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Vince McMahon: Die Chronologie von Skandal. Sturz und Comeback

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Vince McMahon: Die Chronologie von Skandal. Sturz und Comeback

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WWE: Die Chronik des McMahon-Skandals

WWE-Boss Vince McMahon stolperte 2022 über jahrelanges, skandalöses Fehlverhalten - aber gibt sich nicht geschlagen. Eine hollywoodreife Chronologie der Story.
Er sagt nichts zum eigentlichen Thema - und doch spricht dieser Auftritt Bände: Der wegen eines Sex-Skandals als WWE-Boss vorübergehend zurückgetretene Vince McMahon wendet sich bei SmackDown mit einem selbstbewussten Auftritt ans Publikum.
WWE-Boss Vince McMahon stolperte 2022 über jahrelanges, skandalöses Fehlverhalten - aber gibt sich nicht geschlagen. Eine hollywoodreife Chronologie der Story.

Im Sommer 2022 endete scheinbar eine Jahrzehnte lange Ära - aber die Geschichte war doch noch nicht zu Ende.

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Nach 39 Jahren als WWE-Boss trat Vince McMahon im Juli 2022 nach einem großen Sex- und Schweigegeldskandal zurück, vorausgegangen war eine Enthüllungsserie der beiden Reporter-Duos Ted Mann und Joe Palozzolo für das Wall Street Journal. Palozzolo gewann 2019 den Pulitzer-Preis, nachdem er und sein Team mit einer ähnlichen Investigativserie den damaligen US-Präsidenten (und langjährigen McMahon-Geschäftsfreund) Donald Trump in Bedrängnis gebracht hatten - Stichwort: Stormy Daniels. (NEWS: Alle Neuigkeiten zu WWE)

Obwohl es einige offene Fragen in dem Skandal gibt, ist die Summe und Tragweite der erwiesenen Verfehlungen groß - nichtsdestotrotz nutzte McMahon Anfang 2023 seine Macht als Hauptanteilseigner, um sich wieder zurück in eine Machtposition zu hieven.

Was genau hat McMahon zu Fall gebracht und warum? Wie lief sein Comeback? SPORT1 hat die Chronologie der vom WSJ enthüllten Vorgänge zusammengestellt, eingebettet in die Geschichte von McMahons geschäftlichem Aufstieg, anderen Skandalvorwürfen, die durch die Enthüllungen in neuem Licht erschienen und den Ablauf der teils rätselhaften Machtkämpfe, die es zuletzt um und durch ihn bei WWE gegeben hatte.

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21. Februar 1980: Der 34 Jahre alte Vincent Kennedy McMahon trägt die Firma Titan Sports, Inc. Ins Handelsregister des US-Bundesstaats Massachusetts ein. Zwei Jahre danach kauft er seinem 1984 verstorbenen Vater Vince Sr. dessen Capitol Wrestling Corporation und damit WWE (damals: WWF) ab. McMahon baut die damals noch regional operierende Liga mit einem aggressiven Expansionskurs, Hulk Hogan als Aushängeschild und dem Mega-Event WrestleMania zum nationalen und internationalen Marktführer aus. (HINTERGRUND: Vince McMahons Aufstieg zum Wrestling-Herrscher)

13. April 1992: Die ehemalige WWE-Ringrichterin Rita Chatterton tritt in der TV-Show „Now It Can Be Told“ des bekannten US-TV-Journalisten Geraldo Rivera auf und wirft McMahon vor, sie 1986 bei Vertragsverhandlungen in einer Limousine zu Oralsex genötigt zu haben. McMahon weist die Anschuldigung zurück und verklagt Chatterton, Rivera, die Macher der Show und den Jahre zuvor von ihm entlassenen Ex-Wrestler David Schultz, den er als Drahtzieher hinter der angeblichen Verschwörung darstellt. Die Klage verläuft im Sande, Chattertons Vorwürfe schlagen nicht die gleichen Wellen wie der für McMahon existenzbedrohende Steroid-Skandal im selben Zeitraum.

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19. Oktober 1999: Die WWF - die infolge der Attitude Era mit Stone Cold Steve Austin und Dwayne „The Rock“ Johnson einen zweiten großen Boom erlebt - geht an die Börse.

