Ein realer Backstage-Eklat zwischen beiden prominentesten WWE-Frauen, ein von Seiten ihrer früheren Freundin mittlerweile offen ausgetragener Konflikt - und am Sonntag ein Match der beiden Damenchampions von RAW und SmackDown.
WWE-Queen Flair reagiert auf reale Abrechnung
Vor den WWE Survivor Series am Sonntag sind Charlotte Flair und ihr zerrüttetes Verhältnis zu Gegnerin und Weggefährtin Becky Lynch in der Wrestling-Szene in aller Munde. Nun hat die Tochter der ebenfalls in die Negativ-Schlagzeilen geratenen Legende Ric Flair ihre Seite der Geschichte erzählt - beziehungsweise das, was sie davon erzählen will.
„Ich fühle mich wie die einzige Erwachsene hier“, reagierte sie in einem Interview mit dem Podcast The Masked Man Show auf Lynchs Vorwürfe, dass sie neidisch und unprofessionell sei: „Ich benutze Medien nicht, außer um über meinen Erfolg zu reden und das, was ich will.“ Es sei nicht ihre Art, solche Plattformen zu nutzen, „um die Karriere von jemand anderem runterzumachen“.
Flairs beantwortete Lynchs auch im WWE-TV bei RAW angedeuteten Anschuldigungen also nicht direkt, sondern um die Ecke - wobei die Verlobte von AEW-Star Andrade El Idolo dennoch einiges durchblicken ließ, was sie über „The Man“ und andere Kritikerinnen und Kritiker denkt.
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Charlotte Flair über Becky Lynch: „Nummer 1 redet nicht über Nummer 2″
„Die Nummer 1 redet nicht über die Nummer 2″, sagte Flair in einer mehrdeutigen Anspielung auf Lynchs öffentliche Aufarbeitung des Zoffs um das Titeltausch-Segment bei SmackDown.
Lynchs jüngste Anwürfe erinnerten sie an ihr Verhalten vor dem WrestleMania-Hauptkampf gegen sie und Ronda Rousey 2019: „Auf der einen Seite waren da Becky und Ronda, die Gott weiß was getwittert haben und dort ich, von wegen: Macht euer Ding, hier ist die einzige Erwachsene im Raum.“
Auf den Vorfall, bei dem Flair vom Drehbuch abgewichen war und sich damit von Lynch den Vorwurf eingehandelt hatte, sich auf ihre Kosten profiliert zu haben, ging die 35-Jährige nicht direkt ein, gab aber eine deutliche Replik auf den nicht nur von Lynch geäußerten Vorwurf, wegen ihrer Verwandtschaft zum „Nature Boy“ überprivilegiert zu sein und sich auch so zu verhalten.
Erfolg wegen Ric Flair? Charlotte findet Vorwurf lächerlich
„Charlotte Flair ist ein einfaches Ziel“, sagte sie dazu: „Ich war es seit Tag 1 und bin dran gewöhnt. Ich stehe seit 2015 an der Spitze und kenne den Druck und die Kritik, die damit verbunden ist.“ Ihr sei gleichermaßen klar, dass sie nicht ohne die Hilfe anderer oben stehen würde, „ohne Nikki Bella, ohne Sasha Banks und Becky bei WrestleMania 32, ohne Bayley″.
Ob die oft geäußerte Kritik, dass ihr Stammbaum ihr über Gebühr helfe, sie persönlich kränke? „Ich nehme es insofern persönlich, dass das Publikum die Leidenschaft nicht anerkennt, die ich jeden Montag oder jeden Freitag und bei jedem Pay Per View hineinstecke.“ Sie habe sich ihren Platz verdient und beweise sich ständig, „ich bin nicht in einem Moment heiß und im anderen kalt, ich bin der immer glänzende Diamant der Division, unzerbrechlich“.
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Es falle aber wohl vielen schwer, ihre Klasse anzuerkennen: „Auch ohne den Nachnamen Flair wäre ich immer noch der beste Athlet in dieser Firma, Frau oder Mann. Und niemand kommt nah ran.“
Auch die häufige Unterstellung, dass sie „Backstage-Politik“ betreibe, amüsiere sie: „Denken die Leute wirklich, dass ich einfach in Vince McMahons Büro laufen und sagen kann ‚So machen wir das heute‘, weil ich Ric Flairs Tochter bin? Wenn das so wäre: Glauben die Leute ernsthaft, ich hätte mir eine achtsekündige Regentschaft als Damenchampion bei Money in the Bank gewünscht?“
„Ich bin auch ein Mensch“
Ähnlich wie bei Lynchs vorangegangenem Auftritt wirkte auch bei Flair der Übergang zwischen der persönlichen Sicht und der Selbstdarstellung ihrer Rolle fließend.
Wobei Flair auch klarstellte: „Ich bin auch ein Mensch. Mein Name ist Ashley Fliehr.“ Sie erinnerte an ihre persönliche Geschichte und den tragischen Drogentod ihres Bruders Reid, dem sie stets ihre Karriere gewidmet hatte: „Ashley, der Mensch, will einfach ihren Traum für ihren Bruder leben und erfolgreich sein.“
In einem weiteren Interview mit ESPN ergänzte Flair eine - eher unkonkrete - Begründung, warum ihre Freundschaft zu Lynch zerbrochen ist: „Du hast zwei Frauen auf der Höhe ihres Schaffens und beide wollen die Beste sein“, führte sie aus. Unter diesen Umständen „verlierst du eben eine Freundschaft: Wir beide wollen an der Spitze sein und es gibt nur Platz für eine.“