Acht Jahre nach der schmutzigen Scheidung von WWE und vier Jahre nach dem missglückten Neustart als MMA-Kämpfer bei der UFC scheint CM Punk nun auch bei AEW vor einem bitteren Ende zu stehen.
Neuer Report: CM Punk vor dem Aus
Ein neuer Bericht eines langjährigen Branchenkenners legt nahe, dass der suspendierte Ex-Champion nach dem Eklat um seine Wut-PK und die anschließende Backstage-Prügelei nicht mehr zu AEW zurückkehren wird.
Sollte sich das bewahrheiten, spräche viel für ein endgültiges Karriere-Ende des Topstars - ein Jahr nach seiner frenetisch bejubelten, als Traum-Comeback begonnenen Wiederkehr. (NEWS: Alle Neuigkeiten zu AEW)
- Die bizarre Selbstdemontage des CM Punk: Heelturn - der SPORT1 Wrestling Podcast - die aktuelle Folge auf SPORT1, Spotify, Apple Podcasts, Google Podcasts und überall, wo es Podcasts gibt
Langjähriger Branchenkenner erwartet CM Punk nicht zurück
Wie der bekannte Wrestling-Journalist Wade Keller auf einer Audio-Hotline seines Pro Wrestling Torch schildert, „deutet alles in Richtung einer Abfindungsregelung (‘buyout‘), um aus seinem Vertrag herauszukommen“. Noch sei die Sache zwar nicht „zu 100 Prozent“ klar, er erwarte Punk allerdings nicht zurück bei AEW.
Keller ist einer der dienstältesten US-Reporter seines Fachs, er berichtete schon vor rund 30 Jahren vom großen Steroidprozess gegen den früheren WWE-Boss Vince McMahon. In der jüngeren Vergangenheit war er unter anderem der Erste, der den WWE-Abgang von Jon Moxley (damals: Dean Ambrose) vermeldete - Punks am Mittwoch beim TV-Special Grand Slam frisch gekürtem Nachfolger als AEW World Champion.
Punk löste riesigen Eklat bei Pay Per View All Out aus
CM Punk hatte zu Beginn des Monats für riesigen Wirbel gesorgt, als er auf der Pressekonferenz nach dem Pay Per View All Out Ex-Champion Hangman Page und die drei Liga-Mitgründer und -vizepräsidenten Nick und Matt Jackson (The Young Bucks) sowie Kenny Omega wüst beschimpfte.
Eine wilde Backstage-Prügelei unter Beteiligung von Punk, den Jacksons, Omega und Punks langjährigem Freund Ace Steel - bei AEW als Producer angestellt - war die Folge. Nach übereinstimmenden Medienberichten soll Punk den ersten Schlag gesetzt haben, angeblich in einer selbst empfundenen Notwehr-Situation wegen der aufgeheizten Lage. Ligaboss Tony Khan hat - ohne es offiziell zu verkünden - alle Protagonisten der Prügelei suspendiert und externe Ermittler mit einer Untersuchung beauftragt.
Wegen der drohenden juristischen Konsequenzen schweigt Khan zum Thema, auch alle Angestellten der Liga sind dazu angehalten.
Eine zerbrochene Freundschaft als Stein des Anstoßes
Hintergrund der Verwerfungen ist ein persönlicher Streit zwischen Punk und Page, der Punk in einem gemeinsamen TV-Segment im Mai unabgesprochen als Heuchler und Intriganten porträtierte (was Punk ihm im vergangenen Monat in gleicher Münze heimzahlte).
- Folgen Sie den SPORT1-Wrestlingexperten Martin Hoffmann (@Wrestlerzaehler) und Marcus Hinselmann (@heelturnmarcus) auf Twitter
Page soll Punk unterstellen, verantwortlich dafür zu sein, dass Pages guter Freund Colt Cabana aus dem AEW-Programm entfernt und zur neu aufgebauten Schwesterliga ROH abgeschoben wurde (was Punk und auch Khan zurückgewiesen haben). Punk und Cabana waren früher selbst beste Freunde, haben sich dann aber in einem Konflikt um die teuren Prozesskosten eines gemeinsamen Rechtsstreits gegen WWE-Arzt Chris Amann böse zerstritten.
Omega und speziell die Bucks hat Punk wiederum auf dem Kieker, weil er glaubt, dass sie im Kontext des Konflikts mit Page rufschädigende Details über ihn an die Presse weitergegeben haben. Mehrere Journalisten, unter ihnen der von Punk auf der PK persönlich angesprochene Szene-Guru Dave Meltzer (Wrestling Observer) haben das dementiert.
WWE? Auch CM Punk und Triple H waren sich nicht grün
Sollte das Tischtuch zwischen Punk und AEW tatsächlich zerstritten sein, gilt als fraglich, ob der 43 Jahre alte Punk je noch einmal in einen Wrestling-Ring zurückkehren wird.
Auch Punks Verhältnis zu WWE ist zerrüttet, als Punk vor einigen Jahren erstmals Comeback-Gedanken hat durchblicken lassen, hatte sich die Liga nicht um ihn bemüht. Ob in Punks Fall der Führungswechsel von Vince McMahon auf „Triple H“ Paul Levesque als neuen „Chief Content Officer“ einen Unterschied macht, ist unsicher. Auch Levesque war seinerzeit schon persönlich tief verstrickt in den Konflikt zwischen Punk und WWE.
Via Social Media wurde in diesem Monat oft ein alter Clip eines WWE-Rededuells zwischen Punk und Triple H aus dem Jahr 2012 geteilt, in dem die beiden ihren damaligen Streit verarbeiteten - und in denen Triple H in auffallend ähnlicher Weise wie jüngst Page als scheinheilig darstellte.
Unabhängig davon, wie AEW weiter mit seinem Fall umgeht, wird Punk in jedem Fall lange nicht im Ring zu sehen sein: Vor dem Eklat bei All Out hatte er sich in dem Match gegen Moxley einen Trizepsriss zugezogen und wird rund acht Monate ausfallen.