cineastische Minifilme.

Weil Reigns wegen einer Leukämie-Vorerkrankung Risikopatient war und das Ausmaß seiner gesundheitlichen Gefährdung durch eine potenzielle Infektion damals nicht absehbar war, wurde Reigns aus der Show abgezogen. In einem eher wenig erfolgreichen Notfallplan, wurde der eigentlich nicht (mehr) für ganz große Aufgaben vorgesehene Braun Strowman zum Goldberg-Bezwinger und neuen Universal Champion gekürt.

Die Pandemie-Zeit drückte bei WWE auf die Stimmung und verschärfte die zuvor schon schwelende Sinnkrise. Auch nach der Fan-Rückkehr klangen die Probleme zunächst nicht ab - während der Marktführer schwächelte, erlebte Konkurrent AEW einen Aufwind, vergrößert durch den spektakulären Dreifach-Personalcoup mit CM Punk, Bryan Danielson und Adam Cole.

{ "placeholderType": "MREC", "placement": "rectangle", "placementId": "rectangle5" }

Turbulente Jahre bei WWE

Beim Versuch, den Trend zu brechen, traf Boss McMahon radikale Entscheidungen, die noch mehr Kritik auf sich zogen - drastische Entlassungswellen, ein großer Umbau des Nachwuchskaders NXT und eine Teil-Entmachtung seines Kronprinzen „Triple H“ Paul Levesque, bei dem zudem schwere Herzprobleme auftraten, die weitere Fragen nach der WWE-Zukunft aufwarfen.

Inzwischen hat sich das Bild völlig gewandelt: Schon unter McMahon begann 2022 bei WWE ein neuer Popularitätsschub, befördert durch die erfolgreiche Neuerfindung von Reigns als böser „Tribal Chief“, die epische Bloodline-Story und den Wechsel von AEW-Mitgründer Cody Rhodes, der seitdem zum zweiten großer Topstar emporstieg (auch Punk ist nach seinem großen Bruch mit AEW mittlerweile zurück bei WWE).

Der Aufschwung verfestigte sich trotz oder wegen des Sturzes von McMahon über schwere Vorwürfe sexueller Übergriffe gegen frühere Angestellte und anderes Fehlverhalten (auch der mit verwickelte Lesnar stolperte über die Affäre).

Tragödie um Bray Wyatt

Mit Levesque als neuem Showrunner und der neuen, mächtigen Dachfirma TKO erreichte der neue WWE-Boom - verstärkt durch das Comeback von Megastar Dwayne „The Rock” Johnson im Vorjahr - zuletzt Rekordhöhen. Der Marktführer ist AEW im Quotenkampf mittlerweile wieder weit enteilt, die Fanzufriedenheit ist groß, auch die Förderung neuer Stars - Gunther, Damian Priest, Rhea Ripley, Jacob Fatu - gelang zuletzt gut.

Dass Goldberg in diesem Jahr ein - wohl letztes - Comeback-Match feiern wird, gilt nicht mehr als Krisensymptom, sondern als Zeichen, dass WWE wieder „the place to be“ ist.

Die Erinnerung daran, dass vor genau fünf Jahren noch vieles anders war, hat aber auch eine traurige Note: Der damals von Goldberg entthronte Wyatt ist inzwischen nicht mehr am Leben.

Er starb am 24. August 2023 aufgrund einer tragischen Verkettung einer schweren Corona-Erkrankung mit Herzproblemen. Der vierfache Familienvater wurde nur 36 Jahre alt.