Der bei Konkurrent AEW gefeuerte Topstar CM Punk bekommt von WWE offenbar die kalte Schulter.
WWE soll großes Thema geklärt haben
Wie der bekannte Szene-Journalist Dave Meltzer in seinem Wrestling Observer Radio berichtet, hat WWE sich gegen eine Verpflichtung des 44-Jährigen entschieden. (NEWS: Alle Neuigkeiten zum Thema AEW)
„Sie haben ihn abgewiesen“, sagte Meltzer: „Die Entscheidung war ein Nein. Er wollte zurück und die Entscheidung war ein Nein.“ Nichts sei zwar „für immer“ in Stein gemeißelt, aber es sei „ein Nein für den Moment“.
WWE-Chef Vince McMahon habe entschieden, dass „die negativen Effekte die positiven überwiegen würden“. Präsident Nick Khan und der für die Talentpolitik verantwortliche „Triple H“ Paul Levesque seien derselben Meinung.
Meltzer hatte vergangene Woche unter Berufung auf Punks Umfeld berichtet, dass WWE und Punk „in Gesprächen“ seien. Schon da fiel auf, dass die von ihm angeführten WWE-Quellen das so nicht bestätigten. Inzwischen heißt es auch beim Konkurrenzmedium Fightful, dass aus WWE-Kreisen dementiert werde, dass es überhaupt Gespräche gegeben hätte.
So oder so: WWE und Punk - der sich bei AEW durch zwei Prügel-Eklats mit Kollegen und anderen disziplinarischen Angelegenheiten unmöglich machte - scheinen neun Jahre nach ihrer schmutzigen Scheidung einmal mehr nicht wieder zusammenzufinden.
CM Punk hat Haltung zu WWE längst aufgeweicht
Zur Erinnerung: Es gibt viel verbrannte Erde zwischen WWE und dem früheren Champion, der die Liga Anfang 2014 im Frust verließ und schwere Vorwürfe gegen die Promotion erhob - allen voran die Anschuldigung, dass sie durch eine unsachgemäße Behandlung einer Infektion sein Leben in Gefahr gebracht hätte. Der ehemalige WWE-Arzt Chris Amann verklagte Punk deshalb erfolglos wegen Rufschädigung.
Punk hatte nach dem Abgang seine Karriere für beendet erklärt, sich als MMA-Kämpfer bei der UFC versucht (wo er zwei Matches krachend verlor) und immer wieder mitgeteilt, mit dem Wrestling abgeschlossen zu haben.
Dies hat sich bekanntermaßen geändert - und es scheint nicht an Punk zu liegen, dass ihn seine Rückkehr nicht zu WWE geführt hat. Er hatte seine kritische Haltung zu WWE vor einigen Jahren hörbar aufgeweicht und sogar indirekt wieder mit ihr zusammengearbeitet: Er ließ sich 2019 von Partnersender Fox als „Analyst“ für die Show „Backstage“ anwerben, wo er das aktuelle WWE-Geschehen kommentierte und dabei auch mit vielen aktiven Stars vor der Kamera stand.
WWE ließ Punks Comeback-Avancen auflaufen
Nach übereinstimmenden Medienberichten wollte Fox dann schließlich auch ein Ring-Comeback Punks bei WWE einfädeln und es im Zweifel auch mitfinanzieren, WWE jedoch hätte abgelehnt. Meltzer zufolge hätte Vince McMahon dem Sender damals letztlich mitgeteilt, dass die Liga für jede Verpflichtung offen sei - jede außer Punk.
Punk selbst berichtete nach seinem AEW-Debüt in einem ESPN-Interview, dass WWE im Dezember 2020 auf ihn zugekommen sei, er aber den Eindruck gehabt hätte, dass es der Liga nicht ernst gewesen sei: „Ich habe ihnen gesagt, dass sie keine Spielchen spielen sollen. Und sie haben Spielchen gespielt.“
Vor einigen Monaten hatte Meltzer gar berichtet: Aus WWE-Kreisen hätte er immer wieder die Einschätzung gehört, dass die Verpflichtung von Punk für AEW ein böses Ende nehme würde - von Beginn an und lange bevor die dann tatsächlich eintretenden Konflikte passiert seien.
Auch als Punk nach dem letzten Prügel-Eklat im September 2022 bei AEW schon einmal vor dem Aus zu stehen schien, soll WWE weiter abgewunken haben. Nach Punks AEW-Aus war enthüllt worden, dass Punk sich schon damals hinter den Kulissen aktiv bei WWE ins Gespräch gebracht haben und ein Debütszenario präsentiert haben soll: Er hätte ein Überraschungscomeback beim Royal Rumble und ein WrestleMania-Match gegen Kevin Owens als Idee vorgebracht.
Nebulöser Besuch bei WWE im Frühjahr
Für weiteren Gesprächsstoff sorgte im April ein plötzlicher Backstage-Besuch Punks vor einer Ausgabe der TV-Show Monday Night RAW in seiner Heimat Chicago.
Dort soll Punk - der jahrelang auch den privaten Kontakt zu den alten WWE-Kollegen gemieden hatte - unter anderem versöhnliche Worte an „Triple H“ Paul Levesque gerichtet haben. Dessen Verhältnis zu Punk gilt auch als persönlich zerrüttet.
WWE verwies den damals noch vertraglich an AEW gebundenen Punk letztlich unter nebulösen Umständen der Halle. Die späteren Enthüllungen verdeutlichen, dass der WWE-Besuch keine private Unternehmung, sondern ein Schachzug in den damaligen Verhandlungen mit AEW über seine Comeback-Bedingungen war - und womöglich auch schon, um für den nun eingetretenen Fall eines Bruchs mit AEW gut Wetter zu machen.
Am 25. November steht das WWE-Großereignis Survivor Series an, es steigt ebenfalls in Punks Heimatstadt Chicago. Wie es aussieht, wollte WWE frühzeitig Klarheit schaffen, dass dort nicht mit Punk zu rechnen ist.
Meltzers Ausführungen klingen auch so, als wäre Punk auch darüber hinaus kein Thema: Die Personalie würde wohl erst wieder aufkommen, wenn die blühenden Geschäftszahlen der Liga wieder schlechter werden sollten - wofür es momentan keine Anzeichen gibt.