2001: McMahon, nach der Übernahme des untergegangenen Konkurrenten WCW auf dem Höhepunkt seiner Macht, erweitert sein Geschäftsfeld mit der Gründung der (letztlich erfolglosen) Football-Liga XFL. Als Promotion gibt er dem Männermagazin Playboy ein großes Interview - und beichtet darin einen langjährigen Hang zu außerehelichen Affären. Er sei darauf „nicht stolz“, nicht nur mit Blick auf seine Frau Linda. Er habe „nicht realisiert, wie groß die Folgen sind, wenn man mit dem Leben anderer Leute herumspielt“. Er hätte „vielen Leuten wehgetan. Der Sex war hervorragend, aber vom emotionalen Standpunkt aus bereue ich es.“

29. Januar 2006: Eine Sonnenstudio-Mitarbeiterin in Boca Raton, Florida, zeigt McMahon bei der Polizei an. Er hätte ihr am Tag zuvor „Nackt- und Halbnackt-Bilder“ von sich auf seinem Handy gezeigt, habe dann nach der Bräunungssession die Tür hinter sich und der Frau verschlossen und versucht, sie gegen ihren Willen zu küssen, ihre Hüfte und ihren Po anzufassen und ihre Brüste gerieben. Sie hätte sich gewehrt und von McMahon den Kommentar bekommen, er habe „nur etwas Spaß haben“ wollen. Die Polizei sieht den „hinreichenden Verdacht“ einer Belästigung, es wird am Ende aus Mangel an Beweisen aber keine Anklage erhoben.

Der Fall erfährt 2018 kurz etwas neue Aufmerksamkeit, als das Portal Daily Beast nach McMahons zweitem XFL-Anlauf einen großen Artikel veröffentlicht, der die Vorwürfe den strengen Regeln gegenüberstellt, die er für sein Football-Projekt verhängt: In der Liga sind keine Spieler mit „krimineller Geschichte irgendeiner Art“ erlaubt, „selbst wenn es nur eine Alkoholfahrt“ sei: „Die Qualität als Mensch ist sehr wichtig, genauso wichtig wie die als Spieler.“ Daily Beast versucht die Frau, die McMahon angezeigt hat, für eine aktuelle Stellungnahme zu kontaktieren, erfolglos.

2006: McMahon schließt eine etwa 1 Millionen Dollar teure Schweigevereinbarung mit einer früheren Managerin, mit der er eine Affäre gehabt haben soll. Er zahlt - wie bei allen weiteren seiner „non-disclosure agreements“ (NDAs) - mit seinem Privatvermögen.

2007 und 2009: Vince McMahon vollzieht zwei insgesamt 5 Millionen Dollar teure Zahlungen unbekannter Art an den WWE-Büchern vorbei, die nach seinem Rücktritt von WWE als bilanzierungspflichtig gewertet werden. Es wird spekuliert, dass es sich um die zwei schon Jahre zuvor als potenziell verbotener Steuertrick ins Gerede gekommenen Spenden an die Donald Trump Foundation handelt.

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2008: McMahon schließt eine etwa 1 Millionen Dollar teure Schweigevereinbarung mit einer „Vertragsnehmerin“, die ihm sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz vorwirft - unter anderem durch die Versendung von Nacktfotos gegen ihren Willen. Die Frau soll der Firmenspitze die Nacktfotos präsentiert haben.

2011: McMahon begeht bei einer Kaliforniern-Tour von WWE angeblich einen sexuellen Übergriff gegen eine Spa-Managerin, die dem Vorfall in Florida 2006 ähneln soll. Ihr Ehemann fährt - wie das Wall Street Journal 11 Jahre danach berichtet - mit einem Baseball-Schläger bewaffnet zu einem WWE-Event und versucht, McMahon in die Finger zu bekommen, Security-Kräfte halten ihn auf.

2012: WWE-Talentchef John Laurinaitis ein langjähriger Vertrauter McMahons, schließt eine 1,5 Millionen Dollar teure Schweigevereinbarung mit einer Ex-Untergebenen, die ihm vorwirft, sie degradiert zu haben, nachdem sie eine Affäre mit ihm beendet hätte. Laurinaitis verliert im selben Jahr seinen Posten. McMahons Schwiegersohn „Triple H“ Paul Levesque - der zusammen mit Frau Stephanie als Thronfolger des Patriarchen erkoren scheint - übernimmt den Verantwortungsbereich.

2017: Die Enthüllungen systematischer sexueller Übergriffe durch den Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein bringen die weltweite Bewegung #MeToo in Gang.

