Franziska Preuß hat eine herausragende Biathlon-Saison gekrönt und sich den Gesamtweltcupsieg gesichert. Die 31-Jährige siegte am Sonntag nach einem Herzschlagfinale - auch, weil Konkurrentin Lou Jeanmonnot kurz vor dem Ziel stürzte.
Preuß-Aktion begeistert Hannawald
Dass Preuß ihre Konkurrentin unmittelbar nach dem Zieleinlauf tröstete, rechnete ihr die deutsche Skisprung-Ikone Sven Hannawald hoch an: „Am Ende hat man im Ziel gesehen, wie schön es war, dass sie dann gleich auch rüber zur Französin ist, die natürlich super enttäuscht war. Solche Momente gehören im Sport dann auch dazu, um solch einen tollen Erfolg für Deutschland feiern zu dürfen. Ich bin superstolz“, erklärte Hannawald im exklusiven SPORT1-Interview.

Hannawald: „Sollte auch ein Beispiel für uns sein“
Der 50-Jährige hatte das letzte Saisonrennen der Biathletinnen auf dem Tablett verfolgt. „Das war wirklich superspannend, weil beide im engsten Kontakt Richtung Ziel gelaufen sind. Natürlich war es ein bisschen schade, dass die Französin gestürzt ist.“
Hannawald lobte Preuß' Sportsgeist - den er in „seiner“ Sportart Skispringen zuletzt vermisste. Der Skandal um die manipulierten Skisprunganzüge des norwegischen Teams hielt die Sportwelt in Atem.
„Komischerweise folgen solche Dinge dann gleich aufeinander. Beim Biathlon stürzt die eine Athletin und wir dann im Ziel direkt von ihrer Rivalin getröstet. Das sollte auch ein Beispiel für uns sein“, so Hannawald.
„Es ist ja eigentlich auch oft so. Aber leider kriegen wir es immer wieder hin, dass sich am Ende die Nationen gegenseitig beschimpfen und uns alles auseinanderbringt, nur weil nicht klar durchgegriffen wird.“
Auch Ikone Ahonen gibt Betrug zu
Auch der fünfmalige Tournee-Sieger Janne Ahonen gab zuletzt einen Anzug-Betrug zu.
„Wir sind alle bis an die Grenzen gegangen - und ein wenig drüber“, sagte die finnische Skisprung-Ikone im Gespräch mit dem norwegischen TV-Sender NRK.