Der an die Machthebel zurückgekehrte WWE-Mogul Vince McMahon hat den Vergewaltigungsvorwurf der Ex-Ringrichterin Rita Chatterton mit einer Millionenzahlung juristisch hinter sich gelassen.
Vergewaltigungsvorwurf: McMahon zahlt
Wie das Wall Street Journal berichtet, hatte der 77-Jährige bereits im Dezember eine außergerichtliche Einigung mit Chatterton erzielt. Das Medium, das McMahon mit seinen investigativen Recherchen zum Rücktritt als CEO veranlasst hatte, berichtet von einer „Multi-Millionen-Beilegung“. (NEWS: Alle Neuigkeiten zu WWE)
Vince McMahon beharrt auf Unschuld
McMahon beharrt dennoch darauf, dass er unschuldig sei. Sein Klient habe sich „nur auf die Einigung eingelassen, um sich die Prozesskosten zu sparen“, behauptet sein langjähriger Anwalt Jerry McDevitt.
McMahon wird vorgeworfen, die erste Ringrichterin der Ligahistorie im Jahr 1986 in einer Limousine vergewaltigt zu haben. Sie klagte auf 11,75 Millionen Dollar Schadenersatz - auf Grundlage eines neuen Gesetzes im Bundesstaat New York, das es mutmaßlichen Opfern bisher verjährter Sexualstraftaten erlaubt, innerhalb eines Jahres Klagen einzureichen, mit denen sich die Gerichte befassen müssen.
Chatterton hatte die Vorwürfe schon in den neunziger Jahren öffentlich erhoben, McMahon reagierte damals mit einer Verleumdungsklage - die er dann fallen ließ, nach eigenen Angaben, um sich auf den damals für ihn existenzbedrohenden Steroidprozess zu konzentrieren.
Ihre Klage war im Dezember vom Wall Street Journal zum selben Zeitpunkt öffentlich gemacht geworden wie McMahons Comeback-Absichten bei WWE - zusammen mit einer weiteren, noch offenen Klage einer kalifornischen Spa-Managerin wegen eines angeblichen Übergriffs im Jahr 2011.
Bei WWE zurück an der Macht
McMahon war im Sommer über massive Vorwürfe jahrelangen Fehlverhaltens gestolpert - und darüber, dass er dies mit Schweigegeld-Zahlungen vertuschte, die nicht in den WWE-Bilanzen aufgetaucht waren.
Beim schwersten gegen McMahon erhobenen Vorwurf neben dem von Chatterton geht es um eine anonyme frühere Wrestlerin, die McMahon laut WSJ beschuldigt, dass er sie „zu Oralsex genötigt, sie dann degradiert und schließlich 2005 abgelehnt hätte, ihren Vertrag zu verlängern, nachdem sie weiteren Geschlechtsverkehr abgelehnt hätte“. McMahon zahlte im Jahr 2018 7,5 Millionen Dollar an die Frau.
Nichtsdestotrotz nutzte McMahon zu Beginn des Jahres seine Macht als Hauptanteilseigner und drängte in sein Unternehmen zurück: Er ist nun wieder Vorsitzender des Board of Directors und hat den potenziellen Verkauf der Firma an einen Großinvestor an sich gerissen.
Tochter und Nachfolgerin Stephanie McMahon ist nach Vinces Rückkehr zurückgetreten, als alleiniger CEO amtiert nun der frühere Sportmedienagent Nick Khan. Die kreative Hoheit über WWE hat (vorerst?) weiterhin Stephanies Ehemann „Triple H“ Paul Levesque.