2018: McMahon schließt eine Schweigevereinbarung mit einer früheren WWE-Wrestlerin. Es geht um einen zu diesem Zeitpunkt 13 Jahre zurückliegenden Fall, der Vorwurf lautet, dass er sie „zu Oralsex genötigt, sie dann degradiert und schließlich 2005 abgelehnt hätte, ihren Vertrag zu verlängern, nachdem sie weiteren Geschlechtsverkehr abgelehnt hätte“. McMahon willigt ein, 7,5 Millionen Dollar an die Frau zu zahlen.

2019: WWE stellt eine Frau, die McMahon aus seinem privaten Umfeld kennt, als Assistentin in der Rechtsabteilung ein, mit einem Jahresgehalt von 100.000 Dollar ein. McMahon beginnt eine Affäre mit ihr, ihr Gehalt wird später auf 200.000 Dollar verdoppelt- ein offensichtlicher Verstoß gegen den firmeneigenen Ethikcode. 2021 wird sie in eine Assistentenrolle für Laurinaitis versetzt. Laurinaitis - seit 2016 verheiratet mit der Mutter der Wrestlerinnen-Zwillinge Brie und Nikki Bella - soll mit ihr ebenfalls eine Affäre gehabt haben.

2020: #SpeakingOut, eine #MeToo ähnelnde Enthüllungswelle über sexuelle Gewalt im Wrestling erschüttert die Szene. Auch gegen mehrere WWE-Stars werden Vorwürfe erhoben. WWE entlässt die Wrestler Jack Gallagher, Travis Banks und El Ligero, die unter dem Druck öffentlicher Beschuldigungen Fehlverhalten einräumen.

März 2021: John Laurinaitis, der das Unternehmen nie verlassen hatte, kehrt in seinen alten Job als Talentchef zurück. Es ist einer von mehreren Schachzügen McMahons, mit dem dieser unter dem Eindruck der Coronakrise und dem erstarkenden neuen Konkurrenten wieder mehr Kontrolle im Unternehmen an sich und alte Vertraute zieht - und weg von Kronprinz „Triple H“ Levesque. Der erleidet im selben Jahr auch lebensgefährliche Herzprobleme, die die Erbfolge in der Firma noch mehr infrage stellen.

Januar 2022: McMahon schließt eine Schweigevereinbarung mit seiner Ex-Affäre ab, diese erhält eine Einmalzahlung von einer Millionen Dollar und die Aussicht auf weitere zwei Millionen in den kommenden Jahren. Die Frau kündigt später.

3. März 2022: Vince McMahon gibt in der Pat McAfee des für ihn als Kommentator arbeitenden Ex-NFL-Stars sein erstes Live-Interview seit 15 Jahren und präsentiert sich mit 76 Jahren noch immer voller Tatendrang. Über das Thema seiner Nachfolge sagt er, dass er darüber „nicht viel nachdenke“, Hauptsache sei, dass es seinem Lebenswerk weiter gut ergehe, „ob mit einem Familienmitglied oder ohne“.

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30. März 2022: Beim Board of Directors von WWE geht eine anonyme E-Mail ein: Eine Person, die sich als mit der Ex-Angestellten aus der Rechtsabteilung befreundet darstellt, übermittelt dem Gremium die Vorwürfe und eine Kopie der Schweigevereinbarung. Das Board leitet interne Ermittlungen ein.

3. April 2022: Beim Jahreshöhepunkt WrestleMania im NFL-Stadion der Dallas Cowboys steigt Vince McMahon mit 76 Jahren nochmal selbst in den Ring. Es gibt ein unangekündigtes - aber von längerer Hand geplantes - Match, in dem er McAfee unfair besiegt. Anschließend taucht nochmal Vinces ewiger Ringrivale Steve Austin aus und verpasst ihm die Spezialaktion Stone Cold Stunner, die wegen Vinces verpatztem Timing diesmal erheblich missglückt.

19. Mai 2022: Stephanie McMahon lässt sich von ihrem Job als im Vorstand sitzender Chief Brand Officer beurlauben. Sie nehme eine Auszeit von unbestimmter Dauer und wolle sich auf ihre Familie konzentrieren, teilt sie mit.

