Das Wrestling-Imperium WWE ist nach einem WrestleMania-Rekordwochenende im Stimmungshoch - er hat aber womöglich nichts mehr davon.
Rousey-Eklat: Wrestler kaltgestellt
Nachdem kurz vor der Megashow am Wochenende ein heikler Vorwurf des früheren UFC- und WWE-Topstars Ronda Rousey gegen Ex-Kollege Drew Gulak bekannt geworden ist, hat die Showkampf-Liga Gulak offensichtlich aus dem Verkehr gezogen. (NEWS: Alle Neuigkeiten zu WWE)
Bei der aktuellen Ausgabe der WWE-Show NXT in der Nacht zum Mittwoch ist klar geworden, dass die Liga den früheren Cruiserweight-Champion aus dem Programm geschrieben hat, nachdem Rousey einen Jahre alten Vorfall unangemessenen Verhaltens in der Kabine enthüllt hatte.
Obwohl WWE kein Statement dazu abgegeben hat, ist es offensichtlich geworden dadurch, dass Gulak nicht mehr als Teil der Gruppierung No Quarter Catch Club präsentiert wurde und sein Name aus dem Video-Intro des Bündnisses verschwunden ist. Die Liga hat damit offensichtlich die Konsequenz aus Rouseys Anschuldigung gezogen.
Drew Gulak soll an Ronda Rouseys Hosenkordel gezogen haben
Rousey hatte im Vorfeld von WrestleMania eine Autobiografie veröffentlicht und sich dort sowie in diversen Interviews kritisch mit der Kabinen-Kultur bei WWE auseinandergesetzt. In einem von ihnen nannte sie einen konkreten Vorfall mit Gulak als exemplarisch.
Bei NewsNation erinnerte sich Rousey, dass dieser sie zu Beginn ihres zweiten WWE-Engagements 2022 im Vorbeilaufen an der Kordel ihrer Trainingshose gezogen hätte. Die UFC Hall of Famerin - die WWE im vergangenen Sommer verlassen hatte - habe Gulak darauf unter vier Augen zur Rede gestellt (“Ich habe ihm gesagt: Wenn ich je wieder höre, dass du eine Frau so anfasst oder mich nochmal so anfasst, haben wir ein Problem“). Dieser hätte beschwichtigend reagiert, ergänzte Rousey, „aber es hat bei ihm einen sauren Nachgeschmack hinterlassen, ob das dort die Kultur ist und es akzeptabel ist, eine Frau in der Kabine so anzufassen und zu behandeln“.
Nachdem Rousey den Vorfall öffentlich gemacht hatte, reagierte Gulak und stellte den Vorfall als unabsichtlich dar: „Ich bin stehen geblieben und wollte ‚Hi‘ sagen und ihre Hand schütteln und dabei versehentlich ihre Hosenkordel angefasst. Totales Versehen und ich habe mich bei ihr entschuldigt.“
Geholfen hat Gulak die Verteidigung offensichtlich nicht.
Triple H lässt WWE-Zukunft Brock Lesnars offen
Die Vorwürfe Rouseys - in den USA wegen ihres UFC-Ruhms immer noch eine der bekanntesten und populärsten Sportlerinnen der Nation - treffen WWE an einem wunden Punkt, denn zur Unternehmenskultur im Umgang mit Frauen gibt es derzeit noch viele offene Fragen.
Zu Beginn des Jahres trat Ligagründer Vince McMahon aufgrund verstörender Vorwürfe der Ex-Mitarbeiterin Janel Grant zurück. Er wird der Vergewaltigung und eines Systems sexueller Ausbeutung bezichtigt - unter anderem soll er Grant an Topstar Brock Lesnar als Gegenleistung für eine Vertragsverlängerung prostituiert haben.
Nachdem dies bekannt wurde, soll WWE auch ein geplantes Comeback Lesnars beim Royal Rumble und ein WrestleMania-Match gegen Gunther aus den Planungen gestrichen haben. Lesnar war seitdem nicht mehr bei WWE zu sehen.
Bei einer Pressekonferenz nach dem ersten WrestleMania-Tag stellte Ligavorstand „Triple H“ Paul Levesque jedoch klar, dass Lesnar weiter Teil von WWE sei und ließ offen, wie es für ihn weitergehen würde: „Wir werden sehen, wo es hinführt. Sein Status ist derselbe wie vorher. Brock ist nicht raus bei WWE, Brock ist zu Hause und ist Brock.“