Er war einer der größten Unterhalter der Wrestling-Liga WWE, sein scharfes Mundwerk und sein pointierter Humor waren legendär - sein Ende umso trauriger.
Trauriges Ende des besten Hulk-Feinds
Heute vor fünf Jahren starb Bobby „The Brain“ Heenan, in der ersten überregionalen Boomphase der damaligen WWF einer der wichtigsten Gegenspieler der Publikumslieblinge um Superstar Hulk Hogan. (NEWS: Alle Neuigkeiten zu WWE)
Heenan agierte als Manager zahlreicher „Heels“, der Bösewichte wie Andre The Giant, King Kong Bundy, „Ravishing“ Rick Rude und „Mr. Perfect“ Curt Hennig (inzwischen selbst auch alle zu früh verstorben). Er begleitete sie zum Ring, griff unfair für sie ein und übernahm für sie das Reden.
„The Brain“ glänzte dabei durch seinen intelligenten und scharfzüngigen Witz, der auch seine zweite große Rolle prägte - als Co-Kommentator zahlreicher TV-Shows der WWF und später der Konkurrenzliga WCW. Zu seinen Bewunderern zählten auch Promis wie der legendäre US-Late-Night-Talker David Letterman.
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Bobby Heenan war großer Gegenspieler Hulk Hogans
Heenan wurde als Robert Louis Heenan in Chicago geboren und agierte seit den sechziger Jahren im Wrestling-Geschäft. Anfangs war er auch selbst als Showkämpfer aktiv, sein Talent als Manager erwies sich aber schnell als deutlich größer.
Er versammelte über die Jahrzehnte zahlreiche Legenden in seiner „Heenan Family“, die er nach seinem Wechsel von der Liga AWA zur WWF 1984 auch dort etablierte. Bei WrestleMania III im Jahr 1987, der größten Show dieser Ära, begleitete er vor rund 90.000 Fans im Pontiac Silverdome, Andre The Giant im Hauptkampf gegen Hogan zum Ring, auch bei der AWA hatte er einen Top-Bösewicht gemanaget: Nick Bockwinkel, gegen den Hogan seine erste große Fehde hatte.
Heenan beschimpfte Fans und Publikum regelmäßig als minderwertige „humanoids“ und wurde im Gegenzug als „Wiesel“ verspottet: große Klappe, aber schnell davongeeilt, wenn es ernst wurde.
Seine Manager-Karriere beendete er 1991, nachdem er wegen einer Nackenverletzung keine Prügel mehr einstecken konnte - ein wesentliches Element seiner Auftritte. Heenans Fähigkeiten wurden zwar weiter eingesetzt, um die damals neu verpflichteten Stars Ric Flair und Lex Luger vorzustellen, hauptsächlich aber verlegte er sich aufs Kommentieren.
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Krebs-Erkrankung hatte schlimme Folgen
In dieser Rolle waren vor allem seine Wortgefechte mit Gorilla Monsoon berühmt, seinem 1999 verstorbenen Kollegen am Pult. Bestes Beispiel für Heenans Talent, seine Rolle als Bösewicht mit gekonntem Witz zu vermischen war sein Kommentar des berühmten Segment, in dem Shawn Michaels seinen Ex-Partner durch das Fenster eines Friseurladen-Sets warf: „Jannetty hat versucht, durch das Fenster zu flüchten - was für eine Feigheit!“
Hinter den Kulissen waren Ex-Wrestler Monsoon und Heenan - über dessen menschliche Qualitäten Kollegen nur Gutes erzählten - beste Freunde. Bei Heenans letztem großen rhetorischen Auftritt, seiner Hall-of-Fame-Aufnahme 2004, vermisste er Monsoon schmerzlich.
Heenan war in seinen letzten Lebensjahren selbst schwer gezeichnet von einer 2002 diagnostizierten Kehlkopfkrebs-Erkrankung. Sein Kiefer musste ihm operativ entfernt werden, er konnte kaum noch sprechen und erlitt zahlreiche gesundheitliche Folgeschäden.
Im Alter von 73 Jahren starb Heenan am 17. September 2017 im Beisein seiner Familie in Largo, Florida.