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6. Juni 2022: Im Business Insider erscheint ein Aufsehen erregender Artikel, in dem ein sich als hochrangig darstellender WWE-Insider mit Stephanie abrechnet und ihr bescheinigt, ihren Job nicht gut genug gemacht zu haben. Ihr Abgang wird als Ausbootung durch Vater Vince porträtiert. Mehrere mit der Szene vertraute Medien berichten, dass letzteres falsch sei und Stephanie offensichtlich Opfer einer Palastintrige.

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15. Juni 2022: Das Wall Street Journal veröffentlicht den ersten Artikel über den Skandal, McMahons Schweigevereinbarung mit der Rechstabteilungs-Mitarbeiterin wird öffentlich, von weiteren Vereinbarungen und einer Verwicklung Laurinaitis‘ ist die Rede. McMahons Anwalt Jerry McDevitt betont, dass es in dem besagten Fall nicht um Belästigung gehe.

17. Juni 2022: WWE verkündet, dass McMahon von seinen Posten als CEO und Chairman des Unternehmens vorübergehend zurücktritt - wie drei Jahrzehnte zuvor infolge seiner Steroid-Anklage. Die in die Firma zurückkehrende Tochter Stephanie - berufen nicht von Vince, sondern den gegen ihn ermittelnden Kontrolleuren - übernimmt übergangsweise. WWE erklärt jedoch, dass Vince weiter den Kreativbereich der Liga führen wird. Vince McMahon eröffnet am Abend die TV-Show SmackDown, begrüßt die Fans und verweist auf das Firmenmotto „Then. Now. Forever. Together.“ Ein größerer Teil der Zuschauer bejubelt ihn, die Einschaltquote steigt.

20. Juni 2022: WWE gibt in einer internen Memo bekannt, dass Laurinaitis „beurlaubt“ sei - später folgt seine Entlassung. McMahon tritt auch bei der TV-Show persönlich auf und moderiert den Auftritt von Superstar John Cena zu dessen 20. WWE-Jubiläum an.

27. Juni 2022: Das New York Magazine veröffentlicht ein Porträt über Rita Chatterton, in dem diese nach 30 Jahren des Schweigens ihren Vergewaltigungs-Vorwurf bekräftigt. Auch der frühere WWE-Undercardwrestler Mario Mancini stützt ihre Darstellung, sie hätte sich ihm schon damals anvertraut. McMahon hätte nicht auf eine Anfrage nach einer Stellungnahme reagiert, berichtet das Magazin.

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6. Juli 2022: Der frühere ESPN-Manager Connor Schell verlässt das WWE-Board - unter Berufung auf seine zunehmende berufliche Belastung.

8. Juli 2022: Das Wall Street Journal veröffentlicht den zweiten Artikel über den Skandal. Die 7,5-Millionen-Schweigevereinbarung mit der Ex-Wrestlerin und die anderen Fälle werden öffentlich, das nun öffentlich bekannte Schweigegeld-Volumen liegt bei 12 Millionen.

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9. Juli 2022: Die Podcasterin Denise Salcedo berichtet, dass Streaming-Riese Netflix nach Angaben mehrerer Quellen eine zusammen mit WWE geplante Dokuserie über McMahon gestoppt hätte. Die Doku soll eines der teuersten Serienprojekte in der Netflix-Geschichte und bereits weit gediehen gewesen sein.

22. Juli 2022: McMahon verkündet seinen Rücktritt, den er als altersbedingten „Ruhestand“ darstellt. Stephanie und der bisherige Finanzchef Nick Khan beerben ihn als CEO-Doppelspitze, Levesque kehrt in den alten Job als Talentvorstand zurück, später wird er zum für das Programm verantwortliche „Chief Content Officer“ befördert.

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Als erste Amtshandlung tritt Stephanie bei SmackDown auf, bestätigt unter Buhrufen den Rücktritt ihres Vaters und animiert die Fans, „Thank you, Vince“ zu rufen.

25. Juli 2022: WWE teilt mit, dass Levesque auch McMahons Job als Kreativchef übernimmt – und räumt parallel dazu in einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC ein, dass McMahon mit der Verheimlichung „bestimmter Zahlungen“ über insgesamt 14,6 Millionen Dollar - eine größere Summe, als bis dato im Raum gestanden war - wohl gegen Bilanzregeln verstoßen hätte. Obwohl die Zahlungen aus eigener Tasche erfolgt seien, sei es nach „vorläufiger“ Prüfung des Falls um Firmenangelegenheiten gegangen, die er nicht an den Unternehmensbüchern vorbei hätte regeln dürfen.

