Fast acht Monate lang war einer der heißesten Jungstars von WWE-Rivale AEW von der Bildfläche verschwunden - nun hat er sich mit einem Paukenschlag zurückgemeldet.
Kontroverses Comeback-Beben bei AEW
Im Co-Main-Event des Pay Per Views Dynasty hat Jack Perry sein Comeback gefeiert und den AEW-Mitgründern Nick und Matt Jackson (The Young Bucks) zum Gewinn der Tag-Team-Titel verholfen. (NEWS: Alle Neuigkeiten zu AEW)
Jack Perry feiert Comeback bei AEW
In einem Turnierfinale um die vakanten Titel trafen die Bucks in einem Leitermatch auf ihre ewigen Rivalen FTR - Rückkehrer Perry spielte dabei Zünglein an der Waage.
Mit einer Maske der Legende Sting verhüllt, hielt der frühere Jungle Boy Dax Harwood davon ab, die Gürtel abzuhängen und ebnete damit Nick und Matt Jackson den Weg zu ihrem dritten Tag-Team-Titelgewinn.
Das Comeback Perrys hatte sich in den vergangenen Wochen schon angedeutet - und treibt nun weiter die pikante, auf dem realen Eklat um den von AEW gefeuerten und zu WWE zurückgewechselten CM Punk basierende Story voran.
Perry stand bei CM Punks Skandal-Aus mit im Brennpunkt
Der Sohn des verstorbenen Schauspielers Luke Perry war von AEW nicht mehr eingesetzt worden, seitdem er im vergangenen Sommer an dem Prügel-Skandal bei der Megashow All In im Londoner Wembley-Stadion beteiligt war, der zur Kündigung Punks geführt hatte.
Perry wurde damals suspendiert und war zuletzt an die japanische Partnerliga NJPW verliehen, wo er sich als „Scapegoat“, als Sündenbock der Wirren des wieder zu WWE gewechselten Punk darstellte. Tatsächlich gilt als ungeklärtes Mysterium, wie übel AEW-Boss Tony Khan Perry dessen Rolle im für die Liga äußerst schmerzhaften Abgang des Topstars Punk wirklich nimmt.
Perry hatte Punk während seines Matches gegen Hook mit einer Stichelei in die Kamera provoziert, nachdem sich die beiden zuvor hinter den Kulissen gestritten hatten. Punk stellte Perry dann hinter den Kulissen zur Rede und wurde schließlich handgreiflich, indem er ihn schubste und würgte.
Punk wurde danach von AEW gefeuert, weil der Vorfall der Tropfen war, der ein Fass zum Überlaufen gebracht hatte - auch ein Konflikt zwischen Punk und den Young Bucks war im Herbst 2022 mit einer realen, von Punk begonnenen Backstage-Prügelei eskaliert.
Wie einst bei Bret Hart und Shawn Michaels
Während Punk inzwischen zurück bei WWE und auch dort ein sehr erfolgreicher Quotentreiber ist, hat AEW den realen Trubel inzwischen in eine Story gegossen - ähnlich wie WWE einst den legendären „Montreal Incident“ zwischen Bret Hart und Shawn Michaels.
Die Bucks haben schon vor einigen Monaten einen Rollenwechsel hingelegt: Als überzeichnete, ihre Macht missbrauchende „EVPs“ persiflieren sie die Vorwürfe des Intrigantentums, die Punk ihnen gemacht hatte.
Schon im Winter versuchten die beiden, mit unfairen Mitteln die Tag-Team-Titel zurückzugewinnen, scheiterten damals aber an Darby Allin und Sting in dessen letztem Match (daher nun auch die Maskierung Perrys).
Nachdem die Titel wegen Stings Abschied vakant geworden waren, setzten sie ein Turnier um die Titel an, in das sie sich laut Drehbuch selbst einbuchten. Das Turnier gipfelte in einer Neuauflage der ewigen Rivalität mit FTR - den besten Freunden, die Punk bei AEW hatte.
Kontroverser Schachzug mit Punk-Perry-Tape
Das Team aus Harwood und Cash Wheeler hatte die Bucks zuletzt bei All In um die Titel besiegt, am selben Abend, als der Punk-Perry-Eklat passiert war.
In den vergangenen Wochen hatte AEW die beiden Ereignisse verknüpft, indem die Bucks das Videotape der Prügelei öffentlich machten (ein viel kritisierter Schachzug, um die Quote der TV-Show Dynamite anzufachen) - und behaupteten, dass die von Punk verursachte Ablenkung schuld an ihrer Niederlage gewesen sei.
Die Bucks hatten im Zuge dessen auch schon diverse Andeutungen fallen lassen, dass sie Perry zurückholen und in ihre neue Inkarnation der Gruppierung „The Elite“ mit Japan-Superstar Kazuchika Okada aufnehmen könnten.
Kontroverse um Punk als Segen für Perry?
Dass der pikante Zusammenschluss der Punk-Feinde durchaus Potenzial birgt, zeigte sich zuletzt auch, als Perry erstmals seit All In wieder in den USA aufgetreten war: Bei einem Gastspiel von NJPW in Punks Heimat Chicago bekam Perry zuletzt eine massive, polarisierende Publikumsreaktion - die er anheizte, indem er seine folgenschwere Stichelei gegen Punk (“Cry me a River“) als Jackenaufdruck trug.
Die Bucks kommentierten äußerten darauf in einem Interview mit Sports Illustrated die Ansicht, dass sich der Eklat mit Punk für den 26 Jahre alten Perry nachträglich als großer Segen erweisen könnte: „Er ist schon seit einer Weile der nächste Breakout-Star - aber er brauchte noch etwas Kontroverses, um den Leuten die Augen zu öffnen.“