Seit mittlerweile über 600 Tagen regiert er bei WWE als Universal Champion, der Sieg im Vereinigungskampf gegen Brock Lesnar bei WrestleMania zementierte seinen Ausnahmestatus - nun müssen sich seine Fans daran gewöhnen, íhn deutlich seltener in Aktion zu erleben.
WWE-Beben um Reigns: Grund enthüllt
Roman Reigns hat in der Nacht zum Montag sein erstes TV-Match nach der Megashow vor einem Monat bestritten, bei WrestleMania Backlash gab es einen standesgemäßen Sieg in einem Kampf mit den Usos gegen Randy Orton, Riddle und Drew McIntyre - der als nächster Herausforderer Reigns‘ aufgebaut zu werden scheint. (NEWS: Alle Neuigkeiten zu WWE)
Eine größere Nachricht lieferte Reigns allerdings am Tag zuvor, bei einer nicht fürs Fernsehpublikum aufgezeichneten Show in der Stadt Trenton im US-Bundesstaat New Jersey.
Reigns wandte sich nach seinem Sieg über McIntyre ans Publikum und erklärte, dass er in eine „neue Phase meiner Karriere eintrete“. Er wolle die Gelegenheit nutzen, den Fans vor Ort für die jahrelange Unterstützung zu danken, denn: „Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich noch einmal zurückkomme.“
Worauf der der „Head of the Table“, der Ende des Monats 37 wird, damit anspielte, ist inzwischen enthüllt worden.
- Die Tops und Flops der Megashow WrestleMania mit Vor-Ort-Eindrücken aus Dallas: Heelturn - der SPORT1 Wrestling Podcast - die aktuelle Folge auf SPORT1, Spotify, Apple Podcasts, Google Podcasts, Podigee und überall, wo es Podcasts gibt
Neuer Vertrag: Roman Reigns mit „weit“ weniger Auftritten
Wie der Wrestling Observer berichtet, hat Reigns zu einem unbekannten Zeitpunkt einen „neuen Vertrag“ mit WWE unterschrieben, der ihn zu „weit weniger Auftritten“ verpflichtet.
Reigns hat in manchen Jahren seiner Karriere über 200 Matches pro Jahr bestritten. Im letzten Jahr vor der Corona-Pandemie 2019 waren es knapp 100 - dieses Pensum wird er nun wohl auch nicht mehr annähernd erreichen.
Schon seit einiger Zeit fällt auf, dass sich Reigns immer wieder TV- und Tour-Pausen nimmt, bei der jüngsten Europatour wurde er nur für die Metropol-Shows in London und Paris eingeflogen - in Leipzig und allen anderen Städten fehlte er.
In diesem Kontext sind auch seine Abschiedsworte an die Fans in der 80.000-Einwohner-Stadt Trenton zu verstehen: Reigns gastierte dort immer nur für „House Shows“, nicht für Großveranstaltungen oder die wöchentlichen TV-Sendungen RAW und SmackDown. Dass er den Fans dort ankündigt, dass sie ihn vielleicht nie wiedersehen, bedeutet, dass er nicht davon ausgeht, künftig noch bei so kleinen Veranstaltungen im Einsatz zu sein.
Reigns schielt nach Hollywood
Dass Reigns kürzertritt, kommt nicht ganz aus heiterem Himmel, schon im November hatte er aufhorchen lassen mit einem TV-Auftritt, in dem er erklärte, dass seine Tage bei WWE „eher früher als später“ gezählt sein könnten - und mit einem ESPN-Interview, in dem er davon sprach, eine Schauspiel-Karriere ins Visier zu nehmen.
Reigns würde damit dem Beispiel von Hulk Hogan, Dwayne „The Rock“ Johnson, Dave Bautista (Batista) und John Cena folgen, die sich auf oder nach dem Zenit ihrer Showkämpfer-Laufbahn nach Hollywood orientiert haben. (Dwayne „The Rock“ Johnson: Wie seine WWE-Karriere als Flop begann)
An Johnsons Seite hatte der mit ihm familiär verbundene Reigns auch schon seinen ersten Filmauftritt in „Hobbs and Shaw“, im Herbst hatte Reigns angekündigt, weitere Projekte zu verfolgen, in die „bald Bewegung“ kommen würden.
- Folgen Sie den SPORT1-Wrestlingexperten Martin Hoffmann (@Wrestlerzaehler) und Marcus Hinselmann (@heelturnmarcus) auf Twitter
Traumduell für WrestleMania 39 geplant
Bei der „neuen Phase“ von Reigns dürften auch andere Erwägungen eine Rolle spielen: Der Spross der legendären samoanischen Wrestling-Familie Anoa‘i ist mittlerweile selbst fünffacher Familienvater, auch hat er mehrfach durchblicken lassen, dass seine Leukämie-Erkrankung 2018 nicht spurlos an seinem Fitnesszustand vorbeigegangen ist - unter anderem in einem SPORT1-Interview nach seinem Comeback 2019.
Hinzu kommt: Reigns hat einen Status und Marktwert erreicht, der ihm erlaubt, WWE die Bedingungen seines Engagements zu diktieren, ähnlich wie Lesnar, der schon seit vielen Jahren „Part Timer“ ist - mit einem Jahresgehalt von je rund fünf Millionen Dollar sollen die beiden die Bestverdiener der Promotion sein.
Auf ein komplettes Karriere-Ende bei WWE scheint es nicht hinauszulaufen. Laut dem Insider-Portal Fightful hat es für WWE „hohe Priorität“, Reigns so weit wie möglich entgegen zu kommen, damit er der Promotion trotz seiner anderen Pläne noch länger treu bleibt.
Für WrestleMania 39 im kommenden Jahr in Los Angeles soll Reigns im Zentrum der Planungen stehen. Der Wunschgegner von WWE, sollte dieser es einrichten können: Dwayne „The Rock“ Johnson.