Erst ein Rauswurf wegen eines mutmaßlichen Alkohol- oder Drogenvorfalls, wenige Wochen später eine Comeback-Offerte mit dem Angebot, in die Hall of Fame einzuziehen?
Seltsame Wende nach großem WWE-Rauswurf
Der rätselhafte WWE-Eklat um den langjährigen Topstar Jeff Hardy soll eine seltsame Wende genommen haben, die neue Rätsel aufgibt.
- Das hausgemachte WWE-Problem um Roman Reigns: Heelturn - der SPORT1 Wrestling Podcast - die aktuelle Folge auf SPORT1, Spotify, Apple Podcasts, Podigee und überall, wo es Podcasts gibt
WWE soll Jeff Hardy neues Angebot gemacht haben
Der Wrestling Observer berichtet, dass der 44 Jahre alte Hardy „vor einigen Wochen“ einen Anruf von WWE-Talentchef John Laurinaitis bekommen hätte. Laurinaitis hätte dem entlassenen Ex-Champion einen neuen Vertrag angeboten und eine Aufnahme in die Ruhmeshalle bei der diesjährigen Zeremonie vor der Megashow WrestleMania 38 in Dallas im April.
Ein Gang der Dinge, der verwundert, wenn man die Umstände der Entlassung bedenkt: Hardy - dessen vergangene Suchtprobleme wohldokumentiert sind - hatte Anfang Dezember ein laufendes Match ohne Absprache durchs Publikum verlassen.
- Folgen Sie den SPORT1-Wrestlingexperten Martin Hoffmann (@Wrestlerzaehler) und Marcus Hinselmann (@heelturnmarcus) auf Twitter
Weil alles nach einem einschlägigen Vorfall aussah, stellte WWE Jeff Hardy vor die Wahl, sich ein weiteres Mal in Behandlung zu begeben oder seine Papiere zu bekommen. Jeff lehnte die Behandlung ab, WWE zog die Konsequenzen.
Nun soll Jeff das Rückkehrangebot abgelehnt haben und wohl eine Unterschrift bei Konkurrent AEW anvisieren, wo schon Bruder Matt unter Vertrag steht. Außerdem soll es Irritationen um die Herausgabe eines Drogentests gegeben haben, auf den Hardy von seinem Arbeitgeber „sechs Wochen gewartet“ hätte, trotz einer auch im Gespräch mit Laurinaitis geäußerten Bitte, sie auszuhändigen. Hardy hätte laut Observer „gewusst, dass er nicht positiv auf Freizeitdrogen getestet werden würde“.
AEW und Reunion mit Matt Hardy scheint das Ziel
Dass der Fall Jeff Hardy womöglich anders geartet ist, als es auf den ersten Blick schien, hatte schon Matt bei einem gemeinsamen Streaming-Auftritt angedeutet, als er davon sprach, dass WWE „womöglich voreilig“ gehandelt hätte - und dass Jeff ihn mit seiner Version der Geschichte überzeugt hätte. Jeff selbst hat sich zu dem Thema bislang bedeckt gehalten.
Jeff Hardy ist wegen der bei WWE üblichen „no compete clause“ noch offiziell bis zum 9. März unter WWE-Vertrag. Bis dahin darf AEW offiziell kein Angebot machen. Prinzipielles Interesse der Liga gilt als sicher: Eine erneute Reunion der Hardy Boyz ist trotz des fortgeschrittenen Alters beider ein Programm, mit dem noch Geld zu verdienen ist, gerade mit Blick auf die stark besetzte Tag-Team-Szene bei AEW.
Zudem genießen die Hardys auch verbriefte persönliche Wertschätzung von Ligaboss Tony Khan und seinen Co-Geschäftsführern Nick und Matt Jackson (The Young Bucks), für die die beiden große Vorbilder sind.
Aufhorchen ließ zuletzt auch eine von AEW inszenierte Story um Matt Hardy - der dort aktuell den Charakter als geldgieriger „Big Money Matt“ spielt -, in der er sein „Hardy Family Office“ mit dem fiktivien Geschäftsimperium von Kollege Andrade El Idolo fusionierte.
Es könnte der Türöffner für eine Ausbootung Hardys aus seiner Gruppierung, einen „Face Turn“ zum Publikumsliebling und eine Reunion mit Jeff sein.