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WWE: Hulk Hogans legendäres Vorbild ringt mit dem Tod

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WWE: Hulk Hogans legendäres Vorbild ringt mit dem Tod

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Eine WWE-Ikone ringt mit dem Tod

Der schillernde „Superstar“ Billy Graham schrieb bei WWE Geschichte und wies Hulk Hogan und Co. den Weg. Er bezahlte seine Karriere mit massiven gesundheitlichen Folgen, nun schwebt er in Lebensgefahr.
Der späte "Superstar" Billy Graham bei WWE in den Achtzigern
Der späte "Superstar" Billy Graham bei WWE in den Achtzigern
© WWE
mhoffmann
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Der schillernde „Superstar“ Billy Graham schrieb bei WWE Geschichte und wies Hulk Hogan und Co. den Weg. Er bezahlte seine Karriere mit massiven gesundheitlichen Folgen, nun schwebt er in Lebensgefahr.

In den siebziger Jahren läutete er bei der heutigen WWE eine neue Ära ein und wies späteren Superstars wie Hulk Hogan den Weg - nun kämpft „Superstar“ Billy Graham um sein Leben.

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Das Hall-of-Fame-Mitglied kämpft derzeit mit einer lebensgefährlichen Infektion, die ein Organversagen zur Folge hat. Seine Frau Valerie hält Grahams Fans aktuell regelmäßig auf dem Laufenden und macht kein Geheimnis aus dem Ernst der Lage. (NEWS: Alle Neuigkeiten rund um WWE)

„Die Ärzte stellen mich aufs Schlimmste ein“, schrieb sie zuletzt: „Aber ich habe ihnen auch klargemacht, dass wir gläubige Menschen sind und Gott das letzte Wort hat“, auch wenn „ich nicht blind dafür bin, was die medizinischen Berichte sagen“.

Der 79 Jahre alte Graham liegt auf der Intensivstation und hatte am Mittwoch eine Not-OP, in der Ärzte eine Infektion an seine Hüfte zu behandeln und damit sein Leben zu retten versuchen. Die Prozedur sei „sehr umfangreich und man kann sich das Risiko ausmalen“, schrieb Valerie. Über den Verlauf hat sie noch keine Neuigkeiten berichtet.

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Billy Graham war befreundet mit Arnold Schwarzenegger

Der aus Phoenix stammende Graham - bürgerlich: Eldridge Wayne Coleman - war in den sechziger Jahren ein erfolgreicher Kraftsportler und Bodybuilder.

Coleman war Stammgast im berühmten Gold‘s Gym in Santa Monica und traf dort auch regelmäßig auf einen jungen Österreich-Auswanderer namens Arnold Schwarzenegger. 1969 begann er seine Wrestling-Karriere nach einem Training bei Stu Hart - Brets Vater - in dessen berühmt-berüchtigtem „Dungeon“ in Calgary.

Colemans Kampfname Billy Graham war zugleich ein Tribut an den gleichnamigen Kirchenprediger, der in den USA landesweit bekannt war und eine Anbindung an die fiktive Wrestling-Familie Graham (Eddie und Luke), als deren jüngerer Bruder er sich darstellte.

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Bei WWE schrieb Graham Geschichte - Hulk Hogan schaute sich viel ab

Graham wurde ab Mitte der Siebziger ein Star in der damals noch regional operierenden WWE (seinerzeit: WWWF) - und schrieb 1977 Geschichte, indem er die insgesamt 11 Jahre währende Ära der Ikone Bruno Sammartino als WWWF-Champion endgültig beendete.

Superstar Billy Graham (l.) in einem Match gegen Bruno Sammartino 1975
Superstar Billy Graham (l.) in einem Match gegen Bruno Sammartino 1975

Die Regentschaft Grahams war für WWE ein Stilbruch: Der Erfolg des 2018 verstorbenen Italo-Amerikaners Sammartino beruhte darauf, dass er eine authentische Verkörperung eines redlichen Helden war, zu dem zigtausende Fans als Idol und Vorbild aufschauten.

Graham dagegen porträtierte einen schillernden Bösewicht mit extravaganten Outfits, großmäulig und redegewandt. Wie bei Muhammad Ali (der seinerseits vom Wrestling-Ikone Gorgeous George inspiriert war) floss auch der rhetorische Stil eines Gemeindepredigers in Grahams Ansprachen ein. Wie Muhammad Ali sprach Graham auch oft in Reimen (“The man of the hour, the man with power, too sweet to be sour“).

