Das traurige Schicksal von Ex-Wrestler Jimmy Rave hat die Szene bewegt und erschüttert - nun hat die Geschichte ein trauriges Ende genommen: Im Alter von 39 Jahren ist der frühere Rivale von Stars wie CM Punk und AJ Styles am Sonntag verstorben.
Ex-Wrestling-Hoffnung: Tod mit 39
Rave hatte im Lauf der vergangenen 12 Monate wegen auf seine langjährigen Drogenprobleme zurückgeführten Infektionen erst einen Arm und dann beide Beine verloren und war zudem in große Geldnot wegen der Kosten der medizinischen Behandlungen geraten.
Nun hat der Promoter und Agent Bill Behrens in einer von Raves Tochter Kailah mitverfassten Nachricht mitgeteilt, dass Rave verstorben ist. Eine genaue Todesursache wurde nicht genannt.
Rave hatte erst vor wenigen Tagen seine letzte Social-Media-Botschaft verfasst: Er hatte anlässlich seines Geburtstags am 8. Dezember um weitere Spenden gebeten. In einer unter anderem von den Legenden Mick Foley und Chris Jericho unterstützten Aktion waren zuvor rund 50.000 Dollar Nothilfe für den hoch verschuldeten Ex-Kollegen gesammelt worden. Rave hatte im Herbst eine über 100.000 Dollar teure Krankenhausrechnung veröffentlicht.
Viele Weggefährten heute Stars bei WWE und AEW
Der in Atlanta geborene Rave - bürgerlicher Name: James Guffey - war seit 1999 im Ring gestanden, für das größte Aufsehen sorgte er dabei mit seinem 2003 begonnenen Engagement bei der damals aufblühenden und nun vor ungewisser Zukunft stehenden Promotion Ring of Honor (ROH).
Liga-Mastermind Gabe Sapolsky, heute hinter den Kulissen des NXT-Kaders von WWE aktiv, sah großes Potenzial in dem Talent, inszenierte ihn als kommenden Star.
Mit dem redegewandten Manager Prince Nana an seiner Seite wurde Rave zum Anführer und „Crown Jewel“ (Kronjuwel) von dessen Gruppierung The Embassy - zu seinen Partnern zählte dabei unter anderem auch der vor allem für seine Zeit bei TNA (Impact) bekannte und nun ebenfalls bei WWE angestellte Maskenmann Abyss.
Große Duelle mit AJ Styles, CM Punk, Bryan Danielson
Raves Weg nach oben führte unter anderem über eine große Fehde mit dem früheren WWE-Champion AJ Styles, die darum kreiste, dass Rave dessen Spezialaktion Styles Clash abkupferte und als „Rave Clash“ zu seinem eigenen Finisher machte.
Ein weitere intensive Rivalität gab es mit CM Punk, die 2005 in zwei brutalen und blutigen Duellen gipfelte (einem Dog Collar und einem Steel Cage Match). Rave bestritt auch große Titelmatches gegen die Champions Bryan Danielson (Daniel Bryan), Homicide und Takeshi Morishima und eine bittere Rivalität gegen den zwischenzeitlichen Titelträger Nigel McGuinness.
Zu seinen besten Zeiten war Rave ein enorm wirkungsvoller „Heel“, der es schaffte, die bei vielen Zuschauern reale Abneigung gegen ihn in produktive Emotion umzuwandeln.
Für ROH war das besonders wertvoll, weil die Liga sonst Schwierigkeiten hatte, effektive Schurkencharaktere zu etablieren - die meisten ihrer Performer waren bei ihrem Publikum schlicht zu beliebt, als dass die Fans sie dauerhaft ausgebuht hätten.
Berühmt wurde vor allem das Fan-Ritual, Rave mit Klopapier zu bewerfen statt mit den vor großen Matches üblichen bunten Luftschlangen. Ein atmosphärisches Highlight waren auch Raves Einzüge mit dem Song-Klassiker „House of the Rising Sun“ als Theme.
Karriere-Knick bei TNA und Suchtprobleme
Rave verließ ROH im Jahr 2007, der vermeintliche Karriere-Sprung zum WWE-Rivalen TNA erwies sich jedoch als Rückschritt: Rave blieb dort Nebendarsteller, als Einzelkämpfer wie auch im Team Rock ‚n‘ Rave Infection mit Partner Lance Rock (heute: Lance Archer bei AEW) und Managerin Christy Hemme. Rave spielte dabei die Karikatur eines Rockstars, der mit dem Gitarren-Controller aus dem Playstation-Spiel „Guitar Hero“ einzog.
Mit einem anschließenden Comeback bei ROH 2009 konnte er nicht an alte Zeiten anknüpfen, er wurde nach wenigen Monaten gefeuert. Rave selbst gab später zu, dass eine Schmerzmittelsucht die Ursache war und er eine Entzugsklinik besuchen musste.
Rave kam noch zwei weitere Male zu ROH zurück, weder dort noch anderswo entwickelte sich seine Karriere noch nachhaltig nach vorn. Im Hauptberuf arbeitete Rave zuletzt für Wohltätigkeitsorganisation zur Unterstützung von Suchtkranken und Menschen mit psychischen Problemen. Er hinterlässt seine beiden Kinder Kailah und James II, seine Ex-Frau Felicia und seine ihn überlebenden Eltern Jim und Toni.