Ein Riesen-Eklat um den früheren World Champion CM Punk, Wirbel um wechselwillige Stars, diese Woche auch noch eine weitere Backstage-Prügelei zwischen Andrade El Idolo und Sammy Guevara: WWE-Rivale AEW erlebt einen unruhigen Herbst - in dem diese Nachricht nun ein wichtiges Zeichen ist.
Großer Deal! AEW setzt Ausrufezeichen
Jon Moxley, Nachfolger des wohl scheidenden Punk als Titelträger, hat einen neuen, bis 2027 Fünf-Jahres-Vertrag unterschrieben, die Liga bindet damit eine ihrer größten Identifikationsfiguren dauerhaft an sich. (NEWS: Alle Neuigkeiten zu AEW)
Der frühere Dean Ambrose setzt mit seiner Entscheidung allen ohnehin leisen Spekulationen ein Ende, dass es ihn zurück zu WWE ziehen könnte. Der 36-Jährige scheint seine Rente AEW zu planen.
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AEW bindet „unschätzbaren“ Jon Moxley langfristig
„Jon Moxley erlebt die beste Zeit seiner Karriere“, wird Ligaboss Tony Khan in einer Medienmitteilung von AEW zitiert - strategisch wohl nicht zufällig versandt zu Beginn eines großen WWE-Wochenendes mit der „Season Premiere“ von SmackDown und der Großveranstaltung Extreme Rules.
Der Deal mit Moxley stelle sicher, dass dieser „nicht nur den kometenhaften Aufstieg von AEW begleitet hat, sondern auch integraler Teil unseres anhaltenden Erfolgs bleibt“. Moxley solle künftig auch hinter den Kulissen mehr eingebunden werden, als „Mentor und Trainer“ für jüngere Stars: „Sein Wrestling-Verstand ist unschätzbar.“
Moxley selbst würdigte bei der Verkündung „den Spirit der Company und ihrer Fans“, er werde „alles, was ich in meinem Kopf, meinem Körper und meiner Seele habe dafür einsetzen, um dabei zu helfen, das Beste aus AEW herauszuholen“.
Früherer Dean Ambrose schied bei WWE im Frust
Der frühere WWE-Champion Moxley - bei WWE als Teil der Gruppierung „The Shield“ mit Roman Reigns und Seth Rollins zum Topstar geworden - hatte seinen Ex-Arbeitgeber Anfang 2019 verlassen und sich dem damals frisch gegründeten Konkurrenten angeschlossen.
Moxley begründete seine damalige Entscheidungen mit dem Frust über die Ausrichtung von WWE und die Darstellung seines Charakters. Bei AEW genießt er mehr kreative Freiheit und freiere Hand für seinen Hang zu „beautiful violence“ und oft blutigen Matches (die bei WWE wegen der jugendfreundlicheren Präsentation tabu sind). Moxley darf außerdem auch weiterhin Gastspiele für die japanische Partner-Promotion NJPW und kleinere Independent-Promotions bestreiten.
An der Überzeugung, bei AEW besser aufgehoben zu sein, hat sich offensichtlich auch durch den Machtwechsel von Vince McMahon zu „Triple H“ Paul Levesque als neuen Kreativlenker nichts geändert. Moxley hatte in Interviews wiederholt betont, dass er „nie mehr einem Skript folgen“ wolle - ein Wunsch, den ihm auch Triple H kaum erfüllen hätte können.
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Zu AEW-Boss Khan hatte Moxley stets ein gutes Verhältnis, das sich vertiefte durch die tragende Rolle, die „Mox“ als Champion und Top-Performer im für die ganzen Wrestling-Branche prekären ersten Jahr der Corona-Pandemie spielte - und durch den Beistand, den Khan Moxley seinerseits in der Alkohol-Therapie leistete, in die dieser sich vor einem Jahr begeben hatte.
Deal mit Moxley auch wichtiges Signal vor TV-Verhandlungen
Moxley spielte eine Schlüsselrolle in der Erfolgsgeschichte der Promotion von Milliardärssohn Khan, die weiter beachtlich ist, trotz der jüngsten Wirren und des sich anbahnenden Verlusts von Topstar Punk.
Zwar hat AEW im Quotenvergleich mit der in diesem Jahr wieder boomenden WWE zuletzt an Boden verloren, dennoch hat sich die Hauptshow Dynamite als in der jungen Zielgruppe oft meistgesehene Show des Tages im US-Kabelfernsehen etabliert.
In diesem Herbst steht AEW vor einer richtungweisenden Neuverhandlung der auslaufenden TV-Verträge mit Medienriese Warner Discovery. Der Umfang des neuen Deals wird die Konkurrenzfähigkeit der Liga in den kommenden Jahren in hohem Maße definieren - auch vor diesem Hintergrund ist der Deal mit Moxley nun ein wichtiges Signal an den TV-Partner.