Andreas Wellinger hofft nach dem Gewinn der WM-Silbermedaille auf eine Trendwende im deutschen Skisprung-Team. „Wir haben uns wieder aus dem Loch rausmanövriert und sind auf einem aufsteigenden Ast. Dieser Weg sollte jetzt weitergehen“, sagte der zweimalige Olympiasieger dem SID einen Tag nach seinem Coup in Trondheim.
Wellinger feiert WM-Coup ungewöhnlich
Wellinger hatte am Sonntag Silber hinter dem Norweger Marius Lindvik gewonnen, zudem überzeugte Teamkollege Karl Geiger als Vierter. Zuvor hatten die DSV-Adler im Kalenderjahr 2025 kein einziges Weltcuppodest erreicht.
„Ich würde es nicht als Krise bezeichnen. Es war aber definitiv eine sehr schwierige Phase mit einem Durchhänger, den keiner im Team wollte“, sagte der Bayer.
„Zwei Stunden Tischtennis“: Wellinger feiert kurios
Zeit zum Feiern hatte Wellinger am Sonntagabend nicht viel. „Es war ein straffer Zeitplan, bis ich um halb zehn zum Abendessen gekommen bin. Da war es dann ein relativ entspannter Abend, wir haben noch mit einem Gläschen angestoßen und zwei Stunden Tischtennis gespielt, was extrem witzig war. Dann bin ich um 1 Uhr ins Bett gefallen und war froh über die Ruhe“, sagte er.
Weiter geht es am Mittwoch im Mixed, zuletzt gab es in dem Wettbewerb fünfmal in Folge WM-Gold für Deutschland. Auch im Weltcup stand das DSV-Quartett in diesem Winter in allen drei Wettkämpfen auf dem Podest, dabei gab es zwei Siege. „Ich habe extrem viel Lust auf das Mixed, weil wir einerseits Titelverteidiger sind. Und weil wir in Lillehammer, Willingen und Lake Placid extrem geil performt haben. Es ist einfach ein spannender Wettbewerb. Ich finde Teamevents immer spannend, weil von Anfang bis Ende alles passieren kann“, sagte Wellinger.
Einziges Problem: Gibt es erneut eine Medaille, muss Bayern-Fan Wellinger am Mittwochabend zur Medal Ceremony ins Stadtzentrum von Trondheim - und würde die Champions-League-Partie seiner Münchner gegen Bayer Leverkusen verpassen. „Wenn ich zur Siegerehrung gehen darf, bin ich sehr froh. Ich würde sagen: Wenn ich die Bayern live sehen kann, habe ich was falsch gemacht“, sagte er.