Marktführer WWE hat am Samstag mit einem überraschungsreichen Mega-Event mit Tyson Fury als Stargast vorgelegt, Konkurrent AEW hat im Gegenzug sein aktuell größtes Ass aus dem Ärmel gezogen.
AEW kontert WWE mit Mega-Comeback
Der Pay Per View All Out - vor einem Jahr Bühne für die Debüts von CM Punk, Adam Cole und Bryan Danielson - endete in diesem Jahr erneut mit einer großen Inszenierung, die viele Weichen neu stellt. (NEWS: Alle Neuigkeiten zu AEW)
Die Geschehnisse entfalteten sich, nachdem Lokalmatador Punk (der bei der Pressekonferenz nach der Show für einen potenziell folgenschweren Eklat sorgte) im Hauptkampf der Show den World Title der Liga wie erwartet gegen Jon Moxley zurückgewann. Als neuer Herausforderer trat hinterher ein zunächst mit Teufelsmaske getarnter Unbekannter auf den Plan, der zuvor mit Hilfe einer neuen Gruppierung das Casino Ladder Match und damit das Anrecht auf das nächste Titelmatch gewann.
In einem cleveren und anspielungsreichen Schlusssegment enttarnte sich der effektvoll zum Klassiker „Sympathy for the Devil“ von den Rolling Stones eingezogene Gottseibeiuns: Es ist Punks alter Rivale Maxwell Jacob Friedman alias MJF - vor einigen Monaten nach einem rätselhaften Eklat von der Bildfläche verschwunden und nun wieder denkbar groß eingeschlagen!
- „Was CM Punk da gemacht hat, war verantwortungslos“: Heelturn - der SPORT1 Wrestling Podcast - die aktuelle Folge auf SPORT1, Spotify, Apple Podcasts, Google Podcasts und überall, wo es Podcasts gibt
Stokely Hathaway bereitet MJF das Feld
Das Feld für das große Comeback hatte zuvor das neue Bündnis von Friedmans altem Independent-Weggefährten Stokely Hathaway bereitet.
Der Manager (Malcolm Bivens bei WWE) stürmte mit den Schergen, die er in den vergangenen Wochen rekrutiert hatte - Ethan Page, Lee Moriarty, W. Morrissey (Big Cass) und Billy Gunns Söhne Austin und Colten - den Eröffnungskampf und hängte selbst den großen Pokerchip aus der Verankerung, um seinem anonymen „Joker“ den Sieg zu sichern.
Hathaway überreichte der Teufelsfigur den Chip, diese meldete sich dann am Ende der Show zurück.
MJF zitiert legendären Moment von CM Punk
Während Punks Siegesfeier wurde plötzlich ein historischer Clip mit einer der berühmtesten Promo-Ansprachen Punks aus seiner Zeit vor WWE eingespielt: Sein Auftritt nach dem Gewinn des World Titles 2005, in dem er sich gegen die Fans wandte und dabei das legendäre Filmzitat aus „Die üblichen Verdächtigen“ anbrachte: „The greatest trick the Devil ever pulled was convincing the world he didn‘t exist.“
Wie einst auch Punk knüpfte nun MJF mit den Worten „... and I‘m the Devil himself“ an den Schlüsselsatz des Gangsterfilms mit Kevin Spacey an (in dem sich Kevin Spacey einst ebenfalls zu „Sympathy for the Devil“ als der mysteriöse Gangsterboss Keyser Soze enthüllte).
Wissenswertes zum Thema Wrestling:
Unter tosendem Jubel der Fans tauchte der demaskierte MJF schließlich mit seinem eigentlichen Theme auf der Einmarschrampe auf, zeigte dem Publikum den Mittelfinger, signalisierte Punk, dass er seinen Gürtel erobern werde - und ging wieder.
Die Fehde Punk - MJF wird nun offensichtlich das tragende Element des wegweisenden TV-Herbsts von AEW, in dem die Liga die für eine möglichst lukrative Verlängerung des auslaufenden TV-Deals kämpfen will.
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Die weiteren Highlights:
- Die neu kreierten Trios-Titel holten sich wie erwartet der frisch zurückgekehrte Ex-Champion Kenny Omega und die Young Bucks. Das Trio besiegte seinen gemeinsamen Weggefährten Hangman Page, mit dem es zuletzt Versöhnungstendenzen gab, und dessen Kumpane John Silver und Alex Reynolds von der Dark Order.
- In Abwesenheit des verletzten Damenchampions Thunder Rosa sicherte sich dessen Partnerin Toni Storm in einem Vierkampf mit Britt Baker, Hikaru Shida und Jamie Hayter eine Interimsversion des Titels.
Die übrigen Titel, die auf dem Spiel standen, blieben bei ihren Besitzern: Die unbesiegte Jade Cargill blieb TBS-Champion gegen Athena (ehemals Ember Moon bei WWE), in einem exzellenten Match verteidigten zudem die Tag Team Champions Swerve in our Glory (Keith Lee und Swerve Strickland) ihre Gürtel gegen die Publikumslieblinge The Acclaimed.
- Das groß aufgebaute Hassduell zwischen Legende Christian Cage und dem jungen „Jungle Boy“ Jack Perry endete mit einer Farce: Perry - angestachelt von abschätzigen Kommentaren Cages über seinen tragisch verstorbenen Vater Luke Perry - wurde vor Matchbeginn von Partner Luchasaurus verraten und attackiert. Der maskierte Hüne hatte sich also nur zum Schein von Cage ab- und Perry wieder zugewandt. Cage pinnte Perry in weniger als einer Minute, ohne selbst körperlich zu werden. Cage ist verletzt und konnte deshalb kein richtiges Match bestreiten, wie mittlerweile bekannt geworden ist.
- In einem weiteren Duell zweier früherer World Champions besiegte Chris Jericho - wieder mit seinem Old-School-Charakter „Lionheart“ Bryan Danielson (Daniel Bryan) mit einem Tiefschlag und brach so die informelle Abmachung eines Wettstreits, wer der bessere „Pure Wrestler“ sei. Jerichos Zögling Daniel Garcia, der zuletzt mit den Methoden seines Mentors nicht mehr einverstanden zu sein schien, sah kritisch von hinter den Kulissen aus zu.
Die Ergebnisse von AEW All Out 2022:
Casino Ladder Match: The Joker (MJF) besiegt Andrade El Idolo, Claudio Castagnoli, Dante Martin, Rey Fenix, Rush, Wheeler Yuta
AEW Trios Title Tournament Final: Kenny Omega & The Young Bucks besiegen Hangman Page & The Dark Order (John Silver & Alex Reynolds) - TITELWECHSEL!
TBS Title Match: Jade Cargill (c) besiegt Athena
FTR & Wardlow besiegen Jay Lethal & The Motor City Machine Guns
Powerhouse Hobbs besiegt Ricky Starks
AEW World Tag Team Title Match: Swerve in our Glory (c) besiegen The Acclaimed
AEW Interim Women‘s Title Match: Toni Storm besiegt Britt Baker, Hikaru Shida Jamie Hayter
Christian Cage besiegt Jungle Boy Jack Perry
Chris Jericho besiegt Bryan Danielson
Darby Allin, Miro & Sting besiegen The House of Black
AEW World Title Match: CM Punk besiegt Jon Moxley (c) - TITELWECHSEL!