In wenigen Tagen bestreitet seine Tochter Charlotte ihren zweiten Hauptkampf bei der WWE-Show WrestleMania - an diesem Dienstag jedoch sind die Gedanken der Wrestling-Ikone Ric Flair bei einem anderen Familienmitglied.
Die Tragödie um Ric Flairs Sohn
„Reid, es ist zehn Jahre her, dass du uns verlassen hast“, schrieb der legendäre „Nature Boy“ am Todestag seines mit nur 25 Jahren verstorbenen Sohns: „Wir vermissen dich mehr, als du je ahnen wirst.“ Der zwei Jahre jüngere Bruder Charlottes bleibe „immer in meinem Herzen, bei allem, was ich tue. Du wirst immer unser leuchtender Stern bleiben.“ (NEWS: Alle Neuigkeiten zum Thema WWE)
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Reid Flair stand schon mit 12 im Ring
Wrestling-Fans, die schon länger dabei sind, kennen Reid noch aus Rics Zeit beim früheren WWE-Rivalen WCW.
Ähnlich wie Dominik Mysterio stand auch Reid schon als Kind vor der Kamera, wurde eingeflochten in Fehden seines berühmten Vaters. Als 12 Jahre alter Junge bestritt er sogar schon zwei Matches an der Seite seines Papas - gegen seinen älteren Bruder David und den damaligen Kreativlenker Vince Russo, die im TV als Feinde von Ric und Reid auftraten.
Auch bei WWE hatte der junge Reid einen großen Auftritt mit seinem Vater, als der bei WrestleMania 2008 sein (vermeintlich) letztes Match gegen Shawn Michaels bestritt und am Tag zuvor in die Hall of Fame der Liga aufgenommen wurde.
Hulk Hogan leitete Reids erstes Match
Für Reid schien ein ähnlicher Weg vorgezeichnet wie für seine Schwester (die eigentlich Ashley heißt): Er war ein talentierter Ringer an der Highschool und begann im selben Jahr, in dem sein Vater eigentlich aufhören wollte, selbst im Showkampf aktiv zu werden.
In diversen kleineren Ligen teilte sich Reid den Ring mit legendären Weggefährten seines Vaters: Kevin Nash, Jerry „The King“ Lawler, Greg Valentine und auch Hulk Hogan, der Ringrichter seines ersten Matches war.
Ein Vertrag mit WWE wurde auch schon angebahnt - scheiterte aber an denselben Problem, die Reid letztlich auch das Leben kosten sollten.
WWE-Deal scheiterte an positiven Drogentests
In einer 2017 veröffentlichten Doku von ESPN enthüllte WWE-Vorstand „Triple H“ Paul Levesque, dass Reid durch zwei Dopingtests gefallen sei, als einen „Development Deal“ bei WWE unterschreiben hätte sollen.
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Ein Detail, das tief blicken ließ: Vater Ric versuchte, Reid aus der Situation herauszulügen und den Test auf ein verunreinigtes Nahrungsergänzungsmittel zu schieben. Tatsächlich hatte Reid Flair frühzeitig massive Drogenprobleme.
Reid wurde im Frühjahr 2009 zweimal wegen Fahrens unter Drogeneinfluss verhaftet, beim zweiten Mal wurde Heroin bei ihm gefunden. Reid - 2007 ein weiteres Mal wegen Körperverletzung in Polizeigewahrsam - hinterließ den Eindruck, dem Lebensstil seines als Feierbiest berüchtigten Papas nacheifern zu wollen und geriet dabei in fatalem Tempo auf Abwege.
Schon 2011 hatte Reid zwei Überdosen, am 29. März 2013 wurde er schließlich leblos in einem Hotelzimmer in seiner Heimatstadt Charlotte gefunden. Todesursache: Eine Überdosis Heroin, verbunden mit den Beruhigungsmitteln Clonazepam und Alprazolam.
Ric Flair fühlt sich mitschuldig am Tod des Sohns
Reids tragischer Tod traf Vater Ric auch deshalb, weil er sich mitschuldig daran sah: In der ESPN-Doku schilderte der „Nature Boy“ - der selbst große Probleme mit Alkoholismus hat -, dass er sich zu sehr wie der beste Freund Reids verhalten hätte und zu wenig wie ein Vater. Er hätte damit Reids Probleme befördert, statt zu versuchen, etwas gegen sie zu tun.
Das Andenken an Reid hält Ric nun immer wieder hoch, wie auch seine Schwester: „Meine Karriere ist auch ein Tribut an Reid, ohne den ich jetzt nicht dort stehen würde, wo ich bin“, erklärte Charlotte Flair 2016 in einem SPORT1-Interview. Die 36-Jährige fühlt wegen ihrer persönlichen Geschichte auch gerade besonders mit Rics altem Freund Arn Anderson mit, der gerade seinen Sohn Barrett betrauert.
Der amtierende Damenchampion des SmackDown-Kaders wird am Samstag im Super-Bowl-Stadion von Los Angeles auf die aufstrebende Rhea Ripley treffen. Das Match soll als Hauptkampf des ersten Abends der zweitägigen Großveranstaltung geplant sein.
Auch auf ihrem Körper ist ihr Gedenken verewigt: Auf Charlottes rechten Unterarm sind die Worte „a little patience...“ tätowiert, eine berühmte Liedzeile von Guns n‘ Roses, Reids Lieblingsband.