20 Jahre bei WWE. 14 Regentschaften mit den beiden wichtigsten Titel.
Bitteres Ende einer großen Karriere?
Randy Orton hat die größte Wrestling-Liga der Welt in den vergangenen beiden Jahrzehnten geprägt wie kaum ein anderer - und befand sich zuletzt in einem umjubelten dritten bis vierten Frühling als Teil des Teams RK-Bro mit Partner Matt Riddle. Steht die glanzvolle Karriere der „Viper“ nun aber vor einem unfreiwilligen Ende?
Randy Orton: „Viel Besorgnis“ über schwere Verletzung
Die Fangemeinde von WWE wurde an diesem Wochenende aufgeschreckt von einer beunruhigenden Meldung über den seit mehr als vier Monaten verletzungsbedingt pausierenden 42-Jâhrigen.
Das Branchen-Leitmedium Wrestling Observer berichtete am Freitag in seinem wöchentlichen Newsletter, dass es „viel Besorgnis in Bezug auf Randy Ortons Rückenverletzung und dessen Schwere“ gebe.
Mehr als diesen einen Satz schrieb Observer-Chef Dave Meltzer - der bekannteste Journalist der Szene - nicht zum Thema. Aber der Satz verbreitete sich via Social Media lauffeuerartig und schürte die Angst, dass Ortons Karriere in Gefahr ist. Orton selbst, seit Beginn seiner Auszeit generell nur noch sehr spärlich in den sozialen Medien aktiv, reagierte nicht auf den Wirbel, der damit nicht abflaute.
Emotionale Rede von Matt Riddle war keine Show
Orton stand nicht mehr im Ring, seit er und Riddle im Mai die Tag-Team-Titel in einem großen Vereinigungskampf gegen Jimmy und Jey Uso verloren hatten.
Schon damals klang nicht gut, was über ihn erzählt wurde. Partner Riddle wandte sich vor laufender Kamera mit einer emotionalen Rede an die Fans und dabei die Frage aufgeworfen, ob Orton nochmal zurückkommen würde. Riddle erklärte unter anderem, dass Orton zuletzt „kaum noch laufen“ hätte können, für ihn und die Fans aber die Zähne zusammengebissen hätte, so lange es noch menschenmöglich gewesen wäre.
Die Hoffnung, dass diese Rede ein Story-Manöver war, um die Saat für Ortons Comeback zu legen - die „Viper“ soll eigentlich anstelle Brock Lesnars als SummerSlam-Gegner von Roman Reigns vorgesehen gewesen sein - erfüllte sich nicht. Schon kurz darauf berichtete Fightful, dass Ortons Verletzung so schwer sei, dass das Jahr für ihn vorbei sein könnte. Das aktuelle Update legt den Gedanken nahe, dass es um Orton womöglich noch schlimmer steht.
Spektakulärer Finisher RKO für Orton auch ein Fluch
Orton hatte im Lauf seiner Karriere immer wieder mit Schulter- und Rückenverletzungen zu kämpfen. Zum körperlichen Verschleiß trug auch seine berühmte Finisher-Aktion bei - der RKO, bei dem Orton eine eingesprungene Landung auf dem Rücken hinlegt.
„Nachdem ich das ein paar tausend Mal gemacht habe, merke ich das langsam“, berichtete Orton erst im Januar lakonisch in einem Interview mit Fox: „Ich würde schon manchmal ganz gern in der Zeit zurückreisen und mir einen Finisher ausdenken, der nicht von mir abverlangt, so hoch zu springen, wie ich kann und dann auf dem Rücken zu landen.“
Orton ist Wrestler in dritter Generation, sein Vater „Cowboy“ Bob Orton - in den Achtzigern ein Rivale Hulk Hogans - war ebenso im Ring aktiv wie Großvater Bob Sr.
Randys Erfolg bei WWE übertraf die Karriere beider, zum Vermächtnis des früher als Problemkind verschrienen 1,96-Meter-Manns zählen zahlreiche große Matches gegen Stars und Legenden wie John Cena, den Undertaker, Triple H, Batista, Dwayne „The Rock“ Johnson, Mick Foley, Edge und andere - Orton war beim SummerSlam 2006 auch Gegner Hulk Hogans in dessen letztem WWE-Match.
Dass Randy Vater Bob in die WWE Hall of Fame folgen wird, darf als sicher gelten. Ob er vorher noch die Gelegenheit bekommt, seine Karriere abzurunden, ist nun die offene Frage.