WWE leistet den Offenbarungseid nicht grundlos: Das Reporter-Duo des WSJ berichtet, dass das SEC und Bundesstaatsanwälte Ermittlungen aufgenommen und damit auch McMahons Rücktritt mindestens beschleunigt hätten. Die WWE-Aktie steigt trotz allem - weil der Machtwechsel bei den Anlegern die Spekulation über einen multi-milliardenschweren Verkauf des Unternehmens befeuert.

14. Dezember 2022: Ein neuer Bericht des Wall Street Journal enthüllt, dass Rita Chatterton und die Spa-Managerin aus Kalifornien Zivilklagen gegen McMahon eingereicht haben - möglich gemacht durch neue Gesetze, die eine Aufarbeitung vorher verjährter Sexualvergehen begünstigen. Im selben Atemzug wird vermeldet: McMahon habe vor, „ein Comeback hinzulegen“. Er werte seinen Rücktritt demnach als Fehler, habe aus seiner Sicht „schlechte Ratschläge“ bekommen und sei inzwischen der Überzeugung, dass er den Skandal einfach hätte aussitzen können.

20. Dezember 2022: In einem Brief - später in einer Mitteilung an die Börsenaufsicht Wort für Wort veröffentlicht - informiert Vince McMahon das Board of Directors über seine Absicht, in das Gremium zurückzukehren und damit wieder eine aktive Rolle zu übernehmen. Offizielle Begründung: Er werde gebraucht, um die kommende strategische Ausrichtung der Firma und einen möglichen Verkauf zu organisieren. McMahon setzt ein Antwort-Ultimatum bis zum 3. Januar und schließt mit den Worten: „Happy Holidays, Vince“.

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27. Dezember 2022: Das Board of Directors antwortet McMahon und legt ihm nahe, auf ein Comeback zu verzichten, dies sei „einstimmige“ Position aller Mitglieder - damit auch von Stephanie, Levesque und Khan. McMahon könne sich gern an der Zukunftsgestaltung beteiligen, eine Rückkehr ins Board halte man wegen noch andauernder staatlicher Ermittlungen aber für „nicht klug aus Sicht des Shareholder Value“.

31. Januar 2022: McMahon schreibt an das Board zurück, zeigt sich über die ablehnende Haltung verwundert und erklärt, dass sich an seinen Absichten nichts geändert hat.

5. Januar 2023: In einer selbst versandten Pressemitteilung macht Vince McMahon seine Pläne öffentlich und teilt mit, dass er sich selbst und zwei alte Vertraute - das früher unter ihm dienende Präsidentenduo George Barrios und Michelle Wilson - in das Board of Directors des Unternehmens beruft. Er ergänzt, dass er „erwartet“, auch wieder zum Vorsitzenden gewählt zu werden, anstelle von Tochter Stephanie.

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6. Januar 2023: McMahon vollzieht offiziell das angekündigte Comeback und tauscht drei bisherige Board-Mitglieder gegen sich, Wilson und Barrios aus. Als Konsequenz des Putsches treten zwei weitere Board-Mitglieder zurück, darunter der frühere Sony-Manager Man Jit Singh, der die internen Ermittlungen gegen McMahon geleitet hatte.

10. Januar 2023: Vince McMahon wird wieder zum Vorsitzenden des Board of Directors gewählt, Stephanie McMahon teilt ihren Rücktritt von allen Ämtern im Familienunternehmen mit. „Unser Gründer, Vince McMahon, ist als Executive Chairman zurück und führt einen spannenden Prozess an, was strategische Alternativen angeht.“ Mit ihm, Nick Khan und Ehemann Levesque sei WWE nun „in einer so starken Position, dass ich mich entschieden habe, meine Auszeit fortzusetzen und mit meinem Rücktritt einen Schritt weiter zu gehen“. Die Aktienkurse steigen - die Anbahnung eines potenziellen Verkaufs löst Goldgräberstimmung bei Anlegern aus.

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19. Januar 2023: Es wird bekannt, dass die Klage von Rita Chatterton mit einer außergerichtlichen Einigung beigelegt worden ist. Laut Wall Street Journal zahlt McMahon einmal mehr eine Millionensumme. Er beharrt auf seiner Unschuld, McMahon-Anwalt McDevitt betont, er habe sich „nur auf die Einigung eingelassen, um sich die Prozesskosten zu sparen“.