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WWE: Der hässliche Tiefpunkt von Steve Austins Mega-Karriere

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WWE: Der hässliche Tiefpunkt von Steve Austins Mega-Karriere

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Hässlicher Tiefpunkt einer Mega-Karriere

Zwischen Wrestling-Ikone Steve Austin und WWE kam es 2002 zu einem ähnlichen Eklat wie aktuell bei Sasha Banks und Naomi. Es wäre beinahe Stone Colds bitterer Schlusspunkt geworden.
Nach dem realen Boykott-Eklat bei RAW verkündet WWE bei SmackDown die Konsequenzen gegen Sasha Banks und Naomi: Die beiden verlieren ihre Titel und werden suspendiert.
Zwischen Wrestling-Ikone Steve Austin und WWE kam es 2002 zu einem ähnlichen Eklat wie aktuell bei Sasha Banks und Naomi. Es wäre beinahe Stone Colds bitterer Schlusspunkt geworden.

Zwei große WWE-Stars und amtierende Champions verlassen während einer live ausgestrahlten Show die Halle, lassen ihre Titel zurück, den angekündigten Hauptkampf platzen - und werden von der Liga dafür suspendiert und öffentlich gebrandmarkt.

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Man könnte den folgenschweren Eklat um Sasha Banks und Naomi für einen beispiellosen Vorgang halten. Aber wer die Wrestling-Historie besser kennt, weiß: Es gab schon mal einen ähnlichen, noch spektakuläreren Bruch zwischen WWE und einem Star - und nicht nur irgendeinem Star, sondern dem womöglich größten von allen. (NEWS: Alle Neuigkeiten zu WWE)

„Stone Cold“ Steve Austin, der Mann, der die damalige WWF Ende der Neunziger in noch höhere Höhen führte als Hulk Hogan, ließ vor 20 Jahren ebenfalls einen großen Kampf bei der Traditionsshow Monday Night RAW platzen und machte sich auf den Weg nach Hause.

Es war der hässliche Wende- und Tiefpunkt einer großen Karriere, mit einer noch hässlicheren Schlammschlacht im Anschluss, an der sich auch Megastar Dwayne „The Rock“ Johnson beteiligte. (Wie Dwayne „The Rock“ Johnson bei WWE als Flop begann)

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Was war passiert?

  • Muss WWE die Ablösung von Roman Reigns einleiten? Heelturn - der SPORT1 Wrestling Podcast - die aktuelle Folge auf SPORT1, Spotify, Apple Podcasts, Google Podcasts und überall, wo es Podcasts gibt

Steve Austin und WWE 2002 in der Krise

Im Jahr 2002 befand nicht nur der damals 37 Jahre alte Austin, sondern auch die gesamte Promotion an einem kritischen Punkt ihrer wechselvollen Geschichte.

Die Attitude Era, die von Austin mehr noch als von The Rock getragene Boomperiode war abgeklungen. Der Aufkauf des langjährigen Konkurrenten WCW und die anschließende Invasions-Story um die mitverpflichteten Stars erwies sich als großer Flop, TV-Quoten, Fan- und Kritiker-Zuspruch sanken.

Es war eine unruhige Zeit, auch hinter den Kulissen des damals wie heute vom ewigen Vince McMahon geführten Showkampf-Imperiums. Und auch und vor allem bei Austin staute sich Frust auf: über den sinkenden Erfolg der Liga, zahlreiche Kreativentscheidungen, die nicht in seinem Sinne waren - und wohl auch wegen des Gefühls, dass auch sein eigener Stern zu sinken drohte. (WWE-Boss Vince McMahon: Sein eiskalter Aufstieg, sein Vermögen, seine Skandale)

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Austin lässt Match gegen jungen Brock Lesnar platzen

Beim Jahreshöhepunkt WrestleMania 18 bestritt der langjährige WWE-Headliner ein schwaches Match gegen den frisch zurückgekehrten Scott Hall, das Austin nicht wollte: Er ahnte richtig voraus, dass der in diesem Jahr als Folge langer Alkoholprobleme verstorbene Hall bald wieder von seinen „Dämonen“ eingeholt werden würde und sah keinen Nutzen in dem Duell.

