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WWE-Beben bekommt neue Dimension: Vince McMahon von massivem Vorwurf eingeholt

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WWE-Beben bekommt neue Dimension: Vince McMahon von massivem Vorwurf eingeholt

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WWE-Beben bekommt neue Dimension

Der langjährige WWE-Boss Vince McMahon gerät weiter in Bedrängnis: Nach Jahrzehnte langem Schweigen erneuert eine Ex-Ringrichterin einen Vergewaltigungs-Vorwurf.
Vince McMahon wird von einem Vergewaltigungs-Vorwurf aus den Achtzigern eingeholt
Vince McMahon wird von einem Vergewaltigungs-Vorwurf aus den Achtzigern eingeholt
© Imago
Der langjährige WWE-Boss Vince McMahon gerät weiter in Bedrängnis: Nach Jahrzehnte langem Schweigen erneuert eine Ex-Ringrichterin einen Vergewaltigungs-Vorwurf.

Das große Beben um den langjährigen WWE-Boss Vince McMahon bekommt eine neue Dimension.

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Nach 30 Jahren des Schweigens ist die ehemalige Ringrichterin Rita Chatterton wieder an die Öffentlichkeit gegangen - und hat ihren Vergewaltigungsvorwurf gegen McMahon erneuert.

In einer vom Intelligencer / New York Magazine veröffentlichten Text der Autorin Abe Riesman, die aktuell an einer unautorisierten Biografie über McMahon arbeitet, bekräftigt die heute 64 Jahre alte Chatterton ihre 1992 erhobenen Anschuldigungen, dass McMahon 1986 einen sexuellen Übergriff in einer Limousine gegen sie begangen hätte.

Riesman zitiert außerdem einen früheren WWE-Wrestler, der sagt, dass Chatterton ihm dies schon kurz danach anvertraut hätte - was ein neuer „Scoop“ ist. (NEWS: Alle Neuigkeiten zu WWE)

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Der Artikel ruft einen von der breiten Öffentlichkeit lang vergessenen Fall in Erinnerung - und erhöht damit im Kontext des aktuellen Sex- und Schweigegeld-Skandals den Druck auf McMahon. Der 76-Jährige steht unter Verdacht, durch eine Gehaltsverdopplung für eine Ex-Mitarbeiterin, mit der er eine sexuelle Affäre hatte, gegen die eigenen Firmenregeln verstoßen zu haben und dies durch eine Schweigevereinbarung vertuscht zu haben.

Er ist deshalb als Firmenchef vorübergehend zurückgetreten, leitet aber weiter den Kreativbereich seiner Liga und wandte sich zuletzt auch bei den TV-Shows SmackDown und RAW ans Publikum (HINTERGRUND: Wie sehen nach dem McMahon-Beben die aktuellen Machtverhältnisse bei WWE aus?).

  • Sex-Skandal um WWE-Boss: Droht Vince McMahon wirklich das Ende? Heelturn - der SPORT1 Wrestling Podcast - die aktuelle Folge auf SPORT1, Spotify, Apple Podcasts, Google Podcasts und überall, wo es Podcasts gibt

Rita Chatterton war die erste Ringrichterin bei WWE

Während es aktuell nicht um Anschuldigungen eines sexuellen Übergriffs geht, liegt der Fall Chatterton anders.

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Rita Chatterton war ab 1985 bei der damaligen WWF aktiv gewesen - dem Jahr, in dem das von Vince frisch übernommene Familienunternehmen mit der Inszenierung der ersten WrestleMania und Hulk Hogan als Topstar ihren ersten großen nationalen Boom erlebt hatte.

Eine weibliche Ringrichterin war in der bis heute männerdominierten Branche damals ein Novum, Chatterton wurde vom heute milliardenschweren McMahon als Pionierin vermarktet. Chatterton war nicht festangestellt - und sie wirft McMahon vor, dass sie sich diese Anstellung durch sexuelle Gefügigkeit hätte „verdienen“ müssen.

Chatterton erhob ihre Vorwürfe erstmals 1992, in einem TV-Auftritt in der Show „Now It Can Be Told“ des bekannten US-TV-Journalisten Geraldo Rivera, auf die sie nun nochmals verwies.

Angebliche Vergewaltigung in Vince McMahons Limousine

Ihren damaligen Angaben zufolge lud McMahon sie zu einem Personalgespräch in ein Abendlokal, sei dann aber mit ihr in seiner Limousine geblieben. Er hätte ihr einen 500.000-Dollar-Vertrag in Aussicht gestellt, dann seine Hose geöffnet und sie körperlich und psychisch unter Druck gesetzt, ihn zu befriedigen. Letztlich sei sie zu Oralverkehr genötigt worden, McMahon sei dann auch gewaltsam in sie eingedrungen - am Ende hätte er sie weggeschickt und bedroht, weil er nicht zufrieden gewesen sei.

