,Nach dem folgenschweren Prügel-Eklat um den frisch gekürten World Champion CM Punk hat WWE-Rivale AEW die ersten Konsequenzen vollzogen - und sie sind von noch größerer Tragweite als anfänglich berichtet.
Nach Eklat: AEW vollzieht Paukenschlag
CM Punk verliert Titel - und nicht nur er
Bei der TV-Show AEW Dynamite verkündete Ligaboss Tony Khan in einem Backstage-Segment, dass nicht nur Punk, sondern auch die AEW-Vizepräsidenten Kenny Omega und Nick und Matt Jackson (The Young Bucks) ihre Titel los sind. Omega und die Bucks hatten am Sonntag beim Pay Per View All Out die neu eingeführten Trios-Gürtel gewonnen - ehe sie sich nach einer Aufsehen erregenden Wut-PK Punks eine Kabinenprügelei mit diesem lieferten. (NEWS: Alle Neuigkeiten zu AEW)
Khan nannte in seinem von Buhrufen begleiteten Auftritt weder Punk noch die Liga-Mitgründer beim Namen und sprach auch nicht von der Suspendierung, die er gegen alle verhängt haben soll. Dafür gab es ein anderes Signal, das aufhorchen ließ: Alle vier wurden aus dem Intro der Show entfernt.
Zum Status von Punk - der sich bei All Out auch „ernsthaft“ verletzt haben soll und ohnehin lange auszufallen scheint - gab es über Nacht keine handfesten Neuigkeiten: Sports Illustrated hatte am Mittwoch berichtet, dass der Tag mit seinem Aus bei der Liga enden könnte. Ins Zentrum von Dynamite rückten stattdessen zwei andere Stars, die furiose Auftritte hinlegten: der von Punk als Champion entthronte Jon Moxley und der am Sonntag spektakulär zurückgekehrte Jungstar MJF.
MJF mit irrwitzig dreister Comeback-Promo
MJF eröffnete das Geschehen im Ring mit einer Ansprache, in der er seine selbst viele Wellen schlagende „Shoot Promo“ von Anfang Juni zunächst als Witz darstellte: Alles nicht so gemeint gewesen, AEW und die Fans seien cool, er werde gut bezahlt und sei jetzt gerne wieder hier - gerade jetzt, wo die Liga offensichtlich eine Führungspersönlichkeit brauche.
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Der jüdische Jungstar erinnerte dann dreist an die biblische Geschichte von Moses, der das Meer geteilt hätte, um sein Volk ins gelobte Land zu führen. Natürlich, er sei nicht Moses, ergänzte MJF dann: Er sei ein noch viel größerer Mann!
MJF verkündete, dass er nicht an dem Turnier teilnehmen werde, in dem ein neuer Champion gekrönt wird: Stattdessen werde er seinen bei All Out gewonnenen Casino-Chip gegen den Sieger einsetzen.
Khan verkündete zu Beginn der Show ein Mini-Turnier um den Titel, das beim Dynamite-Special „Grand Slam“ im Arthur-Ashe-Stadium in New York gipfeln wird, als Teilnehmer benannte er Chris Jericho, Hangman Page, Bryan Danielson, Darby Allin, Sammy Guevara und Jon Moxley - der als Favorit in das Turnier geht, speziell nach den Szenen, die folgten.
MJF provoziert mit Hymne auf WWE
Moxley konfrontierte MJF im Ring und veranlasste ihn damit, dessen „wahres“ Gesicht zu zeigen: MJF begann, die Fans zu beschimpfen und reizte sie weiter mit der Enthüllung seiner eigentlichen Gedankenspiele: Er habe vor, den Titel zu erringen, um ihn als Druckmittel im Bieterkrieg um seine Dienste einzusetzen, der nach seinem Vertragsende 2024 zwischen AEW und Marktführer WWE ausbrechen werde.
MJF nannte WWE nicht beim Namen, sprach aber in genüsslicher Provokation von einer „wahren Wrestling-Liga mit echten Wrestlern und echten Fans“ und ließ die Namen des von AEW zu WWE gewechselten Cody Rhodes (“mein Freund und Held“), WWE-Co-Chef Nick Khan (“ein wirklicher Boss, der einzige Khan in der Branche, der was gilt“) und Kreativboss „Triple H“ Paul Levesque fallen (“Es ist das Beste fürs Business“).
Jon Moxley mit emotionaler Blut-Schweiß-und-Tränen-Rede
MJF legte dann einen taktischen Rückzug hin, Moxley blieb allein im Ring zurück und hielt eine emotionale Blut-Schweiß-und-Tränen-Ansprache, die nach den Wirren um Punk auch als Botschaft an die Kabine zu lesen war.
Der frühere Dean Ambrose von WWE sprach über das, was AEW und den nun vakanten World Title ausmache - in vor dem aktuellen Hintergrund vielsagenden Worten: Der Titel stehe für „Leidenschaft für diesen Sport, Leidenschaft für dieses Business“, den guten Geist der Wrestlerinnen und Wrestler in der Kabine, der Fans und ihrer Sehnsucht nach Helden, wie zu Beginn der Corona-Pandemie, als die Welt dringend Helden gebraucht hätte.
Der Titel sei geschaffen worden, um „die dunkle und hässliche Seite dieses Geschäfts sterben zu lassen, mit der anderen Generation, die dafür steht“. Er repräsentierte „die Freiheit, so großartig zu sein, wie du es willst und wagst“.
Er werde den Titel wiedergewinnen und ihm gerecht werden, „es ist jetzt Zeit, eine Legende zu werden“.
Später folgte das erste Turniermatch, in dem Moxleys Kumpel Bryan Danielson Hangman Page besiegte, den Ex-Champion, der mit im Zentrum der Ereignisse stand, die am Sonntag den Eklat ausgelöst hatten - selbst aber nicht mehr vor Ort war. Danielson trifft nun auf Chris Jericho, der wie Moxley ein Freilos fürs Halbfinale bekam.
Die weiteren Highlights:
- Im Eröffnungskampf der Show wurden sogleich neue Trios-Champions gekürt: Das Death Triangle (Pac, Rey Fenix und Penta El Zero Miedo) besiegte die Best Friends (Orange Cassidy, Trent Beretta und Chuck Taylor) - eine weitere Entscheidung mit Signalwirkung, um die angespannte Stimmung in der Kabine zu bessern: Pac, Fenix und Penta sind verdiente und allseits respektierte Urgesteine der Liga.
- Ein weiterer neuer Champion wurde im Hauptkampf gekrönt: In einem Duell zweier hochbegabter Jungstars entthronte Lokalmatador Daniel Garcia Wheeler Yuta als Pure Champion der AEW-Schwesterliga ROH. Nach dem Kampf wurde die Story zwischen Garcia, seinem Mentor Chris Jericho und dessen Rivale Bryan Danielson vorangetrieben, als Danielson Garcia zum Sieg gratulierte und der einen Handschlag des „American Dragon“ annahm - zu Jerichos großem Missfallen.
Die Ergebnisse von AEW Dynamite am 7. September 2022:
AEW World Trios Title Match (vakant): The Death Triangle besiegen The Best Friends - TITELWECHSEL
AEW Women‘s Interim Title Match: Toni Storm (c) besiegt Penelope Ford
TNT Title Match: Wardlow (c) besiegt Tony Nese
AEW World Title Tournament First Round Match: Bryan Danielson besiegt Hangman Page
ROH Pure Title Match: Daniel Garcia besiegt Wheeler Yuta (c) - TITELWECHSEL!