WWE-Konkurrent AEW hat bei seinem letzten großen TV-Special des Jahres ein hochklassiges Wrestling-Feuerwerk geboten - und diverse Andeutungen nahender Debüts gestreut.
AEW: Kracher und drei Debüt-Andeutungen
Bei „Winter is coming“, einer Sonderausgabe der wöchentlichen Show Dynamite, überbot der von WWE übergelaufene Bryan Danielson (Daniel Bryan) sein vielgepriesenes Duell mit Ex-Champion Kenny Omega in New York: Gegen den amtierenden World Champion Hangman Page gab es ein herausragendes Titelmatch, das erst nach einer Stunde sein Ende fand und dabei die Aussicht auf ein Wiedersehen bot. (Darum wechselten Bryan Danielson von WWE zu AEW)
Daneilson und Page, der nach seinem ebenfalls hochklassigen Titelgewinn gegen Omega erneut bewies, dass er im Ring auf dem Niveau der Weltbesten operiert, trennten sich nach 60 Minuten mit einem „Time Limit Draw“, das bei der Qualität des Kampfs aber trotz des fehlenden Siegers wenig Unzufriedenheit hinterließ.
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Hangman Page und Bryan Danielson treiben sich ans Limit
Neben der technischen Klasse der beiden trug vor allem das Storytelling die Show: Der in den vergangenen Wochen mit verbalen Tiefschlägen und brutalen Demontagen von Pages Freunden aus der Dark Order zur Hassfigur aufgebaute Danielson gab weiter den Erzschurken, während Page gegen den American Dragon ans Limit ging und dabei auch ungewohnte Aktionen aus dem Repertoire holte.
Als kleine Verbeugung vor dem Undertaker - in dessen texanischer Heimat das Match stattfand - zeigte Page einen Tombstone Piledriver und aus Rache an Danielson auch dessen eigene Kopftrittserie. Als der Marathon nach der Buckshot Lariat von Page gegen Danielson zu enden schien, verkündete der Ringsprecher das Ende des Kampfes, bevor Page zum Pinfall ansetzten konnte: Das Zeitlimit war abgelaufen.
Alles sieht nun nach einem Rückkampf aus, womöglich beim nächsten Pay Per View Revolution am 6. März, womöglich aber auch schon früher, am 8. Januar gibt es das Sonder-Special Battle of the Belts.
Wissenswertes zum Thema Wrestling:
Ric Flair lässt aufhorchen
Auffällig: Nach dem Danielson-Page-Kampf retweetete AEW ein Lob von Ikone Ric Flair, dessen Wechsel zu AEW trotz der Negativschlagzeilen um die erneuerten Belästigungsvorwürfe gegen ihn wieder wahrscheinlicher scheint.
Wohl nicht unwichtig in diesem Zusammenhang: Das nächste Dynamite steigt in Greensboro im Herzen des Mid-Atlantic-Territoriums, einer alten Hochburg Flairs zu aktiven Zeiten bei WCW und zuvor. Am Ende der Show wurde für genau diese Show ein großes Match unter Beteiligung von Flairs legendären Weggefährten Sting und anderen Wrestlern mit persönlichen Bezügen angesetzt.
Sting tut sich mit Darby Allin und CM Punk zusammen gegen das Duo FTR - mit Flairs altem Partner Tully Blanchard als Manager - und das junge Mega-Talent MJF, das in vielerlei Hinsicht auf Flairs Spuren wandelt.
MJF hatte zuvor mit unfairer Hilfe von Team Taz den jungen Dante Martin besiegt und sich damit zum dritten Mal den einst von WCW-Legende Diamond Dallas Page bei AEW eingeführten „Dynamite Diamond Ring“ gesichert.
Brody King scheint Malakai Black zu folgen
Weitere Segmente, die aufhorchen ließen: Malakai Black, der frühere Aleister Black von WWE, deutete in einem vorproduzierten Clip an, sein „House of Black“ mit einem Partner zu verstärken. Es wurde gezeigt, wie er einer verhüllten Person seinen schwarzen Nebel ins Gesicht pustete und ihm zuflüsterte „Now you‘re much more than a King.“
Dies passt zu einem parallel aufgetauchten Bericht des Portals Bodyslam.net, dass AEW Schwergewicht Brody King verpflichtet hat, Blacks Partner in der Independent-Liga PWG - und arbeitslos geworden durch die Massenentlassung bei Ring of Honor.
Black trifft kommende Woche auf den jungen Griff Garrison, dessen Begleiterin Julia Hart vergangene Woche Opfer eines Übergriffs von Black wurde. Garrison drohte in einem Backstage-Interview Rache an, während Partner Brian Pillman Jr. - Sohn der tragisch früh verstorbenen Legende Brian Pillman - Garrison warnte, dass er sich von Black in eine Falle locken ließe und damit Garrisons Unmut provozierte.
Ist Kyle O‘Reilly das „Geschenk“ von Adam Cole?
Für Gesprächsstoff sorgte auch ein Backstage-Auftritt von Adam Cole, den Young Bucks Nick und Matt Jackson sowie Coles früherem WWE-Weggefährten Bobby Fish. Cole verspach den Bucks für die kommende Dynamite-Ausgabe „das tollste Weihnachtsgeschenk, das ihr euch wünschen könnt“.
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Er heizte damit die Spekulationen um einen Wechsel von Kyle O‘Reilly an, der seinen WWE-Vertrag kürzlich auslaufen ließ und sich vergangene Woche zusammen mit dem ebenfalls scheidenden Johnny Gargano aus dem NXT-Kader verabschiedete. O‘Reilly bildete bei WWE zusammen mit Cole und Fish die Gruppierung Undisputed Era.
AEW-Boss Tony Khan hatte in einem Promo-Interview vor „Winter is coming“ bei DAZN mehrere Debüts „in den kommenden Wochen“ in Aussicht gestellt.
Die Ergebnisse von AEW Dynamite: Winter is Coming am 15. Dezember 2021:
AEW World Title Match: Hangman Page (c) vs. Bryan Danielson - Time Limit Draw
Wardlow besiegt Matt Sydal
Hikaru Shida besiegt Serena Deeb
Dynamite Diamond Ring Match: MJF besiegt Dante Martin