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WWE: Der Skandal um Vince McMahon kann das Ende seiner Dynastie bedeuten

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WWE: Der Skandal um Vince McMahon kann das Ende seiner Dynastie bedeuten

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Das Ende der WWE-Dynastie McMahon?

Muss WWE-Boss Vince McMahon wegen des Sex- und Schweigegeld-Skandals wirklich seine Abdankung berfürchten? Und welche Folgen hätte das?
Er sagt nichts zum eigentlichen Thema - und doch spricht dieser Auftritt Bände: Der wegen eines Sex-Skandals als WWE-Boss vorübergehend zurückgetretene Vince McMahon wendet sich bei SmackDown mit einem selbstbewussten Auftritt ans Publikum.
Marcus Hinselmann, Martin Hoffmann
Muss WWE-Boss Vince McMahon wegen des Sex- und Schweigegeld-Skandals wirklich seine Abdankung berfürchten? Und welche Folgen hätte das?

Das Wrestling-Imperium spürt die schwerste Erschütterung seit Jahrzehnten - mit welchen Folgen?

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Der langjährige Firmenboss Vince McMahon ist vorübergehend von seinem Chefposten zurückgetreten, weil ihm eine anrüchige Affäre mit einer Angestellten vorgeworfen wird - und ein Vertuschungsversuch durch Schweigegeld in diesem und anderen Fällen. (NEWS: Alle Neuigkeiten zu WWE)

Der 76-Jährige lenkt zwar weiter den Kreativbereich und tritt in denen eigenen TV-Shows auf, als wäre (fast) nichts gewesen - dennoch hat WWE seit dem großen Steroid-Skandal in den Neunzigern keine Situation erlebt, in der ihr allmächtig wirkender Mogul so in Bedrängnis war. Sein mit ihm in die Affäre verwickelter Talentchef John Laurinaitis ist unter dem Druck der Enthüllungen bereits beurlaubt worden.

Die weltgrößte Showkampf-Liga steht nun vor zahlreichen offenen Fragen, auch wegen der für den Fall X unklaren Nachfolgeregelung, nachdem McMahon zuletzt die geplante Erbfolge mit Schwiegersohn „Triple H“ Paul Levesque und der als Interimschefin waltenden Tochter Stephanie über den Haufen geworfen zu haben scheint.

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Welche Szenarien sind jetzt denkbar? Wie wahrscheinlich sind sie? Hält sich der nicht abtrittswillig erscheinende Vincent Kennedy McMahon an der Macht oder wird der Skandal zu seinem unfreiwilligen Ende, möglicherweise sogar zum Ende der gesamten McMahon-Dynastie? Und was hätte das für Folgen, für WWE wie auch für den ambitionierten Konkurrenten AEW?

In der neuen Episode von Heelturn - der SPORT1 Wrestling Podcast diskutieren und analysieren Marcus Hinselmann und Martin Hoffmann ausführlich und intensiv das größte Thema, das die Szene seit langem beschäftigt hat - die aktuelle Folge gibt es wie immer auf SPORT1, Spotify, Apple Podcasts, Google Podcasts, Podigee und überall, wo es Podcasts gibt.

Wie groß ist der Druck auf Vince McMahon in dem WWE-Skandal?

Martin Hoffmann: „Man sieht die Tragweite der Angelegenheit daran, dass Vince McMahon sich genötigt sieht, sich zumindest teilweise irgendwie zurückzuziehen - wie damals bei dem Steroid-Skandal, bei dem er fast ins Gefängnis gegangen wäre. Die Frage, um die es jetzt geht, lautet: Kommen bei WWE interessierte Parteien - intern oder zum Beispiel auch Geschäfts- und Medienpartner, vor denen man gut dastehen will - zum Schluss, dass die mutmaßlichen Verstöße gegen den eigenen Ethikcode so schwer wiegen, dass personelle Konsequenzen gezogen werden sollten? Und was jetzt auch spannend ist: Bewegen die aktuellen Enthüllungen und die jetzt entstehende Öffentlichkeit weitere Leute, belastende Dinge auszupacken? Dass jetzt eine renommierte Kanzlei wie Simpson Thatcher & Bartlett die Firmenkultur von WWE untersucht: Da fragt man sich schon, was da jetzt noch ans Tageslicht kommt. Rumoren über den Umgang mit speziell weiblichen Angestellten bei WWE gab es in den vergangenen Jahren ja zu Genüge.“

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McMahons offensive Auftritte - gute oder schlechte Idee?

