Ziehen sich Norwegens Skispringer nach dem Anzugskandal komplett aus dem Weltcup zurück? Jan-Erik Aalbu, Sportdirektor der Skandinavier, hat einen Saisonabbruch seiner Athleten im öffentlich-rechtlichen Sender NRK nicht ausgeschlossen.
Saisonabbruch nach WM-Skandal?
„Wir müssen in jedem Fall überlegen, was das Beste für die Athleten ist, die springen dürfen“, erklärte der Verantwortliche am Samstag am Rande des Skifliegens in Vikersund. Man könne sich „vorstellen, was die Jungs in der letzten Zeit erlebt haben. Wir werden die Lage in den nächsten Tagen umfassend analysieren.“

Mit Blick auf die Diskussionen über einen freiwilligen Rückzug der norwegischen Skispringer betonte Aalbu: „Es ist noch eine offene Frage. Wir denken sorgfältig darüber nach, was für die Athleten am besten ist, aber die Frauen werden auf jeden Fall nach Lahti fahren.“
Nach der bis Sonntag andauernden Raw-Air-Tour in Norwegen stehen mit Lahti (Finnland) und Planica (Slowenien) noch zwei Weltcup-Stationen auf dem Programm.
Topstars suspendiert - Östvold beendet Saison
Die FIS hatte im Zuge des Manipulationsskandals um das norwegische Team bei der Nordischen Ski-WM unter anderem die beiden Top-Springer Marius Lindvik und Johann André Forfang vorläufig suspendiert.
Beim Sieg von Andreas Wellinger am Samstag erreichte in Abwesenheit der beiden Athleten mit Fredrik Villumstad nur ein norwegischer Springer den zweiten Durchgang.
Der Norweger Benjamin Östvold beendete seine Saison bereits am Freitag aus freien Stücken vorzeitig, nachdem er in der Qualifikation nur Platz 49 belegt hatte. Damit kam der 24-Jährige einem möglichen Rückzug seines Teams zuvor.