Kurz vor der größten Show in der Geschichte seiner Liga ist viel aufgestauter Ärger um Wrestling-Topstar CM Punk hochgekocht. Nun ist es offenbar um Schadensbegrenzung bemüht.
CM Punk soll sich entschuldigt haben
Laut übereinstimmenden US-Medienberichten hat sich Punk den früheren World Champion Hangman Page um Entschuldigung für seine öffentlichen Sticheleien gebeten, er habe Page eine bedauernde Textnachricht geschickt, wie beide Parteien bestätigt hätten. (NEWS: Alle Neuigkeiten zum Thema AEW)
Punk soll seine nach der Show Collision am Samstag vor dem Publikum in der Halle getätigten Aussagen, dass Page ein „Ladenhüter“ sei als missglückten Witz darstellen, zu dem er sich spontan hätte hinreißen lassen und den er schnell bereut hätte, berichtet Wrestling-Journalist Dave Meltzer in seinem Wrestling Observer Radio.
Anhaltende Verwirrung gibt es derweil um den Vorgang, dass Page bei der Collision-Show in seiner Heimat North Carolina eigentlich vor Ort in der Halle hätte sein sollen, dann aber doch mitgeteilt bekam, dass die geplante Aufzeichnung eines Interview-Segments an einen anderen Ort verlegt wurde.
CM Punk und Hangman Page: Verwirrung hält an
Weil parallel dazu auch herauskam, dass es bei der auf Punk zugeschnittenen Show eine Art schwarze Liste mit AEW-Wrestlern gibt, die dort unerwünscht sein sollen, entstand - auch innerhalb von AEW - der Eindruck, dass Punk das Wegschicken Pages veranlasst hätte.
Der Pro Wrestling Insider meldet inzwischen aber, dass auch AEW-Verantwortliche das dementieren würden: Page sei nicht aus der Arena geschickt worden, die Umplanung hätte vorab stattgefunden und hätte „nichts“ mit Punk zu tun gehabt. Auch der Observer berichtet, dass es unterschiedliche Interpretationen des Vorgangs gibt - während Sean Ross Sapp von Fightful notiert, dass Punk „ehrlich verwirrt“ über diese Angelegenheit wirke.
Womöglich handelt es sich also schlicht um einen Zufall, der im Kontext der Ereignisse ein unvorteilhaftes Bild abgab: Neben den Sticheleien von Punk gegen Page sorgte auch für Wirbel, dass der wie Page den Liga-Vizes The Young Bucks nahestehende Ryan Nemeth für Collision gebucht und eingeflogen wurde und dann doch wieder weggeschickt wurde.
„Schwarze Liste“ bei Collision?
Der jüngere Bruder von WWE-Star Dolph Ziggler war nach Punks Comeback mit diesem in Streit geraten. In seinem Fall meldet Fightful, dass Punks Lager bestätigt hätte, dass er bei Collision unerwünscht sei, Nemeth solle sich dort „nicht mal im Catering“ blicken lassen. Ähnliche Vorfälle soll es in den vergangenen Wochen um die ebenfalls mit den Bucks befreundeten Matt Hardy und Christopher Daniels gegeben haben.
Die Konfrontation mit Punk geschah bei Punks einmaligem Gastspiel bei Dynamite in seiner Heimat Chicago - der Show, nach der ein anonymer „Topstar“ der Liga für Wirbel sorgte, indem er die Einschätzung übermittelte, dass AEW auf einer „tickenden Zeitbombe“ sitze.
Fightful meldet nun auch, dass es zuletzt auch zwischen Punk und dem jungen Jack Perry eine Meinungsverschiedenheit gegeben hätte - die sich aber wohl eher im Rahmen hielt.
Punk vs. The Elite: Frust über anhaltendes Drama
Ein im vergangenen Jahr schwelender Streit zwischen Punk und Page sowie den Bucks eskalierte im vergangenen September in einer folgenschweren Backstage-Prügelei zwischen Punk und den Bucks sowie Kenny Omega. Auch damals hatte eine öffentliche Attacke Punks auf Page einen zuvor intern schwelenden Konflikt öffentlich werden lassen.
Nach einer zwischenzeitlichen Suspendierung aller an der Prügelei Beteiligten brachte Boss Tony Khan sowohl The Elite als auch Punk zurück, sie werden seitdem zeitlich und räumlich getrennt, es soll auch Schweigevereinbarungen und ein anwaltlich überwachtes Kontaktverbot geben – wovon Page, der nicht an der Prügelei beteiligt war, aber nicht betroffen ist. Er schweigt sein vielen Monaten zu dem Thema.
The Elite sind nun weiterhin Stars der Mittwochsshow Dynamite, Punk wurde – nach diversen weiteren Turbulenzen – Mittelpunkt der neuen Sendung Collision. Sie scheint auch hinter den Kulissen sein Hoheitsgebiet zu sein, aus dem er interne Gegner heraushalten will. Dem Pro Wrestling Torch zufolge wird Punk dieses Revierverhalten nicht nur negativ ausgelegt: Er werden in „seinem“ Territorium als Leader geschätzt, der eine eingeschworene Gemeinschaft bilde. Aus Punks Perspektive gehe es darum, kein „Drama“ und keine Saat für Konflikte in der Collision-Kabine zuzulassen.
Dem Observer zufolge sind nun allerdings auch viele Stars, die an dem Konflikt unbeteiligt seien, schwer frustriert, dass das Drama um Punk und seine Widersacher nicht enden will - und nun ausgerechnet kurz vor der Megashow All In im Londoner Wembley-Stadion Ende August nochmal in den öffentlichen Fokus gerückt wurde.