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WWE: Der Milliarden-Mann gerät in Bedrängnis

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WWE: Der Milliarden-Mann gerät in Bedrängnis

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Milliarden-Mann gerät in Bedrängnis

WWE-Präsident Nick Khan hat sich in den vergangenen Jahren als großer Dealmaker hervorgetan. Nun muss er pikante Fragen rund um den erschütternden Skandal beantworten.
Im WWE-Skandal muss sich nun auch Präsident Nick Khan erklären
Im WWE-Skandal muss sich nun auch Präsident Nick Khan erklären
© IMAGO/USA TODAY Network
WWE-Präsident Nick Khan hat sich in den vergangenen Jahren als großer Dealmaker hervorgetan. Nun muss er pikante Fragen rund um den erschütternden Skandal beantworten.

Der verstörende Skandal um den früheren WWE-Mogul Vince McMahon bringt nun auch einen der noch aktiven Machthaber des Wrestling-Imperiums in Bedrängnis.

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Neue Erkenntnisse um das mutmaßliche System teils gewalttätiger sexueller Ausbeutung belasten auch den noch amtierenden WWE-Präsidenten Nick Khan - und werfen Fragen auf, wie viel dieser von den Machenschaften seines früheren Chefs gewusst und ob er sie gedeckt hat. (NEWS: Alle Neuigkeiten zum Thema WWE)

WWE-Skandal: Was wusste Nick Khan?

Ein Bericht des Sportbusiness-Portals Front Office Sports, an dem mehrere bekannte Wrestling-Journalisten mitgearbeitet haben, hat enthüllt, dass Khan einer der bislang anonymisierten WWE-Manager ist, der in der Klage der Ex-Mitarbeiterin Janel Grant auftaucht. Ihm wird dort ein gewisses Maß an Mitwisserschaft und Vertuschung in Bezug auf McMahons Umtriebe angelastet. Derselbe Vorwurf triff einen weiteren hochrangigen Entscheider des Unternehmens: Brad Blum, den COO (Chief Operating Officer) des Unternehmens.

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Die Anwälte Grants bestätigten die in dem Bericht offenbarten Identitäten der zuvor nicht namentlich genannten Manager und Ex-Manager. Unter ihnen ist auch McMahons Tochter und zwischenzeitliche Nachfolgerin Stephanie McMahon - wobei diese in der Klageschrift weniger prominent auftaucht und keine juristisch relevanten Vorwürfe gegen sie erhoben werden.

Grant wirft McMahon und dem früheren WWE-Talentchef John Laurinaitis vor, sie sexuell ausgebeutet, sie wie eine Ware behandelt zu haben (unter anderem soll McMahon sie für seinen Topstar Brock Lesnar prostituiert haben), auch eine gemeinschaftlich begangene Vergewaltigung zählt zu den Anschuldigungen. Gegen McMahon stehen auch zwei weitere ungeklärte Vorwürfe gewaltsamer sexueller Übergriffe im Raum, erhoben von Ex-Ringrichterin Rita Chatterton und einer ungenannten Ex-Wrestlerin.

Vince McMahon ist endgültig gestürzt

Sicher ist: McMahon - der Grants Vorwürfe zurückweist - hatte in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten millionenteure Schweigegeld-Zahlungen an verschiedene Ex-Angestellte veranlasst, um sexuelle Belästigungs- und Übergriffsvorwürfe zu verheimlichen.

Er war deswegen im Sommer 2022 als WWE-Chef zurückgetreten, dann aber im Januar 2023 als „Chairman“ zurückgekehrt, nach dem Zusammenschluss von WWE und der UFC-Mutterfirma Endeavor zum neuen Konglomerat TKO diente der 78-Jährige dort Boss Ari Emmanuel als „Executive Chairman“.

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Nach der Veröffentlichung von Grants Klage mit ihren zahllosen schockierenden Details trat McMahon zurück und veranlasste TKO zu einer Distanzierung: TKO-Präsident Mark Shapiro stellte kürzlich klar, dass McMahon „nicht zurückkommen wird“.

Khan hat enge Bande zu Dwayne „The Rock“ Johnson

Die neuen Offenbarungen bringen nun aber auch prominente Mitglieder der aktuellen Führung in Erklärungsnot, allen voran der seit 2020 in der Firma aktive Khan.

Der frühere Sportmedien-Agent Khan, langjähriger Geschäftsfreund des seit kurzem auch bei TKO mitmischenden Dwayne „The Rock“ Johnson, hat sich in den vergangenen Jahren durch das Einfädeln diverser milliardenschwerer TV- und Streaming-Deals einen Namen gemacht und sich als zentrale Schlüsselfigur des Unternehmens etabliert.

Die sich nun stellende Frage lautet: Wie viel Mitverantwortung hat Khan sich in der Arbeitsbeziehung mit dem ehemals allmächtigen McMahon auf sich geladen?

„Ich weiß genau, wer Sie sind“

Eine besonders pikante Episode in Grants Klageschrift lautet: Der nun als Khan identifizierte „Corporate Officer No. 1″ hätte ihr gegenüber klar angedeutet, über McMahons Verhältnis zu ihr im Bilde zu sein. „Ich weiß genau, wer Sie sind“, hätte er zu ihr gesagt, als sie sich ihm vorgestellt hätte.

Zudem berichtet Grant, dass McMahon ihr am selben Tag mitgeteilt hätte, dass er Khan und Blum in einem „privaten Gespräch“ über ihre „Verbindung“ aufgeklärt hätte. Khan und Blum hätten demnach „Bedenken geäußert, aber seien letztlich unterstützend gewesen“. Einer oder beide hätten aber auch die Sorge hinterlegt, „ob man Ms. Grant trauen kann“.

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Khan und Blum seien dann auch in die Verhandlungen um die millionenschwere Schweigevereinbarung zwischen Grant und McMahon involviert gewesen.

Khan weist Mitwisserschaft von sich

Das Klagedokument lässt im Unklaren, wie detailliert Khan und Blum im Bilde gewesen sein sollen über das, was Grant McMahon vorwirft. Auf Nachfrage von FOS hat WWE hierzu erklärt: „WWE nimmt die Anschuldigungen von Ms. Grant sehr ernst und toleriert keinen körperlichen Missbrauch oder Übergriff.“

Jedoch: „Weder Nick Khan noch Brad Blum wussten vor der Klageeinreichung am 25. Januar von irgendeiner Anschuldigung von Ms. Grant, dass sie Opfer von Missbrauch oder eines ungewollten körperlichen Übergriffs geworden sei. Die Klage erhebt in dieser Hinsicht auch keine Anschuldigung.“

FOS berichtet auch, dass ein WWE-Sprecher noch weiter gegangen sei und dementiert hätte, dass das von Grant angeführte Gespräch zwischen McMahon, Khan und Blum „je stattgefunden hat“. Die beiden bezichtigen also entweder Grant oder McMahon der Lüge, es steht Aussage gegen Aussage.

Ob und inwieweit die neuen Enthüllungen noch ein Problem für Khan und Blum werden, ist noch nicht abzusehen. Klar ist nun allerdings: Nicht nur McMahon, auch seine früheren Untergebenen kämpfen nun um ihren Ruf.