Chatterton zeigte McMahon damals nicht an, ihren Angaben zufolge sei sie „verängstigt“ wegen McMahons Macht gewesen. Außerdem hätte ein Anwalt, den sie aufgesucht hätte, ihr deutlich gemacht, dass ihre Chancen schlecht gestanden wären. Sie hätte nach dem angeblichen Übergriff McMahons aus Ekel „fünf Stunden geduscht“, Spuren der angeblichen Zwangshandlung hätte sie ihm so nicht nachweisen können.

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Sie habe sich auch aus familiären Gründen erst sechs Jahre später zur Offenlegung ihrer Erfahrung entschlossen - nach dem Tod ihrer gesundheitlich angeschlagenen Eltern, denen sie die Aufregung nicht hätte zumuten wollen.

McMahon reagiert mit Klage und Gegenvorwürfen

McMahon verklagte nach Chattertons Auftritt 1992 sie, Rivera, die Macher seiner Show und den Ex-Wrestler „Dr. D“ David Schultz - der einstige Hulk-Hogan-Mitbewohner war berühmt und berüchtigt dafür, wie er vor laufender Kamera den TV-Reporter John Stossel niederschlug, der ihn gefragt hatte, ob Wrestling „Fake“ sei.

Der WWE-Boss stellte Chattertons Auftritt als von Schultz gesteuerte Verschwörung aus Rache über dessen Entlassung dar - und das Ende der Arbeitsbeziehung mit Chatterton als Folge von mangelnder Eignung: Chatterton sei „inkompetent“ und „im Ring für sich selbst eine Gefahr“ gewesen.

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Der Rechtsstreit verlief im Sande, als McMahon wegen des damaligen großen Steroidskandals vor Gericht musste und beide Seiten den Fall nicht weiterverfolgten.

Chatterton war noch bis 1993 Ringrichterin, teils sogar auch noch für nicht im TV ausgestrahlte WWE-Matches - in ihrer Heimat New York organisierte das damals eine regionale Athletik-Kommission, nicht die Liga direkt. Sie hätte die Branche dann endgültig nach dem Tod der Legende André the Giant verlassen, mit der sie befreundet gewesen sei. Sie ließ sich dann zur Jugendhelferin ausbilden und arbeitete bis zu ihrer Pensionierung 2018 in dem Beruf.

Widersprüchliche Darstellungen von früheren Wrestlern

Chattertons Vorwürfe gerieten größtenteils in Vergessenheit, auch zur damaligen Zeit gingen sie im Schatten des Steroid-Skandals vergleichsweise unter.

Innerhalb der Szene gibt es unterschiedliche Bewertungen, der bekannteste Wrestling-Journalist Dave Meltzer berichtete kürzlich in seinem Wrestling Observer Radio, dass McMahon ihm den Kontakt damals als einvernehmliche Affäre geschildert hätte. Auch der 2017 verstorbene Wrestler Tom Zenk hätte McMahons Darstellung gestützt - auch unter Berufung auf angebliche Schilderungen von Chatterton selbst abseits der Kamera.

Im Intelligencer kommt dagegen nun auch der mit Chatterton damals befreudete Leonard Inzitari (Mario Mancini) zu Wort, ein anderer WWF-Wrestler der damaligen Zeit, der dieselbe Wrestling-Schule wie sie besucht hatte.

Er schildert, dass Chatterton ihm schon damals unter Tränen alles so geschildert hätte wie später in der Rivera-Show. Inzitari vermeidet in seiner eigenen Darlegung das Wort „Vergewaltigung“, aber bewertet das, was ihm erzählt wurde, letztlich eindeutig: „Wurde Zwang gegen sie ausgeübt? Absolut. Hatte sie Todesangst? Definitiv. Wollte sie das? Wahrscheinlich nicht.“

Der meist als „Jobber“ eingesetzte Inzitari - Anfang der Neunziger einer der ersten WWE-Gegner des Undertaker - hätte auch „viele verschiedene Storys“ über McMahons Sexualverhalten gehört (“Er war seltsam, Bruder“).

Chatterton nennt McMahon „Drecksack“, der schweigt zunächst

„Er wird nicht mehr bezahlen für das, was er mir angetan hat“, sagt Chatterton im Schlussteil der neuen Story, sie verfolge die aktuelle Entwicklung aber mit Genugtuung.

„Ich bin sicher, auch andere werden sich noch äußern“, sie habe „keine Zweifel“, dass noch mehr ans Licht kommen werde: „Ich bin im Wrestling wohl in vielerlei Hinsicht die erste. Soweit ich weiß, war ich ja auch die erste, die offenbart hat, was für ein Dreckskerl er ist.“

Zu den erneuerten Vorwürfe Chattertons hat McMahon bislang nicht Stellung genommen, laut Intelligencer hat er auf Anfragen über WWE und seinen Anwalt Jerry McDevitt nicht reagiert. Stunden nach der Veröffentlichung zeigte McMahon sich bei der WWE-Show Monday Night RAW ungerührt und zog einen Auftritt durch, bei dem er die TV-Rückkehr seines langjährigen Stars John Cena ankündigte.

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