Es war ein Thema, das im vergangenen Winter den norwegischen Wintersport monatelang in Atem hielt: In einem Brandbrief der Skispringer wurde die Menschenführung des Bundestrainers Alexander Stöckl scharf kritisiert. Das Schreiben an den Landesverband resultierte schlussendlich in der Entlassung des 50-Jährigen, weil sich der Bruch als irreparabel erwies.
Skisprung-Eklat hinterließ Spuren
Vor dem neuen Winter hat sich Stöckl mit etwas Abstand noch einmal zum Thema geäußert und geschildert, wie er die belastende Situation erlebt hat.
„Es war anstrengend, aber wir haben eine Einigung erzielt, mit der wir beide zufrieden sind“, sagte der Österreicher dem öffentlich-rechtlichen Sender NRK - wobei er zugleich betonte: „In so einer Situation zu sein, war natürlich sehr unangenehm.“
Der Stress habe sich auch körperlich bemerkbar gemacht: „Ich habe viel Gewicht verloren. Ich habe fast so wenig gewogen wie die Skispringer.“ Auch Schlafprobleme hätten ihn verfolgt: „Das war nicht so angenehm.“
Stöckl lässt in der Rückschau auch Selbstkritik anklingen: „Ich habe mich in eine Richtung entwickelt, die vielleicht nicht für alle optimal war. Oder ich habe Dinge getan, die ich für wichtig hielt, von denen andere aber dachten, dass sie nicht in meinen Aufgabenbereich fallen.“ Gleichwohl betont er: „Was ich getan habe, habe ich mit den besten Absichten getan. Ich habe versucht, sicherzustellen, dass wir erfolgreich sein können.“
Nun hat der Trainer eine neue Aufgabe, als Sportchef für Skispringen und Nordische Kombination in Polen. Es muss sich zeigen, ob dort mehr Ruhe um ihn herrschen wird.