Ein weiteres Versatzstück aus der religiösen Welt, das Graham ins Wrestling überführte: Graham sprach Gegner und andere Leute, an die er sich vor der Kamera wandte, als „Bruder“ (“brother“) an - eines von vielen Dingen, die Hulk Hogan später bei Graham abschaute.

Der Erfolg war riesig - trotzdem zog WWE den Stecker

Graham wurde von unzähligen späteren Stars kopiert (Austin Idol, Jesse „The Body“ Ventura, „Big Poppa Pump“ Scott Steiner - zum Teil auch von Ric Flair, Steve Austin, Triple H und vielen anderen), weil sein Erfolg durchschlagend war (Das wurde aus Scott Steiner).

19 von 20 Shows im ehrwürdigen New Yorker Madison Square Garden mit Graham im Hauptkampf waren ausverkauft: Graham - kongenial ergänzt von Manager-Legende „The Grand Wizard“ Ernie Roth - war der erste die Regeln brechende „Heel“ der bei WWE länger als ein paar Tage als Champion regieren durfte.

Trotzdem musste sich der damalige WWWF-Promoter Vince McMahon Sr. am Ende vorwerfen, nicht ganz verstanden zu haben, was er an Graham hatte: Obwohl es keine Anzeichen gab, dass Grahams Erfolg als Champion versiegen würde, ließ er ihn 1978 von dem braveren Bob Backlund entthronen, den er schon bei Grahams Titelgewinn als nächsten sammartinoesken Dauerchampion und Aushängeschild seiner Liga auserkoren hatte.

Graham soll die Welt nicht mehr verstanden haben - ebenso wenig wie McMahons Sohn Vince Jr., der die Liga später erbte und um bunte Typen wie Graham aufbaute.

Graham war auch ein Pionier des Steroidmissbrauchs

Die beste Zeit des originalen Graham war da schon lange abgelaufen, weshalb er oft als tragische Figur porträtiert wurde, auch von WWE selbst: Eine 2006 veröffentlichte DVD über Grahams Geschichte hatte den Untertitel „20 Years Too Soon“ - 20 Jahre zu früh.

Einen tragischen Beigeschmack hat Grahams Vermächtnis auch, weil er ein Pionier des Missbrauchs von Steroiden zum Aufbau eines besonders beeindruckenden Muskel-Looks war. Die Mittel waren in Grahams Blütezeit noch nicht verboten, er sprach teils sogar vor laufender WWE-Kamera davon, wie er sie einsetzte.

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Später litt Graham massiv an den gesundheitlichen Folgen, in den früheren Neunzigern - als ein großer Steroidprozess WWE fast ruinierte - verklagte er WWE und prangerte die Liga öffentlich an, was sein Verhältnis zum früheren Arbeitgeber lange zerrüttete.

Grahams Verhältnis zur McMahon-Familie blieb widersprüchlich: Mehrfach übte er öffentlich Kritik, um diese später wieder zurückzunehmen und sich den McMahons anzudienen und ihre Hilfe zu suchen. Auch beim Thema Steroide war seine Linie konfus: Einerseits warnte er Wrestler späterer Generationen vor den Folgen des Missbrauchs, andererseits riet er schmächtigeren Stars trotzdem öffentlich, zu den Mitteln zu greifen, um mehr „wie ein Champion auszusehen“ und ihre Karriere zu befördern.

Grahams Verhalten brachte ihm wiederholt Vorwürfe des Opportunismus ein - und war offensichtlich beeinflusst vom Auf und Ab seiner Lebenssituation der vergangenen Jahrzehnte.

Seit Jahrzehnten massive gesundheitliche Probleme

Graham war viele Male in lebensbedrohlichen Situationen: 2002 bekam er wegen einer Leberzirrhose ein Spenderorgan - das später auch wiederholt teils schwere Probleme machte.

2006 musste ein Darmschaden operativ behoben werden, 2013 war er nach einer doppelten Lungenentzündung nah am Herzversagen, 2016 erlitt er innere Blutungen, 2022 mussten ihm die Zehen amputiert werden, erst zu Beginn des Jahres lag er wegen einer Infektion an Ohr und Schädel im Hospital.

Ob Graham, der zwei Kinder aus erster Ehe hat, das jetzige gesundheitliche Drama nochmal überstehen kann, ist nicht abzusehen. In ihrem letzten Facebook-Eintrag schrieb Valerie Coleman, die seit 1979 mit Graham verheiratet ist, dass sie noch immer auf die „Hand Gottes“ hoffe.