In den Achtzigern machte ihn ein großes Match gegen den legendären „Nature Boy“ Ric Flair zum Star. In den Neunzigern war er mit seinem damals neuen Charakter als düsterer Comic-Krieger der große Rivale Hulk Hogans.
Ende einer Ära: Ikone macht Schluss
Im Jahr 2015 schien sein spätes WWE-Engagement mit einem großen WrestleMania-Match gegen Triple H der Schlusspunkt seiner Karriere zu sein - stattdessen folgte vor zwei Jahren ein ebenso umjubeltes wie verblüffendes Ring-Comeback beim Rivalen AEW. (NEWS: Alle Neuigkeiten zum Thema AEW)
Mit inzwischen 64 Jahren hat Wrestling-Ikone Sting nun allerdings doch die Zeichen der Zeit erkannt und seinen Rücktritt im kommenden Jahr angekündigt. Bei der aktuellen Ausgabe der TV-Show Dynamite verkündete der Stinger, dass im kommenden Jahr Schluss sein werde - mit der klaren Ansage, „dass es diesmal endgültig ist“.
Sting blickt auf reiches Vermächtnis zurück
Sting - bürgerlich: Steve Borden - erklärte bei einer Promo-Ansprache im Ring, dass er bei dem Pay Per View Revolution im kommenden Februar oder März sein letztes Match bestreiten werde. Es ist dieselbe Show, bei der er 2021 erstmals für AEW in den Ring stieg und sein Bündnis mit dem jungen AEW-Eigengewächs Darby Allin begründete, das seinen Karriere-Winter prägte.
In seiner Rede blickte Sting auf sein Vermächtnis zurück und dankte Weggefährten Weggefährten wie Hogan, Lex Luger und vor allem Flair, dem er besonders viel zu verdanken hat.
Bei WCW wurde der Stinger zur Legende
Der frühere Bodybuilder Borden, geboren am 20. März 1959 in Omaha, Nebraska, startete seine Wrestling-Karriere 1985, anfangs als „Flash“ in einem Tag Team mit „Justice“ Jim Hellwig - der 2014 verstorbene Kollege wurde als Ultimate Warrior bei WWE ebenfalls weltberühmt.
Stings Karriere nahm Fahrt auf, als er 1988 beim ersten Clash of the Champions von WCW sein erstes großes Match gegen Ric Flair bestritt - der auch sein Gegner war, als er beim Great American Bash 1990 seinen ersten World Title gewann, damals den des einst ruhmreichen Verbands NWA.
Der Stinger wurde zum populärsten Eigengewächs des früheren WWE-Rivalen WCW, wo er noch sechsmal zum World Champion gekrönt wurde.
In den frühen Neunzigern bestritt er Klassiker mit dem guten Freund Luger, Big Van Vader, Japan-Star The Great Muta, dem jungen „Cactus Jack“ Mick Foley und immer wieder Flair und dessen Kollegen von der Ur-Gruppierung „The Four Horsemen“. (Lex Luger: Der tragische Absturz des früheren Wrestling-Lieblings)
In den späten Neunzigern verhalf ein vom Comicfilm „The Crow“ inspirierter Charakterwandel zum dunkel-mystischen Superhelden im schwarzen Trenchcoat Sting zu einer neuen Karriere-Blüte: Der „Crow Sting“ - eine Idee des im vergangenen Jahr verstorbenen Scott Hall (Razor Ramon) - wurde zum großen Gegenspieler Hulk Hogans und dessen New World Order (nWo) mit Hall und Kevin Nash.
Spätes Debüt bei WWE 2014 endete bitter
Nach dem Untergang von WCW 2001 schlug Sting anders als die meisten Stars von damals die WWE-Angebote aus und schloss sich stattdessen dem von Ex-WCW-Kollege Jeff Jarrett gegründetem Alternativprojekt TNA (heute: Impact Wrestling) an.
Sting trug mit seiner Präsenz viel dazu bei, TNA als Nummer-2-Liga zu etablieren, zusammen mit anderen Veteranen wie Jarrett und Kurt Angle schuf er eine Bühne für eine neue Generation von Stars wie AJ Styles, Samoa Joe und den von WWE gewechselten Christian Cage.
Als TNA 2014 schwer kriselte, folgte doch noch der Wechsel zu WWE und der Auftritt auf der bis dahin größten Bühne: In einem Duell der Generationen forderte er bei WrestleMania 31 im Super-Bowl-Stadion von San Francisco den heutigen WWE-Vorstand Triple H - die NWO mit Hogan, Hall und Nash sowie die D-Generation X um Shawn Michaels mischte in dem Nostalgiefestspiel mit.
Stings spätes WWE-Engagement endete unfreiwillig, als er sich in einem WWE-Titelmatch gegen Seth Rollins eine schwere und scheinbar das Ende seiner Karriere markierenden Nackenverletzung zuzog.
Abschiedsmatch mit den früheren Edge und Christian?
2021 entschloss sich Sting dann allerdings, seinen WWE-Vertrags auslaufen zu lassen und sich bei AEW nochmal einer neuen Generation von Fans zu präsentieren - immer nur im Team mit Allin, der die Hauptarbeit leistete, aber dennoch mit teils wagemutigeren Sprung-Stunts als je zuvor. Ein spätes Highlight war vor allem Stings Auftritt bei der Megashow All In vor über 80.000 Fans im Londoner Wembley-Stadion - der größten Kulisse, vor der „The Icon“ je aufgeteten ist.
Aktuell befinden sich Allin und Sting bei AEW in einer Fehde mit Stings TNA-Weggefährten Christian Cage, in die auch Allin und auf Cages Seite Top-Talent Nick Wayne und der maskierte Hüne Luchasaurus involviert sind, zuletzt hat sich auch Cages von WWE gewechselter Ex-Partner Adam Copeland (Edge) eingeschaltet, ebenfalls ein großer Bewunderer Stings.
Sie alle könnten bei Stings letzter Vorstellung in einigen Monaten eine Rolle spielen.