Die WWE-Gigantenfehde zwischen Brock Lesnar und Roman Reigns hat eine neue Wendung genommen und steuert unaufhaltsam auf einen Showdown bei der Megashow WrestleMania 38 zu.
Lesnar siegt - Mania nimmt Formen an
Beim Royal Rumble 2022 in der Nacht zum Sonntag kostete Universal Champion Reigns WWE-Champion Lesnar dessen frisch gewonnenen Titel - mit Hilfe von Paul Heyman, der seinen langjährigen Schützling Lesnar aufs Kreuz legte. Nutznießer war Bobby Lashley, der dem „Beast Incarnate“ den Gürtel abnahm und sich zum zweiten Mal krönte.
Das Ende vom Lied war der Betrug aber noch nicht: Lesnar enterte am Ende des Abends unangekündigt das Rumble-Match, gewann es - und sicherte sich damit ein WrestleMania-Titelmatch, aller Voraussicht nach gegen Reigns. Bei den Frauen war Rückkehrerin Ronda Rousey die große Siegerin des Abends (DER VOLLSTÄNDIGE BERICHT ZUM ROYAL RUMBLE DER FRAUEN).
Das hausgemachte WWE-Problem um Roman Reigns: Heelturn - der SPORT1 Wrestling Podcast - die aktuelle Folge auf SPORT1, Spotify, Apple Podcasts, Podigee und überall, wo es Podcasts gibt
Paul Heyman verrät Brock Lesnar
Beim Lesnar-Lashley-Match war Reigns zuvor auf der Bildfläche erschienen, als der Ringrichter k.o. gegangen war. Dieser war bei Lesnars Spezialaktion F-5 gegen Lashley im Weg gestanden.
Reigns verpasste Lesnar dann einen Spear und vollendete sein Werk, indem er Lesnar mit dessen eigenen Titelgürtel niederschlug. Gereicht bekam er diesen von Heyman, der Reigns zunächst verängstigt anblickte, ehe sich seine Miene zu einem fiesen Blick verzog.
Heyman - von Reigns wegen vermeintlicher Illoyalität scheinbar gefeuert - hatte zu Beginn des Jahres eine Reunion mir Lesnar gefeiert, die sich nun offenbar als falsches Spiel erwiesen hat. Reigns und sein „Special Counsel“ zogen gemeinsam ab.
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Lesnar hatte sich am 1. Januar bei der Show Day 1 den WWE-Titel gesichert, nachdem ein eigentlich geplantes Match gegen Reigns durch dessen Corona-Ausfall geplatzt war. Es scheint, als ob WWE nun das Verrats-Szenario nachgeholt hat, das schon für Day 1 geplant gewesen sein dürfte.
Wissenswertes zum Thema Wrestling:
Lesnar gewinnt Rumble-Match - Rapstar Bad Bunny verblüfft
Lesnar bekam schnell die Gelegenheit, die Dinge gerade zu rücken: Er war die Nummer 30 im Rumble-Match der Männer und der vierte Überraschunsgteilnehmer nach dem frühzeitig aus einer Verletzungs-Auszeit zurückgekehrten Drew McInytre, Rapstar Bad Bunny und Shane McMahon, Sohn von WWE-Boss Vince McMahon.
Bad Bunny - der im vergangenen Jahr schon bei WrestleMania einen verblüffend guten Auftritt im Ring hingelegt hatte - knüpfte nun daran an, zeigte diverse sehenswerte Aktionen, eliminierte die früheren Champions Sheamus, Dolph Ziggler und Rey Mysterio und steckte am Ende gar den F5 von Lesnar ein.
Der mehrfach grammyprämierte Bad Bunny lieferte damit ein überzeugenderes Gastspiel als der ebenfalls teilnehmende Jackass-Star Johnny Knoxville, der nach einer kurzen Schlagserie gegen Sami Zayn diesem bald darauf zum Opfer fiel.
Am Ende kam es, wie es kommen musste: Lesnar warf Bad Bunny, Shane und beide Mitglieder von RK-Bro (Randy Orton und Riddle) raus, übrig blieb McIntyre, der Sieger von 2020. Der damals von ihm ausgeschaltete Lesnar revanchierte sich und löste sein Mania-Ticket.
Vorjahressieger Edge stand diesmal nicht im Rumble-Match, er gewann stattdessen ein Mixed-Match mit Ehefrau und Hall-of-Fame-Kollegin Beth Phoenix gegen The Miz und dessen Gattin Maryse.
Seth Rollins reizt Roman Reigns - und kriegt die Quittung
Gleich zu Beginn der vollgepackten Rumble-Card war Roman Reigns selbst gegen Herausforderer Seth Rollins in den Ring gestiegen und hatte seinen eigenen Titel unter kontroversen Umständen behalten.
Rollins hatte seinen Weggefährten vorab mit der gemeinsamen Vorgeschichte in der Gruppierung The Shield und der Erinnerung an seinen Verrat 2014 gereizt - und trieb das Spiel nun auf die Spitze: Unter tosendem Jubel der Fans zog er diebisch grinsend zum Theme von The Shield im alten Outfit durchs Publikum ein, womit er Reigns sichtlich aus dem Konzept brachte.
Reigns behält Universal Title nach Disqualifikation
Rollins dominierte die Anfangsphase - unter anderem mit einer Single-Version der Shield-Powerbomb durch den Kommentatorentisch - und schaffte fast einen frühen Sieg mit dem Stomp.
Ein wütender Reigns wendete dann schließlich das Blatt und dominierte fortan trotz manch cleverer Konter von Rollins (den von Triple H übernommenen Pedigree als Antwort auf den Spear). Rollins behielt aber auch in der Defensive seine psychologische Kriegsführung bei, bot Reigns nach einem durchgezogenen Spear höhnisch den Shield-Gruß an.
Ein dann völlig durchdrehenden Reigns nahm Rollins in den Guillotine Choke - und ließ auch nicht los, also Rollins sich in die Seile rettete. Es folgte die Disqualfikation, wegen der Reigns den Titel trotz der Niederlage behielt, dazu eine clevere Schlusspointe: Reigns schnappte sich einen Stuhl, schlug Rollins genauso in den Rücken wie der ihn 2014 - und ließ dann wie einst Stone Cold Steve Austin bei seinem „Heel Turn“ gegen The Rock 2001 unzählige weitere Stuhlschläge auf ihn regnen.
Die Ergebnisse des WWE Royal Rumble 2022:
WWE Universal Title Match: Seth Rollins besiegt Roman Reigns (c) durch Disqualifikation
Royal Rumble Match der Frauen - Siegerin: Ronda Rousey
RAW Women‘s Title Match: Becky Lynch (c) besiegt Doudrop
WWE Title Match: Bobby Lashley besiegt Brock Lesnar (c) - TITELWECHSEL!
Edge & Beth Phoenix besiegen The Miz & Maryse
Royal Rumble Match der Männer - Sieger: Brock Lesnar