Er war der womöglich profilierteste Athlet, der je bei WWE unterschrieben hat. Er trat an mit dem selbst formulierten Anspruch, dort ein Megastar wie Dwayne „The Rock“ Johnson oder Conor McGregor zu werden. Stattdessen hat er sich nun als teurer Flop erwiesen.
Entlassungs-Hammer um Olympiasieger!
Gable Steveson ging nach seinem Gold-Triumph 2021 zu WWE, mit dem erklärten Ziel, der neue Dwayne „The Rock“ Johnson zu werden. Nun endete das Engagement in einem Fiasko.
Gable Steveson ging nach seinem Gold-Triumph 2021 zu WWE, mit dem erklärten Ziel, der neue Dwayne „The Rock“ Johnson zu werden. Nun endete das Engagement in einem Fiasko.
Wie der bekannte US-Journalist Dave Meltzer in seinem Wrestling Observer berichtet, hat der Wrestling-Marktführer Gable Steveson entlassen - den Ringer-Olympiasieger im Schwergewicht 2021, der vor zwei Jahren mit großem Theaterdonner bei der Megashow WrestleMania präsentiert worden war. Nun ist er still und heimlich aus seinem Vertrag entlassen worden. Allem Anschein nach hat sich der früh durchgesickerte Eindruck bestätigt, dass Steveson der Übergang vom Topsportler zum Sport-Entertainer nicht geglückt ist. (NEWS: Alle Neuigkeiten zu WWE)
Steveson, Ausnahmeringer am College und Träger der prestigeträchtigen Dan Hodge Trophy, hatte im Olympia-Finale von Tokio Geno Petriaschwili aus Georgien besiegt und war nach Kurt Angle 1996 der zweite Ringer-Olympiasieger, der eine zweite Karriere als WWE-Showkämpfer startete.
Der 23-Jährige wollte noch höher hinaus als Angle, der als Wrestler eine Hall-of-Fame-Karriere hinlegte: Schon vor seiner WWE-Unterschrift prahlte er, dass er mit The Rock und McGregor via Instagram in Kontakt sei und ihnen geschrieben hätte, „dass ich dorthin will, wo sie sind und dass ich sie bald dort oben sehen werde“.
WWE-Debüt wurde zum Fiasko
Steveson sollte bei WWE eigentlich schnell und groß herauskommen: Er wurde schon kurz nach seiner Unterschrift 2021 als Mitglied des Hauptkaders RAW vorgestellt - ungewöhnlich für einen Neuling ohne jede Wrestling-Erfahrung, der auch noch immer als Ringer aktiv war und 2022 nochmal ungeschlagen College-Champion wurde.
Meltzer zufolge hatte WWE eigentlich geplant, Steveson parallel zu seiner letzten College-Saison für ein Ringdebüt bei WrestleMania 2022 vorzubereiten. Der Plan sei abgeblasen worden, weil Steveson intern als „nicht bereit“ bewertet worden sei. Anstelle eines vollwertigen Matches gab es stattdessen ein Segment, in dem Steveson Chad Gable - ebenfalls Ex-OIympiaringer - einen Suplex verpasste.
Das Ringdebüt folgte stattdessen im Juli 2023 beim Aufbaukader NXT und wurde zum Fiasko: Steveson, der bei seinem Kampf gegen Baron Corbin auf der WWE-Bühne spürbar fremdelte, wurde von den Fans ausgebuht und mit Schmährufen wie „You‘re not Angle!“ (“Du bist nicht Kurt Angle!“) beleidigt - obwohl er als „Babyface“, als „Guter“, inszeniert wurde.
Wenn du hier klickst, siehst du X-Inhalte und willigst ein, dass deine Daten zu den in der Datenschutzerklärung von X dargestellten Zwecken verarbeitet werden. SPORT1 hat keinen Einfluss auf diese Datenverarbeitung. Du hast auch die Möglichkeit alle Social Widgets zu aktivieren. Hinweise zum Widerruf findest du hier.
IMMER AKZEPTIEREN
EINMAL AKZEPTIEREN
Bis Februar 2024 bestritt Steveson noch eine Reihe von Matches bei NXT und im Vorfeld von SmackDown-Aufzeichnungen, alle abseits der Kamera. Überzeugend waren sie offensichtlich nicht.
Der Bruder ist bei WWE erfolgreicher
Wie Meltzer berichtet, sei hinter den WWE-Kulissen recht früh zu vernehmen gewesen, dass Steveson sich das Wrestling nicht so wie erhofft angeeignet hätte - anders als sein älterer Bruder Bobby (Damon Kemp), als Ringer weit weniger erfolgreich, aber bei NXT schon als TV-Charakter etabliert.
Während das WWE-Training auf der Stelle trat, bekam Steveson die Erlaubnis, bei den offenen US-Meisterschaften 2023 wieder als Ringer anzutreten. Er gewann seine Gewichtsklasse klar und präsentierte sich nach Ansicht von Experten in einer Form, mit der er bei Olympia in Paris wieder Favorit gewesen wäre.
Bitter für Steveson: Der WWE-Entschluss, ihm zu kündigen, fiel wenige Wochen nach der US-Olympiaqualifikation, an der er nun nicht mehr teilnehmen kann. Den Platz im Team verdiente sich stattdessen Mason Parris, von Steveson bei den US-Meisterschaften klar besiegt.
Wie es für Steveson nun weitergeht, ist ungewiss: Er ist jung genug, noch Olympia 2028 ins Visier zu nehmen, mehr Geld zu verdienen wäre als MMA-Kämpfer bei der UFC - eine andere Karriere-Option, mit der er vor seinem WWE-Deal öffentlich kokettiert hatte. Ein Wechsel zum WWE-Konkurrenten AEW ist möglich, aber ob Interesse besteht, ist ungewiss - sowohl von Stevesons als auch von AEW-Seite aus, nachdem Steveson bei WWE so spektakulär durchgefallen ist.
Neben Steveson hat WWE laut übereinstimmenden Medienberichten noch eine Reihe anderer Talente gefeuert, die sich im Unterbau nicht durchgesetzt haben, die meisten hatten es auch bei NXT nicht ins TV geschafft oder waren dort unauffällig geblieben. Zweitprominentestes Entlassungsopfer hinter Steveson ist Ex-Cruiserweight-Champion Drew Gulak, der bei WWE offensichtlich unter durch war, nachdem Ex-Star Ronda Rousey im vergangenen Monat enthüllt hatte, dass er sich ihr gegenüber unangemessen verhalten hatte.