Die Dallas Mavericks wählten ihn einst als ersten Inder im NBA Draft - nun versucht WWE-Rivale AEW den 2,18-Meter-Mann im Wrestling groß herauszubringen.
2,18-m-Riese debütiert wegen TV-Beben
Zum Abschluss der aktuellen Ausgabe der TV-Show Dynamite feierte Satnam Singh Bhamara sein Überraschungsdebüt für die Promotion von Tony Khan. Er attackierte den frisch verpflichteten Samoa Joe und verbündete sich mit dem Duo aus Jay Lethal und dessen indisch-amerikanischem Weggefährten Sonjay Dutt - der auch Singhs Wrestling-Trainer ist. (NEWS: Alle Neuigkeiten zu AEW)
Singh streckte Joe - vorher siegreich in einem Match gegen Japan-Mythos Minoru Suzuki - mit einem Clothesline nieder, schickte ihn dann in die Ringtreppe und drückte dann im Ring mit einem „Cranium Crunch“ auf Joes Kopf ein. Lethal setzte dann noch gegen seinen ehemaligen Mentor nach, am Ende thronte das neu formierte Trio über Ex-WWE-Star Joe, der sich gegen Suzuki den Television Title seiner früheren Liga ROH gesichert hatte.
Dirk Nowitzki frotzelte über Teamkollege Satnam Singh
Die Mavericks hatten Singh 2015 an 52. Stelle gewählt, zum NBA-Durchbruch reichte es nicht für den Mann, über den Teamkollege Dirk Nowitzki seinerzeit frotzelte, dass es eine Leistung gewesen wäre, jemanden zu finden, der noch langsamer sei als er.
Singh spielte in der G-League für die Texas Legends und in Kanada für St. John‘s Edge. Der 26-Jährige, dessen Draft-Rechte die Mavericks 2019 an die Memphis Grizzlies weitergaben, spielte letztlich nie in der NBA und orientierte sich neu. Nachdem Singh schon 2017 bei WWE vorgekämpft hatte, verpflichtete ihn AEW im September vergangenen Jahres.
Wissenswertes zum Thema Wrestling:
Er wird dort seitdem in Atlanta zum Wrestler ausgebildet, sein Werdegang erinnert an den von WWE Hall of Famer The Great Khali, von WWE seinerzeit auch als Anheizer des riesigen indischen Marktes warmgehalten. Generell hat die Inszenierung von Riesen wie André the Giant, Giant Gonzalez und dem inzwischen ebenfalls bei AEW unter Vertrag stehenden „Big Show“ Paul Wight im Wrestling Tradition.
Singh ist der bislang größte Wrestler bei AEW, aber zwei Zentimeter kleiner als der aktuell bei WWE prominent präsentierte Ex-Basketball-Kollege Omos.
Singhs Debüt steht im Kontext eines TV-Bebens
Laut US-Medienberichten (Fightful, Wrestling Observer) ist der Zeitpunkt von Singhs Debüt strategisch bewusst gewählt von Khan - Sohn des Milliardärs Shahid Khan, dem die Jacksonville Jaguars aus der NFL und der FC Fulham aus der englischen Premier League gehören.
AEW hat im vergangenen Sommer einen TV-Deal mit dem indischen Eurosport geschlossen, Singh als dort schon bekannter Star soll helfen, die Marke AEW dort zu etablieren und die Fernseh-Partnerschaft zu festigen.
Das Signal mit Singh sei auch im Kontext der soeben vollzogenen Fusion der Medienriesen Warner Media und Discovery zu sehen: Warner Media stand auch hinter den US-TV-Partnern TNT und TBS, Discovery hinter Eurosport (auch in Deutschland). Das neue Konglomerat Warner Bros. Discovery ist nun Dachmarke für alle Sender - und die Beziehungspflege zu den dort Verantwortlichen spielt auch eine Rolle mit Blick auf den 2023 auslaufenden TV-Vertrag.
Wie viel Warner Discovery für eine Verlängerung bieten wird, wird die Konkurrenzfähigkeit von AEW in den kommenden Jahren maßgeblich beeinflussen - vor allem auch im Vergleich mit WWE, die mit ihren aktuellen TV-Partnern NBC Univeral (RAW) und Fox (SmackDown) Milliarden-Deals abgeschlossen haben (plus einen ebenso großen Streaming-Vertrag) und ab 2024 wohl noch mehr kassieren werden.
Die weiteren Highlights:
- In einem sehenswerten und konterreichen Eröffnungskampf fuhr Topstar CM Punk gegen den maskierten Penta Oscuro einen weiteren Sieg ein - und unterstrich seine Ambitionen auf den World Title, den am Freitag bei Rampage Champion Hangman Page und Adam Cole in einem Texas Death Match auskämpfen.
- Coles Verbündete reDRagon (Bobby Fish und Kyle O‘Reilly) verpassten bei Dynamite den Griff nach den Tag-Team-Titeln der Liga: Der Jurassic Express aus dem maskierten Luchasaurus und Luke-Perry-Sohn Jungle Boy blieb siegreich. Nach dem Kampf deuteten FTR - mit den großen Siegen und hochgelobten Fights gegen die Briscoes und die Young Bucks im Rücken - ihren eigenen Anspruch auf die Titel an.
- MJF scheiterte einmal mehr daran, ungestört von seinem Ex-Bodyguard Wardlow seine Kreise zu ziehen. Das von Wardlow ausgelöste Chaos sorgte für eine Niederlage von MJF gegen Captain Shawn Dean durch Auszählen. MJF - der laut Drehbuch Wardlows Vertrag weiter kontrolliert - verkündete danach eine Änderung seiner Strategie: Statt Wardlow das Auftauchen bei AEW zu untersagen, will er ihn nun in Matches stecken und schwächen. Der Erste, der den Job erledigen soll: Schwergewicht The Butcher.
- Die jüngst formierte Jericho Appreciation Society um Chris Jericho - die sich als „Sports Entertainer“ á la WWE im Kontrast zu den „Wrestlern“ von AEW inszeniert - gelang ein Sieg gegen ihre Rivalen Eddie Kingston, Santana und Ortiz, herbeigeführt durch unfairen Einsatz von Jerichos Baseballschläger Floyd.
- Ricky Starks, Lokalmatador in New Orleans und daher trotz seiner Schurkenrolle bejubelt, konnte zusammen mit Powerhouse Hobbs das Duo der bei WWE glücklosen Keith Lee und Swerve Strickland bezwingen. Den Unterschied in dem actionreichen Match machte am Ende ein Eingriff von Manager Taz.
Die Ergebnisse von AEW Dynamite am 13. März 2022:
CM Punk besiegt Penta Oscuro
AEW World Tag Team Title Match: The Jurassic Express (c) besiegen reDRagon
Shawn Dean besiegt MJF durch Count Out
The Jericho Appreciation Society besiegt Eddie Kingston, Santana & Ortiz
Marina Shafir besiegt Skye Blue
Powerhouse Hobbs & Ricky Starks besiegen Keith Lee & Swerve Strickland
ROH World Television Title Match: Samoa Joe besiegt Minoru Suzuki (c) - TITELWECHSEL!