Einen Monat nach seiner WWE-Entlassung im Zuge von Vorwürfen häuslicher Gewalt und der Veröffentlichung eines Skandal-Bilds hat der frühere Nash Carter erstmals Stellung bezogen - und neue Diskussionen um seinen verstrickten Fall ausgelöst.
Hitler-Foto: Ex-WWE-Star erklärt sich
Das Mitglied des Tag Teams MSK war im April gefeuert worden, kurz nachdem er am ersten WrestleMania-Tag mit Partner Wes Lee den Titel des Aufbaukaders NXT gewonnen hatte. Seine von ihm in Trennung lebende Frau Kimber Lee hatte ihn zuvor beschuldigt, sie geschlagen zu haben - und ein Foto gepostet, auf dem Carter als Adolf Hitler verkleidet den Hitlergruß zeigte. (NEWS: Alle Neuigkeiten zu WWE)
Nun hat Zachary Wentz, wie Carter außerhalb von WWE wieder heißen wird, seine Seite der Geschichte erzählt - und für das Bild um Entschuldigung gebeten.
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Foto als Adolf Hitler: Nash Carter bittet um Entschuldigung
Worte könnten nicht ausdrücken, „wie sehr ich mich schäme und wie leid mir tut“, was er auf diesem Bild getan hätte. Er übernehme dafür „die volle Verantwortung und bitte um Verzeihung“. Das Bild sei 2015 aufgenommen worden, „zu einem Zeitpunkt, als ich bei dem Thema ungebildet war und nicht wirklich verstanden habe, welche Dimension es hat und wie verletzend das war“. Es gebe dennoch „keine Rechtfertigung für das, was ich getan habe“.
Der 28-Jährige führte weiter aus, dass eine andere Person ihn vor zwei Jahren bedroht hätte, das Foto öffentlich zu machen. Er hätte es dann an seine Frau geschickt, um mit ihr zu besprechen, was zu tun sei. Nun hätte sie das Bild „aus Rache dafür, dass ich die Scheidung eingereicht habe“, selbst enthüllt.
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Wentz, der mittlerweile mit seiner früheren NXT-Kollegin Gigi Dolin liiert, fügte an, dass er auch deshalb wochenlang geschwiegen hätte, „um mein Verhalten zu reflektieren“ und „fernab von Social Media mein Wissen über die Schrecken des Holocaust aufzufrischen“, etwa durch den Besuch des Holocaust Memorial Center bei Orlando.
Er versichere, „dass dieses Bild nicht ich bin und mich als Menschen nicht wiedergibt“. Auf die anderen Vorwürfe Lees ging er nicht ein.
MJF verteidigt Wegggefährten - löscht dann aber den Tweet
Das Statement von Wentz - der am Samstag bei einer lokalen Liga in Florida sein erstes Match nach dem WWE-Aus bestreiten wird - stößt auf geteiltes Echo: Es gab Kritik (“Wie kann man mit 21 nicht wissen, wer Hitler war?“), aber auch Zuspruch, unter anderem von Wrestler-Kollegen wie Will Ospreay und Big Damo (Killian Dain).
Auch MJF alias Maxwell Jacob Friedman, aufstrebender Topstar bei WWE-Konkurrent AEW, verteidigte seinen Wegggefährten Wentz mit einem Tweet: „Ich habe mit diesem Mann zusammengelebt. Er ist kein Antisemit. Hört auf mit diesem Tugend-Getue (“virtue signalling“) und lasst den Mann seinen Job machen.“
Friedman, der selbst Jude ist, hat seinen Tweet jedoch mittlerweile wieder gelöscht.
Für Carter / Wentz war der Skandal das jähe Ende einer bis dahin vielversprechenden WWE-Karriere: Zusammen mit Lee war er zweimal Tag-Team-Champion bei NXT, die beiden hatten im Herbst auch ein großes Match an der Seite von RAW-Star Riddle gegen die deutschsprachige Gruppierung Imperium.