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"Ich mache WWE weiter verantwortlich für seinen Tod und lasse niemanden die Geschichte umschreiben"

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"Ich mache WWE weiter verantwortlich für seinen Tod und lasse niemanden die Geschichte umschreiben"

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„Ich mache WWE verantwortlich“

Die Witwe des tödlich verunglückten Owen Hart wirft der Netflix-Doku „Mr. McMahon“ vor, dass sie den WWE-Gründer mit Geschichtsklitterung davonkommen habe lassen.
Owen Hart stürzte 1999 bei einem missglückten WWE-Stunt in den Tod
Owen Hart stürzte 1999 bei einem missglückten WWE-Stunt in den Tod
© IMAGO/Newscom World
mhoffmann
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Die Witwe des tödlich verunglückten Owen Hart wirft der Netflix-Doku „Mr. McMahon“ vor, dass sie den WWE-Gründer mit Geschichtsklitterung davonkommen habe lassen.

Die Doku über den gefallenen WWE-Gründer Vince McMahon ist aktuell eine der meistgesehenen Serien auf Netflix - die Witwe des tödlich verunglückten Owen Hart allerdings hat sie verärgert zurückgelassen.

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„Mr. McMahon“ beleuchtet den Aufstieg und Fall des zu Jahresbeginn wegen Vergewaltigungs- und Sexhandels-Vorwürfen zurückgetretenen Showkampf-Moguls. Eine Nebenrolle spielt dabei auch McMahons Umgang mit dem Todessturz von Bret Harts jüngerem Bruder im Jahr 1999. Mit der Art und Weise, wie das Team des preisgekrönten Filmemachers Chris Smith die Tragödie aufgearbeitet hat, ist Witwe Martha Hart allerdings nicht einverstanden, wie sie nun in einem Statement verdeutlicht hat. (NEWS: Alle Neuigkeiten zu WWE)

Martha Hart: Netflix stellt Tragödie als „bloßen Unfall“ dar

Schon vor Marthas Wortmeldung gab es vereinzelte Kritik, dass die ansonsten vielgelobte Serie seine Hauptfigur bei dem Thema mit einer allzu subjektiven Sicht und auch mit Unwahrheiten davonkommen habe lassen.

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Dies moniert nun auch Martha: „Niemand der an der Doku Beteiligten hat mich kontaktiert, um einen Kommentar und eine akkurate Perspektive einzuholen. Ich mache WWE und die damalige Führung noch immer verantwortlich für Owens Tod und ich lasse nicht zu, dass Vince McMahon oder irgendwer sonst diese Geschichte umschreibt.“

„Mr. McMahon“ habe Owens Tod als „bloßen Unfall“ dargestellt und die Fahrlässigkeit unter den Tisch fallen lassen, die WWE begangen habe. Owen hatte sich bei dem Event Over The Edge in einem Einlaufstunt von der Hallendecke in den Ring abseilen sollen - stattdessen löste sich die Sicherung, Owen stürzte rund 24 Meter tief in den sicheren Tod.

WWE zahlte nach Rechtsstreit 18 Millionen Dollar

In „Mr. McMahon“ rechtfertigt McMahon in einem schon vor seinem Sturz aufgezeichneten Interview die Fortsetzung der Show - er hätte dabei im Sinne der zahlenden Fans gehandelt, die Owens Tod nicht mitbekommen hätten - und bestreitet jegliches Fehlverhalten.

Was in dieser Version der Geschichte fehlt, hatte Martha schon vor einigen Jahren in der Doku „Dark Side of the Ring“ in Erinnerung gerufen: Owen war nur durch einen Schnelllöse-Mechanismus mit der Seilkonstruktion verbunden, eine zusätzliche Absicherung gab es nicht. Experten kamen vor Gericht zum Schluss, dass der Mechanismus so wenig aushielt, dass wohl schon ein tiefer Atemzug des nervösen Owen ausgereicht hatte, die Sicherung an seiner Brust zu lösen.

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Martha verwies darauf, dass der Mechanismus eigentlich für Segelboote und nicht für Menschen gedacht war und dass WWE auch Bedenken erfahrener Bühnentechniker beiseite gewischt hätte - während WWE die Schuld beim Hersteller verortete: Der hätte es als Usus hingenommen, dass seine Konstruktion auch für Stunts zweckentfremdet wurde, so dass die Gefahr der Promotion nicht hätte klar sein können.

Im Herbst 2000 endete der Rechtsstreit mit einer außergerichtlichen Einigung, WWE zahlte 18 Millionen Dollar an Harts Familie. Witwe Martha finanzierte damit unter anderem die wohltätige „Owen Hart Foundation“.

Owen Harts Vermächtnis lebt in Stiftung fort

WWE habe, um Kosten zu sparen, mit „unqualifizierten“ Leuten zusammengearbeitet und McMahon habe dafür die Verantwortung zu übernehmen, bekräftigte Martha nun: „Owen wäre in dieser Nacht nicht gestorben“, wäre WWE seiner Sorgfaltspflicht gerecht geworden.

Sie werden nicht zulassen, dass dies in Vergessenheit gerate und bleibe fokussiert darauf, „Owens Vermächtnis durch die karitative Arbeit der Owen-Hart-Stiftung“ und das Owen-Hart-Gedächtnisturnier zu ehren.

Das Gedenkturnier für den verunglückten Owen findet jedes Jahr unter dem Dach von WWE-Konkurrent AEW statt, mit der Martha vor einigen Jahren eine Kooperation vereinbart hat. In diesem Jahr nahm daran unter anderem Owens früherer Partner Jeff Jarrett teil.