Das Wrestling-Imperium WWE hat einen den Beginn einer neuen Ära standesgemäß zelebriert - mit Auftritten von John Cena, dem Undertaker, Hulk Hogan und auch Dwayne „The Rock“ Johnson.
WWE-Meilenstein: Rock rätselhaft
Bei der historischen ersten Ausgabe der TV-Show Monday Night RAW, die in den USA nicht mehr im linearen Fernsehen, sondern auf Netflix gezeigt wurde, bot die Liga in Los Angeles ein ereignisreiches Spektakel mit vielen großen Matches und Legenden-Gastspielen.(NEWS: Alle Neuigkeiten zu WWE)
Auch Megastar Dwayne „The Rock“ Johnson gab sich die Ehre - hinterließ dabei aber offene Fragen, ob ein scheinbar sicheres „Dream Match“ mit seiner Beteiligung womöglich vom Tisch ist.
The Rock plötzlich voll des Lobes für WWE-Champ Rhodes
Die WWE- und Hollywood-Ikone, seit vergangenem Jahr auch Anteilseigner der WWE-Mutterfirma TKO, erschien zu Beginn der Show im Ring und hielt eine längere Promo-Ansprache.
Überraschenderweise zeigte sich Johnson dabei voll des Lobes für WWE-Champion Cody Rhodes, mit dem er bei seinem letzten Match noch in Feindschaft verbunden war.
Zur Erinnerung: Bei WrestleMania im vergangenen Jahr pinnte The Rock Rhodes in einem Tag Team Match an der Seite seines „Blutsbruders“ Roman Reigns und schien damit ein künftiges Duell gegen den „American Nightmare” aufzubauen, der Reigns am Tag danach als WWE-Champion entthronte. Die Andeutungen wurden verstärkt beim RAW nach WrestleMania, als Rock Rhodes übermittelte, dass ihre Geschichte noch nicht beendet sei.
Nun schlug The Rock andere Töne an, pries Rhodes: Die beiden hätten zwar viel böses Blut vergossen, als Champion mache Rhodes aber einen herausragenden Job und sei zu Recht die tragende Säule der Liga. Johnson bat Rhodes auch, dessen Mutter von ihm zu grüßen - in der Fehde im vergangenen Jahr war ein böser Giftpfeil in Richtung der Witwe von Codys legendärem Vater Dusty Rhodes ein Kernelement der Story der beiden. Nach der Ansprache von The Rock umarmte er Rhodes: So wie WWE an diesem Abend alles inszenierte, sieht es so aus, als ob ein Duell Rhodes vs. Rock kein Thema mehr sei.
Wahrscheinlicher wirkt nach RAW, dass der nächste Schritt von The Rock das schon seit Jahren angedachte Blutsbrüder-Duell mit Reigns ist.
Roman Reigns wieder „Tribal Chief“
The Rock verkündete am Ende seiner Rede, sich das Eröffnungsmatch von RAW „genau anzuschauen“: den „Tribal Combat“ zwischen Reigns und Solo Sikoa um den Rang als „Tribal Chief“ der samoanischen Bloodline, mit der auch Johnson quasi-familiär verbunden ist.
Reigns besiegte seinen Neffen Sikoa und verdiente sich damit die Ula Fata zurück, die Kette, die den Rang als Stammesführer symbolisiert.
The Rock schaltete sich dann in die Zeremonie ein: Anstelle von Reigns' Manager Paul Heyman übernahm er es, Reigns die Kette umzuhängen. Die beiden blickten sich in einem spannungsgeladenen Moment an, ehe Rock Reigns die Hand ausstreckte - Reigns nahm an und die beiden umarmten sich.
The Rock nicht bei WrestleMania?
Die Szenerie legte ein freundschaftliches Duell der beiden Superstars in mittelbarer Zukunft nahe - fraglich ist nur wann: Der üblicherweise gut informierte Szene-Guru Dave Meltzer berichtete im vergangenen Herbst in seinem Wrestling Observer, dass Johnson diesmal wohl nicht bei WrestleMania in den Ring steigen würde.
Und auch wenn er seitdem mehrfach betonte, dass dies nicht zu hundert Prozent sicher sei: WWE hat in jedem Fall alternative WrestleMania-Storys auf den Weg gebracht.
Für Cody Rhodes scheint die „Road to WrestleMania“ auf ein Titelduell mit dem in diesem Jahr zurücktretenden John Cena hinauszulaufen. Der WWE-Rekordchamp, der mit einem 17. Titelgewinn auch den ewigen World-Title-Rekord von Ric Flair brechen würde, verkündete bei RAW seine Teilnahme am WWE Royal Rumble Anfang Februar.
Reigns könnte derweil auf CM Punk treffen, der im Herbst eine Story mit Reigns begann, indem er diesem bei den „War Games“ gegen Sikoas Bloodline zur Seite stand und sich dafür einen noch nicht näher definierten „Gefallen“ zusichern ließ. Punk besiegte im sehenswerten Hauptkampf der Show Seth Rollins - er holte damit das Match nach, das eigentlich für WrestleMania 40 vorgesehen war, dann aber von einer schweren Verletzung Punks durchkreuzt worden war. Auch Punk kündigte an, beim Rumble mitzumischen.
Ripley wieder Damenchampion, Undertaker feiert mit
Im dritten großen Match des Abends holte sich Rhea Ripley den World Women’s Title von Erzrivalin Liv Morgan zurück. Nach dem Match verpasste Ripley auch ihrem Drehbuch-Ex Dominik Mysterio, der sie für eine Liebelei mit Morgan verraten hatte, einen Tritt in die Weichteile. Anschließend gab es noch einen Überraschungsauftritt des Undertaker, der zusammen mit Ripley feierte.
Nicht nach Plan lief derweil ein Auftritt des einstigen WWE-Idols Hulk Hogan, der von den Fans in L.A. ausgebuht wurde. Hogans Ruf ist seit seinem 2015 enthüllten Rassismus-Skandal beschädigt - zuletzt polarisierte er auch mit seiner skurrilen Wahlwerbung für den designierten US-Präsidenten Donald Trump.