Wrestling-Legende Hulk Hogan hat einen persönlichen Nachruf auf seinen verstorbenen Rivalen The Iron Sheik veröffentlicht - trotz einer auch außerhalb des Rings nicht nur freundlichen Geschichte der beiden.
Hulk Hogan würdigt toten Rivalen
In einem Beitrag auf Instagram würdigte Hogan den Sheik (Hossein Khosrow Ali Vaziri) als „Wrestling-Ikone“ und „wahre Legende“ mit „einzigartigem Charisma, unbestreitbarem Talent und unvergesslicher Persönlichkeit“.
Der Iron Sheik war der Mann, gegen den Hulk Hogan 1984 erstmals Champion der damaligen WWF wurde - und die vierjährige Regentschaft begann, die den Aufstieg von WWE zur Weltmarke begründete.
„Am die Schlachten, die wir im Ring hatten, denke ich immer gern zurück“, schreibt Hogan nun: „Unsere Matches waren intensiv, unsere Fehde legendär. Uns hat etwas verbunden, das nur Wrestler verstehen können.“ Das Vermächtnis des Sheik werde „Generationen von Wrestlern inspirieren“.
Hulk Hogan nahm Iron Sheik den WWE-Titel ab
Der „eiserne Scheich“ war am Mittwoch im Alter von 81 Jahren verstorben, er war berühmt geworden als anti-amerikanischer Bösewicht.
Der größte Moment in der Karriere des Sheik (nicht zu verwechseln mit dem Original Sheik, dem noch legendäreren Onkel von Sabu) ereignete sich im Dezember 1983, als er den langjährigen WWF-Champion Bob Backlund besiegen durfte.
Die Regentschaft dauerte nur einen Monat und war von Vornherein nur als Intermezzo geplant: Damals war es üblich, dass nur Publikumslieblinge (Bruno Sammartino, Pedro Morales, Backlund) lange regierten - und die bösen „Heels“ (Ivan Koloff, Stan Stasiak) als Übergangs-Champions dazwischengeschaltet wurden.
Eine legendäre, mit dem Titelwechsel verbundene Anekdote: Der Sheik soll vom damaligen WWE-Konkurrenten AWA ein unmoralisches Angebot bekommen haben, Hogan in dem Kampf das Bein zu brechen, ihn gegen die Absprache zu besiegen, mit dem Titelgürtel zur Konkurrenz zu wechseln und WWE damit zu brüskieren. Er tat es nicht.
Nach dem Titelwechsel zu Hogan hatte der Sheik noch mehrere größere Rollen bei WWE, die berühmteste: sein Tag Team mit dem als bösen Russen auftretenden Nikolai Volkoff, 2018 verstorben. Volkoff und Sheik gewannen bei der allerersten WrestleMania 1985 die Tag-Team-Titel von Barry Windham und Mike Rotundo (Bray Wyatts Vater).
Eine weitere Kollision mit Hogan gab es 1991, als Vaziri den neuen Charakter Colonel Mustafa spielte - einen irakischen Soldaten, der im Kontext des damaligen Golfkriegs Hogans Rivalen Sgt. Slaughter auf die Seite des Feindes zog,
Zweite Karriere als Kultfigur - schlimmer Schicksalsschlag 2003
Nach seiner aktiven Karriere hatte der Sheik einen gewissen Kultstatus errungen durch seine offenherzigen und schimpfwortgeladenen Interviews, in denen er über frühere Kollegen lästerte - der vom Sheik immer wieder als „jabroni“ (“Schwachkopf“) beleidigte Hogan allen voran. Er war unter anderem Stammgast in den Talkshows des bekannten US-Talkmasters Howard Stern.
Der Sheik hatte auch einen Sprüche klopfenden Twitter-Account mit über 600.000 Followern, der sein Image pflegte. Bedient wurde er allerdings nicht von ihm selbst, sondern von seinen Managern Jian and Page Magen. Auch sonst blieb umstritten, inwieweit das Image des späten Sheik eine ebensolche Inszenierung wie sein Wrestling-Charakter war.
Im realen Leben musste Vaziri einige Dramen und Tragödien verkraften: Er war lange drogenabhängig, einen schlimmen Schicksalsschlag erlitt er zudem, als seine älteste Tochter Marissa 2003 von ihrem Freund ermordet wurde (der mittlerweile auch nicht mehr am Leben ist).
Vaziri hinterließ seine langjährige Ehefrau Caryl, zwei noch lebende Töchter und fünf Enkelkinder.