Ein ursprünglich angebotenes Match gegen die mit Hall zurückgeholte Legende Hulk Hogan hatte Austin abgelehnt: Austin sah die Rückkehr des Hulksters und dessen NWO-Gruppierung kritisch, er trug Hogan nach, wie dieser zu gemeinsamen WCW-Zeiten auf ihn herabgeblickt hatte - und fürchtete, dass ein Match gegen den fast 50-Jährigen die Erwartungen enttäuscht hätte.

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Bereits bei der ersten RAW-Ausgabe nach WrestleMania fehlte Austin ohne Absprache, was von WWE damals verheimlicht und als einmaliger Frustanfall abgehakt wurde - doch die Probleme gärten weiter. Austin haderte auch mit der damals neu eingeführten Kadertrennung zwischen RAW und SmackDown und den weiteren Fehden, die ihm angeboten wurden. Er übte auch öffentlich scharfe Kritik an der Ausrichtung der Liga.

Am 10. Juni kam es zur Eskalation, als WWE von Austin verlangte, bei der für den Tag angesetzten RAW-Episode ein Match gegen den jungen Brock Lesnar zu verlieren. Austin war nicht prinzipiell dagegen, betrachtete es jedoch unter diesen Umständen - kurzfristig angesetzt in der wöchentlichen TV-Show statt als großer, länger aufgebauter Showdown bei einem Pay Per View - als persönlichen Affront. Und zog die Konsequenz.

Austin buchte einen Flieger in die texanische Heimat, beantwortete die Anrufe der WWE-Oberen nicht mehr und ließ es auf den größten WWE-Knall seit dem legendären „Montreal Screwjob“ um Bret Hart fünf Jahre zuvor ankommen.

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Wütender Gegenschlag: Auch The Rock giftete

In noch weit heftigerer Weise wurde Austin dann von WWE in der Luft zerrissen: McMahon und der damalige Talentchef Jim Ross - langjähriger enger Freund Austins - machten eine Episode der Show Confidential zu einer öffentlichen Abrechnung mit Austin. McMahon zeigte sich verständnislos und „persönlich verletzt“, warf Austin vor, Fans und Kollegen „ins Gesicht gespuckt“ zu haben.

„He took his ball and went home“ wurde zum Schlüsselsatz der WWE-Kommunikationslinie: Austin hat seinen Ball genommen und ist nach Hause gegangen - eine Redensart, die Austin mit einem bockigen Kind verglich, das nicht damit klarkommt, dass auf dem Spielplatz nicht alles nach seinem Willen läuft.

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Bei der darauffolgenden RAW-Ausgabe wurde das Spiel noch weitergetrieben, gekrönt von einem abschließenden Auftritt von Austins langjährigem Weggefährten The Rock, der damals unangekündigt aus einer Auszeit für seine damals beginnende Hollywood-Karriere zurückkehrte.

Auch Rocky schoss Giftpfeile in McMahons Sinne und ermahnte die übrigen Kollegen, dass sich auch jeder andere, der keine Lust mehr auf WWE habe, gerne verdrücken könne (“Get the F*** out“).

Die Situation wurde noch verfahrener, als Austin wenige Tage nach dem Eklat weitere Negativschlagzeilen schrieb: Er schlug seine damalige Ehefrau Debra in einem Streit, wurde wegen häuslicher Gewalt schließlich zu einer Bewährungsstrafe und Sozialstunden verurteilt. Im Jahr darauf folgte die Scheidung.

Comeback nach Aussprache - Karriere-Ende 2003

Die bis dahin erfolgreichste WWE-Karriere - der Austin-Boom hatte die Umsätze der vorher schwer kriselnden Promotion explodieren lassen - schien ein bitteres Ende genommen zu haben. Es kam dann, wie meistens im Wrestling, aber doch anders.

Nachdem Austin sich mehrere Monate aus der Öffentlichkeit zurückzog, gab es am Ende des Jahres ein klärendes Gespräch mit McMahon und eine Rückkehr, die in einem letzten großen Match mit The Rock bei WrestleMania 2003 gipfelte - mit dem er sich ebenfalls aussprach. Danach beendete Austin seine aktive Karriere, gezeichnet von schweren Nackenproblemen.

Bis heute jedoch ist Austin WWE durch immer wiederkehrende Gastauftritte und andere Projekte verbunden, zuletzt gab es ein umjubeltes, einmaliges Ring-Comeback gegen Kevin Owens als einer der Hauptkämpfe der diesjährigen WrestleMania.

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