All Elite Wrestling hat den nächsten, wegweisenden Deal mit einem Topstar in der Tasche.
WWE-Rivale AEW: Neue Paukenschläge
Nach World Champion Jon Moxley bleibt auch die lebende Legende Chris Jericho dem WWE-Rivalen treu: AEW verkündete am Dienstagmorgen, dass der Kanadier einen neuen Drei-Jahres-Vertrag bis Dezember 2025 mit der Liga unterschrieben hat. (NEWS: Alle Neuigkeiten zu AEW)
Der bald 52-Jährige, der bislang keine Hinweise auf Rücktrittspläne gegeben hat, wird wie Moxley auch hinter den AEW-Kulissen aktiver: Er wird künftig auch als „Kreativberater“ und als für die Zusammensetzung von Matches und Segmenten zuständiger Producer fungieren. Auch seine Rolle als Mentor junger Talente - aktuelles Beispiel: der hochveranlagte Daniel Garcia - wird betont.
„Es läuft wirklich gut hier und ich habe das Gefühl, dass diese Company meine Company ist“, begründete Jericho in Variety seine Entscheidung: „Ich bin hier seit Tag 1 und es gibt wirklich keinen Grund, hier nicht weiterzumachen.“
- Ein hochbrisanter, verdeckter Übergriff von WWE auf AEW: Heelturn - der SPORT1 Wrestling Podcast - die aktuelle Folge auf SPORT1, Spotify, Apple Podcasts, Google Podcasts und überall, wo es Podcasts gibt
Chris Jericho setzt einzigartige Karriere bei AEW fort
Jericho blickt auf eine lange und in dieser Form beispiellose Karriere in der Branche zurück: In den Neunzigern war er aktiv in Japan und Mexiko sowie für alle damals überregional wichtigen US-Promotions (SMW, ECW, WCW, WWF).
Bei WCW feierte er als dampfplaudernd unterhaltsamer „Ayatollah of Rock ‘n‘ Rollah“ den Durchbruch, es folgte eine fast 20-jährige Hall-of-Fame-Karriere bei WWE - besondere Meilensteine: seine Debüt-Promo mit dem Rededuell gegen Dwayne „The Rock“ Johnson, sein erster World-Title-Gewinn mit Siegen über die Rock und „Stone Cold“ Steve Austin, seine meisterhaft erzählte Rivalität mit Ikone Shawn Michaels.
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Ende 2017 erlebte Jericho einen dritten Frühling, als er WWE verließ und mit einem vielbeachteten „Dream Match“ gegen den heutigen AEW-Kollegen Kenny Omega den damaligen Boom der Japan-Liga NJPW massiv befeuerte. Anfang 2019 schloss er sich als erster großer Star nach der Gründungscrew um Omega, Cody Rhodes und die Young Bucks (Nick und Matt Jackson) dem Start-up AEW an und wurde auch ihr erster World Champion.
Tony Khan stellt auch „tolle Nachrichten“ um ROH in Aussicht
Jericho - bekannt auch als Sänger der Rockband „Fozzy“ - veredelt die Liga seitdem mit einer noch immer beachtlichen Altersform im Ring, vor allem aber als gewohnt schillernder Charakter, der durch das Zusammenspiel vor und hinter den Kulissen diverse junge Stars wie Sammy Guevara, MJF und derzeit vor allem Garcia nach vorn brachte.
In einem parallel veröffentlichen Interview mit Sports Illustrated betonte Ligaboss Tony Khan Jerichos „unglaublichen Wert“ für AEW - und stellte den AEW-Fans weitere gute Nachrichten in Aussicht. Für das AEW-Schwesterprojekt Ring of Honor (ROH) sei ab 2023 eine wöchentliche Fernsehshow in Planung, es werde diesbezüglich bald „tolle Neuigkeiten“ geben. Jericho ist aktuell World Champion der in diesem Jahr aufgekauften Liga, die im TV aktuell noch unter der Flagge von AEW läuft.
Jericho-Deal sendet auch wichtiges Signal an den TV-Partner
Jerichos Vertragsverlängerung ist wie die von Moxley ein wichtiges Zeichen nach zuletzt unruhigen AEW-Monaten mit diversen Negativschlagzeilen, allen voran dem Eklat um Ex-Champion CM Punk und dessen Backstage-Prügelei mit Omega und den Bucks. Punk soll vor dem Aus stehen, über die Lage um die ebenfalls suspendierten Liga-Mitgründer hüllt sich AEW seit Wochen in Schweigen.
Wie Moxley soll sich auch Jericho zuletzt als Führungspersönlichkeit in der Umkleidekabine sehr um die Beruhigung der internen Atmosphäre verdient gemacht haben, seine fortlaufende Präsenz ist auch ein wichtiges Signal für den Medienpartner Warner Discovery.
Mit diesem verhandelt AEW aktuell eine Verlängerung des auslaufenden TV-Vertrags - der Umfang des neuen Deals wird eine entscheidende Rolle dabei spielen, wie konkurrenzfähig die Liga in den kommenden Jahren im Verhältnis zum Milliarden-Imperium WWE sein wird.
AEW konnte seit Beginn des Jahres zwar keine Quotensiege mehr über den Marktführer einfahren, die Hauptsendung Dynamite genießt in den USA dennoch weiter beachtlichen Zuschauerzuspruch. Jericho sieht es inzwischen offensichtlich als Teil seiner persönlichen Mission, dass es dabei bleibt.