Vor rund einem Jahr machte das Wrestling-Imperium WWE einen Fang, der die Gewichte in der Wrestling-Landschaft stark verschoben hat - folgt in diesem Jahr der nächste?
Verliert AEW Kenny Omega an WWE?
Rund um den Großevent No Escape (Elimination Chamber) 2023 am vergangenen Wochenende befeuert WWE die Spekulationen, dass sie Konkurrent AEW nach Cody Rhodes einen weiteren Mitgründer und Topstar abspenstig machen wollen: Kenny Omega! (NEWS: Alle Neuigkeiten zu WWE)
Neue Details zu dessen vorher nicht ganz klarer Vertragssituation lieferte nun der langjährige Brancheninsider Dave Meltzer in einem Wrestling Observer: Omegas 2019 abgeschlossener Vier-Jahres-Vertrag wäre eigentlich am 31. Januar ausgelaufen. AEW hätte jedoch von der auch bei üblichen Klausel Gebrauch gemacht, ihn um die Zeit zu verlängern, die er zwischen November 2021 und August 2022 verletzt gefehlt hätte. Die ganz genaue neue Laufzeit sei allerdings nicht klar.
Kenny Omegas Vertrag mit AEW wohl vor Ende
Zuvor hatten schon mehrere andere Medien vom - naheliegenden - Interesse des Marktführers berichtet. Und mehr als das: Das Portal Fightful berichtet, dass WWE intern „gute Chancen“ sehe ihn zu verpflichten.
Omega floh 2006 aus WWE-Vertrag - und kam nie zurück
Der 39 Jahre alte Omega war vor langer Zeit bei WWE unter Vertrag, bat aber 2006 von sich aus um seine Entlassung, bevor er in den Hauptkader berufen wurde: Er fremdelte im WWE-System und baute sich stattdessen mit riesigem Erfolg eine Selfmade-Karriere auf.
Omega reifte zum Topstar der japanischen Traditionsliga NJPW, vor allem seine Matchserie mit deren Aushängeschild Kazuchika Okada gilt als Meisterwerk. Anfang 2019 bildete er zusammen mit Rhodes, den Young Bucks (Nick und Matt Jackson) und Boss Tony Khan die Gründungsformation von AEW, wurde dort auch Vize-Geschäftsführer.
Zwischen Ende 2020 und November 2021 repräsentierte Omega AEW als deren dritter World Champion nach den früheren WWE-Stars Chris Jericho und Jon Moxley (ehemals: Dean Ambrose).
AEW oder WWE? Omega vor vielen Fragezeichen
In der Vergangenheit hatte Omega immer wieder betont, dass WWE nicht zwingend in seiner Karriere-Planung vorkommt. Allerdings hatte er vor der AEW-Gründung - ebenso wie Rhodes und die Bucks - mit WWE verhandelt und das Angebot ernsthaft erwogen, sich am Ende aber für AEW entschieden.
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Wie er sich nun entscheidet, muss als völlig offen gelten: Wie sehr seine zwischenzeitliche Suspendierung wegen des Prügel-Eklats mit CM Punk das Verhältnis zu AEW belastet, ist von außen ebenso schwer einzuschätzen wie die Frage, wie er die Aussichten bei WWE beurteilt, wo der für diesen Jahr anvisierte Unternehmensverkauf auch viel Ungewissheit zur Folge hat.
Sicher ist: AEW-Boss Khan wird viel daran setzen, einen weiteren großen Verlust an den direkten Konkurrenten zu verhindern - zumal auch vor dem Hintergrund, dass seit vergangenem Jahr das Geschäft von WWE blüht und das Unternehmen die Marktführerschaft wieder deutlich ausgebaut hat.
Young Bucks, MJF: Droht AEW mehr als ein herber Verlust?
Zu bedenken ist auch: Auch die Verträge der Bucks sollen in diesem Jahr auslaufen, sollte WWE am Ende alle vier AEW-Mitgründer für sich gewonnen haben, wäre das ein Muskelspiel ganz nach dem Geschmack der Eignerfamilie McMahon.
AEW wiederum hätte dann - zusammen mit dem wegen des Eklats mit Omega und den Bucks kaltgestellten CM Punk - im Lauf von weniger als zwei Jahren fünf Topstars verloren. Dazu ist auch immer noch nicht eindeutig geklärt, wie die Vertragslage des aktuellen World Champions MJF ist, der sich 2019 für fünf Jahre an AEW gebunden hatte.
Auch wenn Khan im vergangenen Herbst Jericho und Moxley langfristig an sich gebunden hat, wäre das in der Summe ein brutaler Schlag ins Kontor.