Ein Urgestein von WWE-Rivale All Elite Wrestling ist Free Agent - und allem Anschein nach auf dem Weg zum Marktführer.

AEW hat auf seiner offiziellen Homepage das Profil von Penta El Zero Miedo aus dem Kader entfernt, passend zu Medienberichten, dass der Vertrag des 39 Jahre alten Mexikaners Anfang des Monats ausgelaufen sein soll. Der maskierte Luchador könnte nun bald bei WWE auftauchen - unter anderen Umständen, als es zunächst den Anschein hatte. (NEWS: Alle Neuigkeiten zu AEW)

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Lucha Bros. peilen offenbar WWE-Deal an

Die beiden maskierten Brüder aus Mexiko sind seit vielen Jahren auch in der US-Szene aktiv und AEW seit der Ligagründung 2019 verbunden. Ihre Fehde gegen die Young Bucks (Nick und Matt Jackson), zwei der Gründer der Liga, war einer der ersten zentralen Programme von AEW - die spektakulären Leiter- und Cage-Matches der beiden Duos zählten zu den besten Matches der jungen Liga-Historie.

Im Herbst und Winter 2022/23 standen Fenix und Penta zusammen mit ihrem britischen Verbündeten Pac (mittlerweile Teil von Jon Moxleys Death Riders) im Zentrum einer weiteren wichtigen Rivalität: Das Death Triangle etablierte in einer großen Matchserie gegen die damalige Inkarnation von The Elite (Young Bucks und Kenny Omega) die damals frisch eingeführten Trios Titles.

Bereits Anfang August gab es übereinstimmende Medienberichte, dass Penta und sein jüngerer Bruder Rey Fenix ihre AEW-Verträge nun auslaufen lassen und wohl einen Wechsel zu WWE anpeilen würden.

Unklar bzw. widersprüchlich waren allerdings die Angaben über das Vertragsende - das AEW bei den beiden nun offenbar auseinanderdividiert hat.

Rey Fenix wird wohl erst in vielen Monaten frei

Bei Fenix ist inzwischen die allgemeine Erwartung, dass die Liga von Tony Khan von der branchenüblichen Klausel Gebrauch macht, den Vertrag um den Zeitraum zu verlängern, den Fenix verletzungsbedingt nicht zur Verfügung stand. Der 33-Jährige fehlte AEW Anfang 2022 und um den Jahreswechsel 2023/24 jeweils mehrere lange und insgesamt etwa zehn Monate. Ein Wechsel zu WWE wird Fenix also wohl erst spät im kommenden Jahr möglich sein. Ob AEW ihn bis dahin nochmal einsetzt, ist ungewiss.

WWE hat in vergleichbaren Fällen ähnlich agiert, dass AEW nun dieselbe Methode anwendet, um ihre Stars möglichst lange vom Markt zu nehmen, zeigt, dass Khan in dieser Hinsicht mittlerweile ähnlich kühl geworden ist.

Der Sohn des Milliardärs und Sportteambesitzers Shahid Khan (FC Fulham, Jacksonville Jaguars) ist womöglich auch verhärtet wegen der folgenschweren Unruhe um die Wiederanwerbeversuche von zu AEW gewechselten Ex-WWE-Wrestlern nach der Machtübernahme von „Triple H" Paul Levesque 2022 - Khan hat mehrfach hervorgehoben, dass er das persönlich genommen hat, auch weil sie in eine Zeit fielen, in denen er private Sorgen um seine erkrankte Mutter hatte.

Was ist los im Fall Ricky Starks?

Ein ähnlicher Fall wie der von Fenix scheint der von Ex-Tag-Team-Champion „Absolute” Ricky Starks zu sein, den AEW seit Ende März nicht mehr einsetzt, obwohl Starks nach eigenen Angaben fit und bereit ist und seine Abwesenheit vom AEW-TV kürzlich in einem Interview mit Podcaster Chris van Vliet als „Mindfuck“ bezeichnete.

Starks' Vertrag soll im kommenden Frühjahr auslaufen, das Verhältnis des zwischenzeitlich als große Zukunftshoffnung geltenden 34-Jährigen zu AEW wirkt seit längerem angespannt. Es wird spekuliert, ob Khan auch in seinem Fall mit einem WWE-Abgang rechnet und den charismatischen Star - der auch gut mit WWE-Champion Cody Rhodes befreundet ist - bis dahin still kaltstellt.

Für zusätzlichen Wirbel sorgte zuletzt, dass AEW Starks auch von geplanten Auftritten bei der Independent-Liga GCW (Game Changer Wrestling) abzog. Wie mehrere US-Medien (Wrestling Observer und Fightful) berichten, sollen öffentliche und teils persönliche Sticheleien des bei GCW aktiven Wrestlers Effy der Anlass gewesen sein. Effy beklagte jüngst, dass AEW GCW durch Konkurrenzveranstaltungen im Raum New York das Leben schwermachen würde und ätzte: „Wir haben keinen Papa, der ein Football-Team besitzt und seinen Sohn bezahlt, um ihn sich vom Leib zu halten."

Effy selbst reagierte im GCW-Podcast mit der These, dass er womöglich als Sündenbock vorgeschickt werde und eigentlich aus anderen Gründen ein Exempel an GCW und/oder Starks statuiert werde.

Khan selbst schweigt wie üblich zu den Vorgängen. Als er vor einigen Wochen bei einer Pressekonferenz auf die Situation von Starks angesprochen wurde, meinte er nur, dass dieser „ein großartiger Champion" sei.