Brisante Spekulationen hinter den Kulissen der Wrestling-Branche: Will der über Vergewaltigungs- und Sexhandels-Vorwürfe gestürzte WWE-Gründer Vince McMahon sein eigenes Lebenswerk mit einem neuen Konkurrenzprojekt angreifen?
Greift der Ex-Boss WWE an?
Wie der langjährige Szenebeobachter Dave Meltzer in seinem aktuellen Wrestling Observer Radio berichtet, gibt es entsprechende Mutmaßungen in der Branche. Befeuert werden sie dadurch, dass McMahon inzwischen sämtliche Anteile an der WWE-Mutterfirma TKO verkauft hat oder zum Verkauf stellt - am Ende des Prozesses wird er voraussichtlich über 2 Milliarden US-Dollar eingenommen haben. Startkapital für eine neue Liga? (NEWS: Alle Neuigkeiten zu WWE)
Branchen-Insider spekulieren über McMahon-Liga
„Ich habe mit einigen Leuten, mit Schlüsselakteuren der Branche geredet und hin- und hergeschrieben - und die große Frage ist, ob er etwas Eigenes starten will. Es gibt Leute, die ziemlich einhellig diese Frage stellen“, sagt Meltzer. Ein Insider sei gar recht sicher, „dass er es tun wird“,
Starten könnte ein solches Projekt theoretisch in einigen Monaten, nach Ablauf einer „Non-Compete“-Regelung nach seinem TKO-Rücktritt im Januar, nachdem die schweren Vorwürfe der Ex-Angestellten Janel Grant enthüllt worden waren.
Nicht nur angesichts der im Raum stehenden Anschuldigungen wirkt die Idee einer eigenen McMahon-Liga waghalsig: McMahon würde sich gegen die geballte Marktmacht von WWE stellen, die unter dem neuen starken Mann - seinem Schwiegersohn „Triple H“ Paul Levesque - und mit Hilfe von Dwayne „The Rock“ Johnson aktuell den größten Boom seit Jahrzehnten erlebt.
Unter McMahon, dessen Wirken in den vergangenen Jahren oft und ausgiebig kritisiert wurde, hatte die Liga zuvor lange gekriselt und damit auch dem 2019 gegründeten Konkurrenten AEW den Weg geebnet. Hinzu kommt: Sowohl WWE als auch AEW hat den Großteil seiner Stars mit Langzeitverträgen gebunden. Bekannte Free Agents gibt es in der Branche aktuell kaum.
Locken McMahons Milliarden Stars von WWE weg?
Trotz aller Skepsis (“Ich halte das nicht für klug“) weist Meltzer darauf hin, dass es durchaus Faktoren gibt, die McMahons mutmaßliche Planungen begünstigen würden: „Es gibt einige Leute, deren Verträge in diesem Jahr auslaufen und er hat 2 Milliarden Dollar. Es wird Leute geben, die wechseln würden, wenn entsprechendes Geld gezahlt wird.“
Von Meltzer nicht erwähnt, aber ein Name, der sich vor allen anderen aufdrängt: McMahons langjähriger Vertrauter Brock Lesnar, der im Fall Grant mit ihm ins Zwielicht geraten ist - McMahon soll Grant an ihn prostituiert haben als Gegenleistung für eine Vertragsverlängerung. Lesnar soll 2023 einen Ein-Jahres-Vertrag bei WWE über eine geringe Zahl Matches abgeschlossen haben. Seit den Grant-Enthüllungen wurde er von WWE nicht mehr eingesetzt.