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WWE-Erdrutsch hinter den Kulissen! Der Ligagründer verliert seine Allmacht

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WWE-Erdrutsch hinter den Kulissen! Der Ligagründer verliert seine Allmacht

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Erdrutsch! WWE-Boss verliert Macht

TKO-Chef Ari Emanuel verordnet WWE-Gründer Vince McMahon den Rückzug aus dem Kreativbereich - eine historische Zäsur im Wrestling-Imperium.
Vince McMahon (l.) ist bei WWE nicht mehr allmächtig
Vince McMahon (l.) ist bei WWE nicht mehr allmächtig
© IMAGO/USA TODAY Network
TKO-Chef Ari Emanuel verordnet WWE-Gründer Vince McMahon den Rückzug aus dem Kreativbereich - eine historische Zäsur im Wrestling-Imperium.

Der Sex- und Schweigegeld-Skandal um WWE-Gründer Vince McMahon, sein zwischenzeitlicher Rücktritt, sein Comeback-Putsch, das Aus von Tochter Stephanie, der spektakuläre Zusammenschluss mit UFC-Mutter Endeavor zum neuen Kampfsport-Imperium TKO.

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Hinter dem Wrestling-Marktführer WWE liegen eineinhalb der turbulentesten Jahre der Firmengeschichte - nun hat sich hinter den Kulissen eine neue Machtverschiebung ereignet. Sie vollzieht sich weniger Aufsehen erregend, scheint jedoch folgenschwerer zu sein als alle vorherigen zusammen. (NEWS: Alle Neuigkeiten zum Thema WWE)

Kern der Sache: Der langjährige Firmenpatriarch McMahon verliert seine Allmacht über das einstige Familienunternehmen – nicht mehr nur auf dem Papier, sondern nun auch faktisch.

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Ari Emanuel befiehlt Vince McMahon den kreativen Rückzug

Wie der langjährige Brancheninsider Dave Meltzer am Wochenende in seinem Wrestling Observer Newsletter enthüllte, ist der 78-Jährige aktuell nicht mehr in den Kreativprozess bei WWE involviert.

Nun hat Meltzer in seinem Podcast ergänzt, dass der Rückzug nicht freiwillig war: TKO-Chef Ari Emanuel hätte McMahon „überstimmt“ und entschieden, dass McMahon sich bis auf Weiteres nicht mehr in die Angelegenheiten von Kreativchef „Triple H“ Paul Levesque einmischen solle, der auch McMahons Schwiegersohn ist.

Obwohl Meltzer ergänzte, dass ihm aus WWE-Kreisen deutlich vermittelt worden sei, dass sich die Lage auch wieder ändern könne, kommt allein die temporäre Teil-Entmachtung McMahons einem Erdbeben gleich.

„Eine riesige Story“

Meltzer sprach von einer „riesigen Story“ und verdeutlichte die historische Tragweite der Entwicklung: „Es ist das erste Mal, dass Vince in der Position ist, in der sein Vater 1984 war.“ Vince McMahon Sr. hatte den WWE-Vorgänger WWWF über Jahrzehnte geleitet, ehe er am Ende nur noch ein Angestellter seines Sohns war.

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Vier Jahrzehnte später ist Vince McMahon, der Jüngere, nun offenbar in derselben Situation - was noch vor kurzem nur Theorie zu sein schien.

Der mächtige Hollywood-Mogul Emanuel hatte nämlich eigentlich den Eindruck erweckt, McMahon trotz der teils noch immer ungeklärten Vorwürfe sexueller Übergriffe und anderer Verfehlungen weiter die unumschränkte Macht bei WWE zu überlassen.

Triple H nun wieder der unumstritten starke Mann

Emanuel - Bruder von Barack Obamas einstigem Stabschef Rahm Emanuel - hatte im Frühjahr, nach der Einigung zwischen Endeavor und WWE, erklärt, dass der Kreativbereich bei WWE „Vinces Fahrspur“ sei und er sich da nicht einmischen werde.

Nun hat Emanuel das Gegenteil getan und eine gewichtige Richtungsentscheidung gefällt: Das Ausmaß, mit dem McMahon seinen Kreativverantwortlichen über Jahrzehnte hinweg hineingeredet hat, ist berüchtigt - als entsprechend folgenschwer wurde empfunden, wie er am Tag nach dem Jahreshöhepunkt WrestleMania wieder die Kontrolle übernahm.

Levesque, der für seine Arbeit seit Sommer 2022 intern und extern viel Anerkennung erhielt und die Liga zum größten Zuschauerboom seit Jahrzehnten führte, hatte sich seitdem wieder mit vielen Änderungswünschen bzw. -befehlen des Schwiegervaters arrangieren müssen.

Nun ist wieder alles anders - womöglich ist Emanuel doch nicht entgangen, dass Vinces Wirken in den vergangenen Jahren immer kritischer gesehen wurde und die Rufe, dem zwischenzeitlich selbst von McMahon entmachteten Levesque das Zepter zu übergeben, lauter geworden waren.

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Im Sommer gab es um McMahon zudem neue Negativschlagzeilen wegen einer staatlichen Hausdurchsuchung aus unklarem Grund. Danach pausierte er mehrere Monate wegen einer Nacken-OP, hatte dann aber Mitte September die Arbeit wieder aufgenommen, auch im Kreativbereich - was Emanuel nun nach wenigen Wochen gestoppt hat.

Hat Machtmensch Emanuel McMahon getäuscht?

Der handstreichartige Machtverlust ist eine neue Erfahrung für McMahon, der bei WWE fast vier Jahrzehnte lang immer sein eigener Herr war. Seit der TKO-Gründung Mitte September ist er es nicht mehr, als kündbarer Executive Chairman ist er nur noch die Nummer 2 hinter CEO Emanuel.

Die neue Hackordnung schien – was das operative Geschäft bei WWE angeht – nur auf dem Papier zu bestehen. Emanuel pries McMahon nach dem Deal im Frühjahr als unverzichtbare Führungskraft, mit der die Zusammenarbeit „eine Ehre“ sei und den er von angeblichen Rückzugsgedanken aktiv abgebracht hätte („Ich hätte ihm einen Bodyslam verpasst, wenn er gegangen wäre“).

Hat der als umtriebige Machtmensch McMahon mit dieser Charmeoffensive getäuscht und mehr Gestaltungsmacht in Aussicht gestellt, um ihn für den lukrativen Deal zu gewinnen? Und verfolgt er nun, wo McMahon ihm die Hebel der Macht in die Hand gegeben hat, doch eine andere Agenda?

Branchenkennern fiel am Wochenende in jedem Fall auch auf, dass Emanuel McMahon in einem Mediengespräch mit Bloomberg auch offen als Mitverursacher des zuletzt gesunkenen Aktienkurses benannte. McMahons Alter und sein Festhalten an 34 Prozent der TKO-Anteile seien da wohl ein Faktor, sagte Emanuel unter spürbarem Aufhorchen.