Der zu frühe Tod von WWE-Legende „Razor Ramon“ Scott Hall hatte noch traurigere Umstände, als bislang bekannt waren.
Halls Tod: Traurige Details enthüllt
Halls Wrestling-Weggefährte Sean Waltman (1-2-3 Kid, Syxx, X-Pac) hat in einem Gespräch mit dem Wrestling Observer neue Details zum Ableben des Hall of Famers geschildert. Waltman - in lebenslanger Freundschaft verbunden mit dem Mann, der ihn bei WWE zum Star gemacht hatte - berichtet, dass Hall schon vor seinen drei letztlich tödlichen Herzinfarkten ein Martyrium erlitten hätte. (NEWS: Alle Neuigkeiten zu WWE)
Scott Hall lag „tagelang“ hilflos am Boden
Infolge des Hüftbruchs, wegen dem Hall ursprünglich ins Krankenhaus eingeliefert worden war, wäre Hall „mehrere Tage lang“ hilflos zu Hause auf dem Boden gelegen, weil er kein Telefon erreicht hätte. Mehrere Freunde hätten schließlich Diamond Dallas Page - einen weiteren früheren Wrestler-Kollegen mit enger Verbindung zu Hall - alarmiert und gebeten, nach ihm zu sehen.
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Der frühere WCW-Champion Page ist in der Szene für seine zweite Karriere als Yoga-Guru und Gesundheitsberater bekannt, er half neben Hall auch anderen Stars im Kampf gegen ihre Suchtprobleme, unter anderem Jake „The Snake“ Roberts und „Big Cass“ William Morrissey, nach Halls Tod hat sich ihm nun auch Buff Bagwell anvertraut, ein weiterer, seit langem mit Suchtproblemen kämpfender Weggefährte aus WCW-Tagen.
Halls jahrzehntelange Alkohol- und Drogenprobleme sind wohldokumentiert, eine entscheidende Rolle spielte anscheinend auch das traumatische Erlebnis 1983, in dem Hall nach einem Nachtclub-Streit einen Menschen erschoss, allem Anschein nach in Notwehr.
Hall absolvierte nach seiner Karriere zahlreiche, von WWE finanzierte Entzugstherapien - zur Firmenpolitik der Liga gehört, dass jeder, der dort irgendwann unter Vertrag stand, dies auf Wunsch gewährt bekommt. Die Arbeit von Page, der auch Geld für diverse Operationen Halls gesammelt hatte, galt letztlich als Schlüssel, dass es Hall seit dem Jahr 2013 vergleichsweise gut gegangen war.
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„Die Pandemie hat ihn schwer getroffen“
Waltman - der ebenfalls eine lange Alkohol- und Drogensucht hinter sich hat - bestätigte im Observer nun aber auch Berichte, dass die Hilfe bei Hall auch an Grenzen gestoßen sei, vor allem in den vergangenen beiden Jahren wäre Hall wieder in alte Muster verfallen: „Die Pandemie hat ihn schwer getroffen. Es war auch so hart, aber er war dann auch isoliert in seinem Haus ohne soziale Interaktion.“ Waltman selbst hätte Hall noch im Februar angeboten, bei ihm einzuziehen, um ihn wieder besser in die Spur zu bringen.
Der dreimal geschiedene Hall war am Montag im Alter von 63 Jahren verstorben, er hinterließ zwei Kinder, den ebenfalls wrestlenden Sohn Cody Hall und eine Tochter.