Seit einiger Zeit hat die Wrestling-Welt einen neuen weiblichen Shootingstar. Nun ist sie dabei, die nächste Stufe zu zünden.
„Sie ist einer der größten Stars“
Weniger als ein Jahr nach ihrem Debüt bei WWE-Konkurrent AEW steht Mariah May nach ihrem wichtigsten Sieg vor dem größten Match ihrer Karriere: Bei der Megashow All In im Londoner Wembley-Stadion wird die Britin in ihrer Heimat um den Damentitel der Liga antreten. (NEWS: Alle Neuigkeiten zu AEW)
Der schnelle Aufstieg wurde befeuert durch eine große und von langer Hand geplante Story mit Titelträgerin „Timeless“ Toni Storm - die vergangene Woche eine verstörend brutale Wendung genommen hat.
Mariah May vor großem Match mit Toni Storm in Wembley
Die Australierin Storm, vor zwei Jahren von WWE zu AEW gewechselt, hat sich im vergangenen Jahr mit einem neuen Charakter als Filmdiva erfolgreich neu erfunden.
May wurde im vergangenen Jahr als Verbündete und Bewunderin bei AEW eingeführt - was sich nun als Falle erwies: Nach dem Gewinn des Owen Hart Cup vor einer Woche, mit dem sich May das Wembley-Duell mit Storm sicherte, wandte sich May gegen Storm, verprügelte sie mit einem hochhackigen Schuh und ließ sie in einer Blutlache zurück.
In dieser Woche trat May nun bei der TV-Show Dynamite in Storms Outfit vor das Publikum und streute damit Salz in Storms Wunden. Sie habe „Spaß“ daran gehabt, Storm auszunutzen, nun aber sei ihre Zeit gekommen. Bei AEW drehe sich fortan alles um Mariah („All about Mariah“).
Die Story um die vermeintliche Bewunderin, die sich als Psychopathin entpuppt, hat Parallelen zu der einstigen WWE-Fehde zwischen Mickie James und Trish Stratus. Das eigentliche Vorbild verriet May allerdings mit ihrem letzten Satz.
Hollywood-Klassiker stand Pate
Wie Ligaboss Tony Khan in einem Interview mit Sports Illustrated verriet, war der Verrat von May an Storm Höhepunkt eines Langzeitplans, den er schon seit Frühjahr 2023 - vor Mays AEW-Debüt - Kopf gehabt hätte.
Die 25 Jahre alte, auch als Model arbeitende May - die erst seit Anfang 2019 im Ring steht - fiel Khan mit ihren charismatischen Auftritten bei der japanischen Liga Stardom auf. Die Story um May und Storm, die er den beiden auf den Leib schrieb, ist inspiriert von dem Film „All about Eve“ („Alles über Eva“) von Joseph L. Mankiewicz aus dem Jahr 1950. In dem Klassiker schleicht sich die junge Schauspielerin Eve Harrington (Anne Baxter) unter falschem Vorwand in das Leben der alternden Theaterdiva Margo Channing (Bette Davis) ein, um am Ende ihren Platz einzunehmen.
Khan habe die retro-affine Storm als Idealbesetzung für den Part der Hollywood-Legende Davis gesehen, ein weiteres Vorbild sei Billy Wilders „Sunset Boulevard“ (Boulevard der Dämmerung) gewesen, in dem Gloria Swanson einen dem Wahnsinn verfallenden Hollywood-Altstar mimte.
Boss Tony Khan ist hochzufrieden
Storm verkörperte ihre bewusst aus der Zeit gefallene Rolle mit lustvoller Begeisterung und großer Spielfreude, ihre Auftritte mit May und Butler Luther waren ein Highlight des AEW-Jahrs, was sich auch an überdurchschnittlichen TV-Quoten und Online-Videoabrufen ablesen ließ.
Khan zeigte sich nun hochzufrieden mit der Entwicklung von May. Sie sei „in weniger als einem Jahr bei AEW zu einem der größten Stars im Wrestling geworden“.
Das große Duell zwischen Storm und May steigt am 25. August. Der Stern von May dürfte danach nur heller strahlen.