Es war der womöglich atmosphärischste WWE-Event des Jahres - und die Wrestling-Liga hat sich zwei besondere Überraschungen für die ekstatischen Fans vor Ort ausgedacht.

Bei WWE Backlash 2023 im puertoricanischen San Juan bot WWE unerwartete Auftritte bekannter Stars früherer Zeiten. Die Lokalmatadoren Savio Vega und Carlito halfen Rap-Superstar und WWE-Edelfan Bad Bunny, sein Heimspiel in San Juan zu gewinnen. (NEWS: Alle Neuigkeiten rund um WWE)

Speziell die Rückkehr Carlito - der mit 44 noch in einem Alter ist, indem viele Stars noch voll im Saft stehen - hatte bei WWE-Fans in den sozialen Medien viele Forderungen zur Folge, den früheren Erzrivalen von Megastar John Cena wieder fest zu verpflichten.

Carlito hat darauf mittlerweile reagiert und im Gespräch mit einem Reporter, der aus San Juan für das britische Boulevard-Medium Metro berichtet, erklärt: „Ich bin offen für alles, jedes gute Angebot aus egal welcher Ecke. Wenn keine kommen, tue ich weiter, was ich tue.“ Der Sohn von WWE Hall of Famer Carlos Colon ist als Free Agent für diverse Ligen in Nord- und Mittelamerika aktiv. (HINTERGRUND: Darum sank Carlitos Stern bei WWE)

Carlito und Savio Vega helfen Bad Bunny

Bei Backlash half Carlito Rap-Megastar Bad Bunny, einen Street Fight ohne Regeln gegen Damian Priest.

Der mit mehreren Grammys prämierte Musik-Künstler - der seit Jahren der meistgestreamte Musiker auf Spotify ist und im vergangenen Jahr auch Ed Sheerans Rekord für das kommerziell erfolgreichste Tournee-Jahr der Musikgeschichte brach - zeigte dabei ein weiteres Mal eine athletisch erstaunliche Leistung. Der 29-Jährige unterstrich eindrucksvoll, wie groß seine Leidenschaft für die Wrestling-Welt ist, die er auch in seinen Songs immer wieder vorkommen lässt.

Priest war bei Bunnys WWE-Debüt bei WrestleMania 2021 noch Bunnys Partner, wandte sich zuletzt aber gegen ihn, als sich Bunny in der Fehde von Priests Partner Dominik Mysterio gegen Vater Rey auf Reys Seite stellte.

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Wenig überraschend war vor diesem Hintergrund, dass sich Priests Kollegen von Judgment Day und die LWO um Rey in das Match einschalteten. Ein zusätzliches Bonbon gab es jedoch, als die puertoricanischen Publikumslieblinge aus der WWE-Vergangenheit hinzukamen: Neben Carlito half auch Savio Vega, in den Neunzigern unter anderem bekannt als Partner der verstorbenen Legende Razor Ramon und als früher Rivale von Stone Cold Steve Austin (und vorher auch als maskierter Kwang).

Vega und Carlito sorgten dafür, dass die LWO gegen Judgment Day die Oberhand behielt und Bad Bunny schließlich mit seinem Bunny Destroyer gegen Priest den Sieg einfuhr. Die LWO und die beiden Legenden feierten dann mit dem Sieger. (HINTERGRUND: Darum kämpft Bad Bunny so gut)

Die Ergebnisse von WWE Backlash 2023:

Im Hauptkampf der Show rächte sich später Cody Rhodes für die Schock-Attacke von Brock Lesnar am Tag nach seiner WrestleMania-Niederlage gegen Universal Champion Roman Reigns.

Rhodes konterte am Ende Lesnars Kimura-Griff und schulterte ihn. Beendet wirkt die Fehde durch diesen als eher glücklich denn eindeutig inszenierten Sieg noch nicht. Ungewohnt: Lesnar zog sich bei einer Kollision mit der Ringecke eine blutige Platzwunde zu, anders als sonst aus Jugendschutzgründen üblich, ließ WWE das Match weiterlaufen, statt zu unterbrechen und die Blutung zu stillen.

WWE Backlash - die weiteren News und Highlights:

- Im Eröffnungskampf der Show boten RAW-Damenchampion Bianca Belair und die mit lautem Jubel empfangene Japanerin Iyo Sky ein weiteres Highlight. Belair siegte am Ende mit ihrem Finisher KOD, nachdem ein Eingriffsversuch von Skys Partnerin Bayley mehr schadete als nutzte: Bayley wurde erwischt, als sie Belairs Haare festhielt, während Sky zu einem Moonsault-Sprung emporstieg. Belair nutzte am Ende die kurze Verwirrung, um Skys Spezialaktion auszuweichen. Das Kampfende intensivierte die Andeutungen eines Risses in der Gruppierung Damage CTRL.

Nach dem Kampf strichen die Kommentatoren heraus, dass die seit mittlerweile über 400 Tagen amtierende Belair nun die Frau ist, die auf die längste Regentschaft mit einem Haupttitel seit fast sechs Jahrzehnten zurückblicken kann. Nur Ur-Champion Fabulous Moolah, die zwischen 1956 und 1966 regierte, liegt vor ihr.

- In einem aus eher heiterem Himmel angesetzten Match gewann Publikumsliebling Seth Rollins das David-Goliath-Duell mit 2,20-Meter-Mann Omos. Rollins musste seine Spezialaktion Stomp dreimal zeigen, um Omos niederzurringen - am Ende vom obersten Seil. Dass er es letztlich doch schaffte, untermauerte seinen Favoritenstatus in dem am Montag bei RAW beginnenden Turnier um den wieder eingeführten World Heavyweight Title.

- Nach seinem WrestleMania-Sieg über Superstar John Cena setzte der junge US-Champion Austin Theory seinen Lauf mit einem weiteren glücklichen Sieg fort: Er gewann einen Dreikampf gegen die Schwergewichte Bobby Lashley und Bronson Reed – indem er am Ende ausnutzte, dass Reed Lashleys Spear-Finisher einsteckte. Theory schubste Lashley weg und klaute sich den Sieg.

- Die bei WrestleMania zum SmackDown-Damenchampion gekürte Rhea Ripley behielt ihren Titel wie erwartet mit dem Riptide gegen LWO-Mitglied Zelina Vega. Die puertoricanisch-stämmige Vega, die schon bei ihrer Vorstellung Tränen in den Augen hatte, wurde danach mit Sprechchören gefeiert. Für Vega - die als Kind ihren Vater Michael bei den Terror-Anschlägen am 11. September verlor - war der große Auftritt am Ort ihrer familiären Wurzeln der wohl emotionalste Moment ihrer Karriere.

- Roman Reigns‘ Bloodline-Kollegen Jimmy und Jey Uso sowie Solo Sikoa gewannen ein Six Men Tag Team Match gegen ihre Rivalen Matt Riddle, Kevin Owens und Sami Zayn, offenbarten dabei aber mehr denn je innerfamiliäre Spannungen, indem sie schlecht harmonierten und Egoismen über Teamarbeit stellten. Ein Schlüsselmoment ereignete sich auch, als Sikoa in der Hitze des Gefechts versehentlich nach Jey griff, als er seinen Samoan-Spike-Finisher verteilen wollte - und auffällig lang zögerte, ehe er von ihm abließ.

Sikoa wechselte sich letztlich selbst ein und streckte Riddle mit dem Samoan Spike nieder, mehr als der Sieg stand aber die Frage im Vordergrund, ob die Bloodline zerbricht, wenn Reigns am kommenden Freitag bei SmackDown wieder ins WWE-Geschehen eingreift.