Bald 23 Jahre ist es her, dass ein missglückter Tritt eines prominenten Kollegen Wrestling-Ikone Bret Hart in den unfreiwilligen Ruhestand schickte - und noch immer nimmt er es ihm übel.
Bret Hart: Goldberg aus Hall of Fame
Zum wiederholten Mal hat der legendäre „Hitman“ öffentlich bei einer Autogrammstunde gegen Altstar Bill Goldberg gekeilt und den Wunsch geäußert. dass WWE diesen aus ihrer Hall of Fame entfernt. (NEWS: Alle Neuigkeiten zu WWE)
Der heute 65 Jahre alte Hart spricht den Gedanken nicht zum ersten Mal aus - garniert ihn aber diesmal auch mit einem zusätzlich provokanten Alternativ-Vorschlag.
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Bret Hart: WWE sollte „Goldberg rausnehmen“
„Ich fand immer, dass wenn Goldberg in die Hall of Fame geht, sollte auch Horowitz in die Hall of Fame“, sagte Hart in Anspielung auf den legendären „Jobber-König“ Barry Horowitz, der in der früheren WWF jahrelang als Kanonenfutter für die größeren Stars eingesetzt worden war.
Harts Begründung: „Horowitz kann tatsächlich wrestlen. Goldberg konnte das nie. Er ist reingekommen dafür, dass er jeden verletzt hat, mit dem er je gearbeitet hat.“ Horowitz sollte also rein in die Ruhmeshalle - „und Goldberg sollten sie rausnehmen“.
Harts persönlicher Ärger über den bis vor kurzem noch bei WWE aktiven Goldberg gründet auf dem folgenschweren Match der beiden für die Liga WCW am 19. Dezember 1999.
Tritt von Goldberg hatte verhängnisvolle Folgen
„Als Bill Goldberg mich gegen den Kopf getreten hat, habe ich in einer Sekunde 16 Millionen Dollar verloren“, begründete Hart einst seinen anhaltenden Ärger. Er hatte kurz vorher seinen lukrativ Vertrag verlängert, der noch fünf Jahre weitergelaufen wäre.
Der frühere NFL-Footballer Goldberg hatte Hart - früher auch kurz sein Tag-Team-Partner - damals mit einem Tritt versehentlich mit voller Wucht am Kopf getroffen. Hart erlitt eine schwere Gehirnerschütterung, deren Gefährlichkeit in Zeiten vor der „Concussion Crisis“ nicht richtig erkannt wurde.
Hart stieg weiter in den Ring, erlitt nach eigener Schätzung drei weitere Gehirnerschütterungen und erkrankte am „Post Concussion Syndrome“, einer dauerhaften Erkrankung, bei der sich die Symptome der akuten Verletzung verstetigten. Nach einem letzten Match gegen Kevin Nash am 10. Januar 2000 pausierte Hart zunächst für unbestimmte Zeit, wurde dann neun Monate später von WCW entlassen und gab kurz darauf seinen Rücktritt bekannt. 2002 erlitt er einen Schlaganfall, der wohl auch auf die Vorschädigung zurückging. (HINTERGRUND: Das tragische zweite Leben des Bret „Hitman“ Hart)
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Goldberg: „Werde das mit ins Grab nehmen“
Beim Thema Verletzungen ist Hart allerdings auch ein „Überzeugungstäter“: Er selbst betonte immer wieder, dass er stolz sei, in seiner langen Karriere nie eine Verletzung verursacht zu haben.
Mangelnde Vorsicht, die er bei anderen sah, kritisierte er dagegen immer wieder - unter anderem hielt er vor einigen Jahren auch WWE-Star Seth Rollins in bemerkenswerter Schärfe mehrere Ringunfälle vor, in die dieser verwickelt gewesen war.
Bei Rollins hat sich Hart mittlerweile entschuldigt, bei Goldberg – dem er immer wieder gefährliche handwerkliche Mängel im Ring attestierte - legt er dagegen immer wieder nach. Obwohl Goldberg vielfach betonte, dass ihm der damalige Vorfall leidtue. „Ich werde das mit ins Grab nehmen, denn er wird mir wohl nie vergeben“, sagte er vor einigen Jahren. Er sei es inzwischen aber auch leid, „mich zum Millionsten Mal zu entschuldigen“.
Goldberg zog 2018 in die WWE Hall of Fame ein, Hart ist dort seit 2006. Und es gibt keinen Grund anzunehmen, dass die beiden diese Ehre nicht weiter teilen werden.