Martin Hoffmann: „McMahons Auftreten aktuell erinnert mich an den englischen Spruch ‚You can‘t have the cake and eat it‘. Er versucht einerseits, mit seinem Teil-Rückzug zu signalisieren: Ich tue das Richtige und ziehe mich zurück. Andererseits drängt er in einer Schlagzahl wie seit Jahren nicht ins WWE-TV und ruft: Hier, hier, hier, ich, ich, ich. Ob das in dieser Widersprüchlichkeit wirklich die gewünschte Wirkung entfaltet: Das muss man sehen.“

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Marcus Hinselmann: „Vince McMahon verteilt seit seinem Rücktritt einen Stinkefinger nach dem anderen. Dieser Auftritt bei SmackDown, wie er da mit dem Wort ‚Together‘ hantiert: Ich glaub, es hackt komplett! Was habe ich denn als Zuschauer mit seinem widerlichen Gehabe zu tun? Und dass er sich bei RAW hinstellt und an John Cena dranhängt, nach dem Motto: ‚Ein großer Hollywood-Star kommt zu WWE zurück und das lässt auch mich super aussehen‘ - das ärgert mich. Diese Auftritte lassen jeden Respekt vermissen, vor den Fans und auch vor den Wrestlern. Mir kommt‘s vor, als ob er WWE eher in den Abgrund gehen lassen würde, als von der Macht zu lassen.“

Wer würde das WWE-Produkt führen, wenn Vince gehen müsste?

Martin Hoffmann: „Letztlich stehen WWE und Vince in dieser Hinsicht nackt da, nach allem, was er in den letzten Jahren gemacht hat - die Entmachtung von Triple H, der seltsame Umgang mit Stephanie. Vince McMahon hat sich das alles jetzt so hingelegt, als ob er wirklich glaubt: Naja, meine Mutter ist 101 geworden, ich hab ja noch viele Jahre vor mir, was soll‘s. Wen hat WWE im Fall des Falls? Für die Business-Seite findet sich jemand wie Nick Khan. Aber wer übernimmt das Kreative, wenn Triple H es wirklich nicht sein soll oder auch gar nicht kann wegen seiner Herzprobleme? Und Stephanie - die als Kreativchefin früher ja auch nicht für die beste Zeit von WWE stand - nicht will? Bruce Prichard? Naja. Jeff Jarrett? Hätte Erfahrung, aber nicht erfolgreich auf WWE-Niveau. Paul Heyman? Das ging ja nie gut aus, immer wenn er bei WWE mal größere Verantwortung bekam. Will man dann Scott D‘Amore von Impact holen oder was ist der Plan? Mittelfristig wäre vielleicht Cody Rhodes jemand, der in die Rolle hineinwachsen könnte, aber jetzt dürfte es zu früh sein. Man steht blank da.“

Würde sich bei WWE ohne Vince wirklich etwas ändern?

Martin Hoffmann: „Eindeutig ja, man hat es dort, wo er mal andere hat machen lassen, gesehen - Triple H bei NXT oder auch bei dem Intermezzo von Paul Heyman als Kreativdirektor bei RAW. Die haben andere Schwerpunkte als Vince gesetzt und sind dann von ihm eingebremst worden, zum Beispiel als Heyman Aleister Black statt Drew McIntyre als WrestleMania-Main-Eventer 2020 ins Spiel gebracht haben soll. Ob das, was andere anders machen würden, dann auch Erfolg und Zuspruch beim Publikum haben würde, ist die andere Frage. Aber ich kann mir andererseits auch kaum vorstellen, dass die Fans nicht auch mal Bock haben, was anderes zu sehen als Reigns vs. Lesnar, die 38.“

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Wird der Druck auf McMahon wirklich so groß, dass er abdankt?

Marcus Hinselmann: „Moralische Fragen werden am Ende nicht darüber entscheiden, ob Vince McMahon in seiner Machtposition verbleibt. Es geht am Ende um Politik. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er seine Position verliert, wenn er sie nicht verlieren will, so diktatorisch, wie die Firmenkultur bei WWE am Ende immer noch ist.“

Martin Hoffmann: „Man sollte nicht unterschätzen, was da grad passiert, Vince hat das nicht mehr komplett in der Hand. In so einer Situation können Fliehkräfte entstehen, die auch er vielleicht nicht mehr unter Kontrolle bekommt. Je nachdem, wie viel am Ende auf den Tisch kommt, kann es irgendwann kippen, es ist nicht mehr so wie vor 20, 30 Jahren, als Vince bei WWE schalten und walten konnte, wie er wollte und es die ‚normale‘ Öffentlichkeit am Ende nicht gekümmert hat. Hinzu kommt: Vince ist 76, nicht mehr 56. Die Frage, wie es ohne ihn weitergehen soll, stellt sich so oder so und das macht ihn auch verwundbarer. Irgendwann werden bei diesem Thema die Messer gewetzt, ob er sich es eingestehen will oder nicht.“

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